von Peter Löcke //
Deutschland im Jahre 1976 kurz nach den großen Sommerferien. Tatort Gymnasium Am Heegen in Hamburg. Ein Flugblatt im roten Ranzen eines Schülers der dreizehnten Klasse. Der Besitzer des Flugblattes ist ein unbekannter Achtzehnjähriger. Damals unbekannt, heute ein VIP, ein Very Important Politician. Wir begeben uns auf Spurensuche in Form einer Verdachts-Kolumne. Eine recherchierende Glosse in Kooperation mit Wikipedia sowie einem Vertrauenslehrer, der anonym bleiben möchte.
Die Recherche beginnt in der Gegenwart. Der VIP heißt Olaf Scholz, von Beruf Gute-Laune-Kanzler im besten Deutschland aller Zeiten. Sein Markenzeichen ist die schwarze Aktentasche (1). Die besitzt er seit 40 Jahren. In der bewahrt Scholz laut eigener Aussage Lesebrille, Tageszeitungen und Akten auf. Doch stimmt das? Schnappschüsse beweisen, dass das berühmteste Lederbehältnis Deutschlands in der Regel inhaltsleer ist (2). Ist des Kanzlers leere Tasche eine Metapher für seine blütenreine Weste oder ein Sinnbild für das Vakuum seiner Gedanken? Beides erscheint möglich. Wir befragen die allwissende Online-Enzyklopädie Wikipedia nach der Vita des Kanzlers (3). Dort tun sich Abgründe auf.
Olaf Scholz, Jahrgang 1958, ist der älteste von drei Söhnen. Sein Bruder Jens ist erfolgreicher Anästhesist, sein Bruder Ingo arbeitet in der IT-Branche. Olaf fiel schon in jungen Jahren vom Glauben ab. Er trat aus der evangelischen Kirche aus, ist seitdem bekennend konfessionslos. Woran glaubt Scholz dann? Damals glaubte er an den Internationalsozialismus. Der Kanzler war Unterstützer vom Freudenberger Kreis, einem marxistischen Flügel der JuSos. In Artikeln der Zeitschrift swp kritisierte Scholz die „aggressiv-imperialistische Nato“, kritisierte die Bundesrepublik als „europäische Hochburg des Großkapitals“. Er verachtete sogar die sozialliberale Koalition um Helmut Schmidt. Scholz verweigerte den Wehrdienst und besuchte die DDR neun Mal, war gern gesehener Gast von SED-Funktionären im gemeinsamen Kampf gegen die NATO. Der Kanzler machte als fünfte Kolonne Russlands den demokratischen Wertewesten verächtlich. Ein politisches Erdbeben in der Rückschau, eine bedenkliche Einstellung irgendwo zwischen Weidel und Wagenknecht. Als Teenager verurteilte er gute amerikanische Kriege, obwohl diese bekanntermaßen die freiheitlich-demokratische Grundordnung in die Welt exportieren. Erschütternd. Kann man da noch von Jugendsünden reden?
Vielleicht wäre die Recherche hier zu Ende, doch wir erhielten den Anruf eines ehemaligen Vertrauenslehrers von Olaf Scholz. Der Name ist unserer Redaktion bekannt, bleibt aber aus Gründen des Quellenschutzes anonym. Er sei seit 47 Jahren im Besitz des eingangs erwähnten Flugblattes von Scholz. Ein in Frakturschrift geschriebenes Pamphlet mit dem Titel „Deutschland verrecke!“. Erschütternd. Wir haben den Lehrer besucht und geben seine wichtigsten Aussagen wider.
„Ein voller roter Ranzen statt einer leeren schwarzen Aktentasche. So war der Olaf mal. 1976 hatte Olaf noch einen ganzen Tornister kommunistischer Ideen und sozialistischer Flugblätter. So what? Die Jugendsünde verzeihe ich ihm. Heute ist Scholz Fan der NATO-Airbase Ramstein. Diese Alterssünde verzeihe ich ihm nicht. Ich gehöre eher zur Fanbase von Rammstein.“
Erschütternd. Doch warum bricht der Lehrer nach 47 Jahren sein Schweigen? Unsere Redaktion hakte nach.
„Das lag an der Rede vom Olaf, als er Friedensaktivisten wie mich verteufelte. Da wurde mein Leidensdruck zu hoch und im Gegensatz zur Süddeutschen wollte ich nicht bis kurz vor der Wahl warten. Olafs Flugblatt im Alter von 18 geht mir eigentlich am Allerwertesten vorbei. Ich dachte ja ähnlich, war selbst kein Engel. Gott weiß, ich will kein Engel sein (4). Aber immerhin glaube ich im Gegensatz zu Scholz an Gottes Friedensengel.“
Erschütternd.
Unsere Redaktion kann die Echtheit des Flugblattes sowie die Äußerungen des ehemaligen Vertrauenslehrers von Olaf Scholz weder bestätigen noch dementieren. Gesichert scheint nur, dass es auch heute noch deutsche Politiker gibt, die ihren eigenen Arbeitgeber Deutschland zum Kotzen finden und wollen, dass er aus historischer Schuld verrecken soll.
Gewiss. Es handelt sich um eine Verdachts-Kolumne. Der anonym bleibende Vertrauenslehrer und Informant soll dennoch das letzte Wort erhalten.
