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…aber die Bilder sind falsch.

von Markus Langemann

Der Vertrauensverlust in „die Medien“ ist in den vergangenen zwei Jahren enorm angestiegen. Die Gründe dafür habe ich im Club der klaren Worte versucht mit Experten zu ergründen und selbst auch Techniken der Propaganda – vorrangig in den alten Medien – aufgezeigt.

Das Interview mit dem Medienwissenschaftler Prof. Meyen von der LMU oder hier ein Beitrag vom August 2020, der nichts an Aktualität eingebüßt hat, sind nur zwei Beispiele des Versuchs, Ihnen Hintergrundwissen an die Hand zu geben. Jüngst hatte ich an dieser Stelle auch auf den dramatischen Auflagenschwund der Tageszeitungen aufmerksam gemacht.

Wenn es nun geopolitisch und gesellschaftlich bis in das Private hinein geradezu zu tektonischen Verschiebungen kommt, was ist dann noch von Bestand von dem, was wir einst als wahr empfanden?

Bei der Betrachtung der jüngeren Geschichte gibt es doch zum Beispiel Ton- und Filmaufnahmen. Historische Dokumentationen. In diesen Dokumentationen ist in Bild und Ton festgehalten, wie es war. Dokumentiert eben. Wir haben es doch alle gesehen?! Die perfekten digitalen Manipulationstechniken waren doch noch nicht möglich. Das war doch also alles so wie abgefilmt.

Nun, nicht unbedingt.

Konstantin von zur Mühlen ist Dokumentarfilmer, Produzent, Unternehmer. In Hamburg hütet er einen Schatz an historischem dokumentarischem, zumeist hochpolitischem Filmmaterial. Filmproduzenten und TV-Sender aus der ganzen Welt kaufen bei ihm, wenn sie historisches Bildmaterial benötigen. Viele der Filmbilder der NS-Zeit, die sich in unserem kollektiven Gedächtnis befinden, sind in seinem Besitz.

Können wir Dokumentarfilmbildern vertrauen? Bilden sie tatsächlich die Wirklichkeit ab? – Fragen von aktueller Brisanz, die ich mit ihm erörterte. Von zur Mühlen öffnete dafür exklusiv für den Filmproduzenten und Regisseur Rainer Spix und mich sein Archiv.

Wir haben von zur Mühlen in Hamburg besucht und erstmals den Versuch gewagt, in einem Interview die Frage nach den Techniken der frühen Filmdokumentationen zu ergründen, die ja uns als TV-Generation, die wir sind (ob wir wollen oder nicht), zu einem Großteil bezogen auf unser Verständnis von der Abbildung der Wirklichkeit prägten.

Rainer hat dabei als Regisseur mit seinem einzigartigen Film-Auge unser „Ad-hoc-Gespräch“ eingefangen. Schon in „Der Stachel“ und „Der Verschwörer“ hat Rainer die Bilder großartig festgehalten. Erst seine Bilder machen ein Interview rund, weil sie das Gesprochene, das Gefragte auf einer dritten Ebene perfekt beobachtend ergänzen. – Ich wünsche Ihnen freudige und erkenntnisreiche 45 Minuten.

Foto: Ulrike Reinker, Düsseldorf

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7 Antworten

  1. Hallo, gibts den Zugang zur Mediathek auch fuer diese Menschen welche nicht am zwangsgeld-system teilnehmen? Also ganz konkret, kann ich den Beitrag mit einer freien freiwilligen Waehrung wie Bitcoin bezahlen? Natuerlich vorrausgesetzt dass auch CDKW gerne die freiwillige Interaktion zwischen Menschen foerdern moechte. Auch wenn eine ueberweisung in euros erstmal den anschein der freiwilligkeit erweckt, erkennt man bei genauer betrachtung dass die Wahl der waehrung entgegen dem willen der bevoelkerung durch zwang geschehen ist. Also ein zwangsgeldsystem toetet die freiwilligkeit an der wurzel. Ich wuerde gerne in einer gesellschaft leben wo die Menschen frei waehlen duerfen welche waehrung sie bevorzugen und waehrungen welche dem zweck der kriegstreiberei dienen haben da schlechte karten von der bevoelkerung genutzt zu werden. Falls sie tatsaechlich ein fan des durch zwang verordneten inflationsgeld sind, dann verstehe ich ihre handlung, es steht ihnen natuerlich frei auch dieses zwangsgeld zu bewerben. Koennte mir aber vorstellen dass ihnen die konsequenz ihrer handlung nicht bewusst ist oder sie die alternativen noch nicht erkannt haben. Herzliche Gruesse, Feliz

  2. Mir gefällt diese Mischung aus Eleganz und Grobem, Ästhetik und Ungenauem. Es hat einen eigenen verführerischen Stil. Ich hätte gerne noch länger zugesehen und gehört. Schließlich ist der Inhalt das Entscheidende. Natürlich darf man auch hier nicht vergessen, dass wir nicht das Gefilmte in voller Länge sehen, sondern Ausschnitte. Mir scheint es jedoch, dass dies mit Respekt und auf Augenhöhe gemacht wurde. Vielen Dank dafür!

    Wäre es möglich für künftige und eventuell auch vergangen Projekte Untertitel einzufügen?

  3. Leider gehört der Investigativ Journalismus der schreibenden Zunft inzwischen beinahe vollständig der Vergangenheit an, abschreiben ist auch wesentlich einfacher, als sich selbst zu bewegen.
    Gut das es noch Ausnahmen wie M Langemann gibt, die Lichtblicke am sonst leerem Horizont.
    Fragen stellen und Antworten verlangen ist eine Angewohnheit die mehr und mehr das Zeitliche segnet
    mos

  4. Hallo Herr Langemann,

    die Kampf um die Deutungshoheit war und ist auch schon immer ein Kampf um die “besten” Bilder. Filmemacher wie Sie und ich wissen das umso mehr. Tolles Thema.

    An dieser Stelle ein kollegiales Lob an Ihre Arbeit. Inhaltlich fundiert und professionell, der gesamte Auftritt in einem modernen klaren Design. Die rote Linie des hohen Anspruchs ist überall sichtbar. Genau meine Haltung im Job, genau mein Geschmack.

    Bin gespannt auf den Film.

    Liebe Grüße aus Köln
    Jürgen Schmitt

    1. Lieber Herr Schmitt, vielen Dank für die respektollen und anerkennenden Worte. Wertschätzender Umgang ist rar geworden. Gott sei Dank nicht hier im CdkW. Mit herzlichem Gruß Markus Langemann

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