Stan Getz 1966

Am 14. November 1966 fand an der renommierten London School of Economics ein außergewöhnliches Konzert des Stan Getz Quartets statt. Dieses Konzert ist nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein wertvolles Zeitdokument, das uns Einblicke in die Jazzszene der 1960er Jahre bietet. Der original Konzertmitschnitt, der nun colorized zur Verfügung steht, ermöglicht es uns, diese bedeutende Aufführung in neuem Licht zu erleben und die Atmosphäre jener Zeit nachzuempfinden.

Die London School of Economics (LSE) war in den 1960er Jahren ein Brennpunkt intellektueller und kultureller Aktivität. In dieser dynamischen und politisch aufgeladenen Atmosphäre bot die LSE eine Bühne für einige der bedeutendsten Künstler und Denker der Zeit. Das Konzert von Stan Getz fand in einem Umfeld statt, das von Debatten über soziale Gerechtigkeit, Wirtschaftstheorien und politischen Bewegungen geprägt war. Die LSE zog Studierende und Akademiker aus aller Welt an, die nach neuen Ideen und künstlerischer Inspiration suchten. In diesem Kontext konnte die Musik von Stan Getz und seinem Quartett ihre volle Wirkung entfalten und das Publikum tief berühren.

Ein Künstler von Weltrang

Stan Getz, geboren 1927 in Philadelphia, war bereits in den 1960er Jahren eine Ikone des Jazz. Bekannt für seinen unverwechselbar weichen und lyrischen Ton auf dem Tenorsaxophon, hatte er sich durch seine Arbeit mit den großen Swing-Bands der 1940er und seine späteren Erfolge im Cool Jazz und Bossa Nova einen Namen gemacht. Zu jener Zeit, als das Konzert an der LSE stattfand, war Getz besonders für seine Zusammenarbeit mit brasilianischen Musikern wie João Gilberto und Antonio Carlos Jobim bekannt, die Klassiker wie „The Girl from Ipanema“ hervorgebracht hatte.

Das Stan Getz Quartet, das an diesem Abend in London auftrat, bestand aus herausragenden Musikern, die jeder für sich einen bedeutenden Beitrag zur Jazzgeschichte geleistet haben:

• Gary Burton (Vibraphon): Burton, ein Pionier des Vier-Mallet-Stils, brachte eine neue Dimension in die Jazz-Improvisation ein. Seine Zusammenarbeit mit Getz begann in den frühen 1960ern und brachte eine einzigartige Klangfarbe in die Musik des Quartets.

• Steve Swallow (Bass): Swallow war bekannt für seinen melodischen Ansatz am Bass und seine Fähigkeit, sowohl in traditionellen als auch in avantgardistischen Kontexten zu brillieren. Seine kreative Energie und sein rhythmisches Gespür bereicherten das Quartett enorm.

• Roy Haynes (Schlagzeug): Haynes, einer der vielseitigsten und einflussreichsten Schlagzeuger der Jazzgeschichte, brachte eine unvergleichliche Dynamik und Virtuosität in die Gruppe ein. Seine Karriere umspannte mehrere Jahrzehnte und er spielte mit fast allen großen Namen des Jazz.

Der colorized TV-Mitschnitt des Konzerts von 1966 bietet uns heute, im Jahr 2024, eine beeindruckende Möglichkeit, die Kunst und die Atmosphäre dieser Epoche neu zu entdecken. Die Technik der Kolorierung verleiht dem Schwarz-Weiß-Film eine zusätzliche Dimension und lässt uns die Musiker und ihre Performance noch lebendiger erleben. Aus heutiger Sicht zeigt dieser Mitschnitt nicht nur die Virtuosität und das Zusammenspiel der Musiker, sondern auch die zeitlose Qualität ihrer Kunst. Es ist ein Beweis dafür, dass großartige Musik Generationen überdauert und immer wieder neu entdeckt werden kann.

Für Jazzliebhaber und solche, die es werden wollen, bietet die Mediathek der London School of Economics eine wahre Schatztruhe an seltenen Konzertmitschnitten. Mit einem Jahres- oder Zweijahres-Ticket können Sie nicht nur das Konzert des Stan Getz Quartets erleben, sondern auch andere historische Aufnahmen von Künstlern wie Bill Evans und Oscar Peterson entdecken. Diese Konzerte sind nicht nur musikalisch beeindruckend, sondern auch kulturell und historisch von großem Wert.

Tauchen Sie ein in die Welt des Jazz der 1960er Jahre und erleben Sie die Magie des Stan Getz Quartets live aus dem London School of Economics. Sehen Sie sich den colorized Mitschnitt an und lassen Sie sich von der zeitlosen Musik dieser Meister verzaubern. Besuchen Sie die Mediathek und entdecken Sie weitere rare Juwelen der Jazzgeschichte.