„Wusste ich’s doch. Die Band Rammstein ist im Gegensatz zu Scholz unschuldig (5). Vom Olaf wünsche ich mir als Strafarbeit ein ehrlich gehaltenes Referat im Bundestag. Es wird Zeit, dass etwas Inhalt in seine schwarze Aktentasche kommt. Den Text kann gerne die Süddeutsche oder einer seiner Brüder schreiben. Nur soll der Anästhesist Jens Scholz nicht vorher seinen Bruder narkotisieren. Bei manchen Reden des Kanzlers scheint das der Fall zu sein. Das ist aber nur mein Verdacht.“
Erschütternd.
Quellen:
[1]
[2]
https://twitter.com/oida_grantler/status/1685036559190392833
[3]
https://de.wikipedia.org/wiki/Olaf_Scholz
[4]
https://www.youtube.com/watch?v=x2rQzv8OWEY&list=RDx2rQzv8OWEY&start_radio=1
[5]
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder.
6 Antworten
Die „Causa“ Aiwanger steht beispielhaft für die Perfidität im Politbetrieb. Welch’ Genugtuung, dass Sie dies am passenden Beispiel Olaf S. so schon aufhängen! (Oder aufspießen? Ui, gefährlich brutale Vokabeln … jemand könnte sich belästigt fühlen.)
Der Hubert tanzte aus der Reihe und soll elegant zur Strecke gebracht werden, so wie es seit Jahr und Tag schon Usus ist in unserem schönsten Deutschland aller Zeiten. Die Personen sind nämlich austauschbar. Mir als dezidiert Linkem fällt dazu spontan ein gewisser https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Sauerland ein, den die gloriose SPD zur Strecke brachte. Der war nämlich bürgernaher CDU-OB im angestammt roten Duisburg, als es dort bei der „Loveparade“ Tote gab. Er agierte ungeschickt, weil er die Pension noch nicht durch hatte, und wurde unter freudiger Anteilnahme und Federführung der SPD per Bürgerentscheid abgesetzt, die daraufhin das rote Rathaus aus den Händen der zeitweiligen schwarzen Besatzer zurückerobern konnte. Herausragend schamlos agierte dabei SPD-Innenminister https://de.wikipedia.org/wiki/Ralf_J%C3%A4ger, der mutmaßlich einen inneren Reichsparteitag feierte, weil der arme Sündenbock ausgerechnet Adolf hieß, und der nachweislich die mediale Schlacht á la Aiwanger ausnützte, um seine Polizei vom ursächlichen Totalversagen reinzuwaschen.
Aber die Sozen kennen bekanntlich auch in den eigenen Reihen kein Pardon. Man frage Gerd S. oder Tilo S., um die Bekanntesten zu nennen. Mein Herz aber gehört den Unbekannten, darunter dem NRW-Landtagsabgeordneten https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Bruckschen. Der kam wegen „dem gleichzeitigen Bezug von Abgeordnetendiäten und Arbeitslosenunterstützung wiederholt in negative Schlagzeilen“. (Schrieb Wikipedia diffamierend, bis ich die Falschinformation soeben änderte https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Manfred_Bruckschen&diff=prev&oldid=236981808 – mal sehen, wie lange das hält …) Das mediale Mobbing war mutmaßlich Mitauslöser von Bruckschens Alkoholproblem. Und gefundenes Fressen für mein Langzeitgedächtnis, das solche Ungerechtigkeiten niemals vergisst. Selbst mir war Bruckschens Name längst nicht mehr präsent, doch ihn zu finden, dazu ist Wikipedia immerhin gut.
Solche Dinge gehen mir durch den Kopf, seit es losging mit Aiwanger vor ein paar Tagen. Ich drücke ihm, wie gesagt als Linker, feste beide Daumen. ▪
Seit Adolf (Sauerland) und somit gut zehn Jahren scheint zu viel passiert und das Volk sich nicht mehr einlullen zu lassen, denn die „Causa“ Süddeutsche Zeitung beschwerte den Freien Wählern in Bayern laut Infratest-Dimap-Umfrage am 12. September satte 17 Prozente, s i e b z e h n ! Man wäre somit dicke zweistellig und bei einer Wahl nächsten Sonntag sowohl an AfD als auch Grünen mal eben locker vorbei gezogen (https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/). Wenn das mal halbwegs eintreten sollte im Oktober, würde ich mir als wie schon gesagt Linker ein Loch in den Bauch freuen über das verdiente Eigentor der „woken“ exlinken, nun machthörigen und psychisch „schwer gestörten“ (https://youtu.be/RmeYGL00LoE) medialen A…kriecher.
“…doch wir erhielten den Anruf eines ehemaligen Vertrauenslehrers von Olaf Scholz.”
Schon dieser Vertrauenslehrer verlor recht bald das Vertrauen in den jungen Olaf und resignierte mit den Worten: “vergiss es!”.
In fataler Weise prägende Worte, wie sich viele Jahre später herausstellen sollte.
Ein schöner und Interessanter Artikel, mal sehen ob das ganze bei “Markus Lanz” ebenso beleuchtet wird wie die angebliche Jugendsünde vom Aiwanger ?!
Ich werde nie ein Anhänger oder gar Freund dieses Olaf Scholz und der SPD werden. An ihm, wie auch der ganzen SPD hängt für mich die Lüge, eine Falschheit und die grosse Verachtung gegenüber unserem westlich-deutschen Vaterland. Würde es Morgen wieder die DDR geben, ich wäre mir zu 100 % sicher, dass dieser Olaf Scholz mit seiner schwarzen Aktentasche als vorderster Mann die neue SED gründen würde. Solch ein Kanzler ist für Deutschland schädlicher, als jede einzelne Naturkatastrophe, die Deutschland in den jüngsten Jahren heimgesucht hat.
Zur SPD hat S.Haffner schon alles gesagt, was es zu sagen gab.