Gespräch Elon Musk – Alice Weidel im Transkript

von Adrian von Ferenczy //

Am Donnerstag, 9.1. 2025 , 9:00 Uhr haben sich Elon Musk, Plattformeigentümer von “X” und Alice Weidel, Co-Fraktionsvorsitzende der AfD und designierte Kanzlerkandidatin, zu einem öffentlichen Gespräch auf der Plattform “X” getroffen. 

Hier lesen Sie ein redigiertes Transkript des Gesprächs, das um Wortwiederholungen, Wortfindungsbemühungen, für eine bessere Lesbarkeit bearbeitet wurde. Inhaltlich ist es unverändert. In der Mediathek finden Sie  das komplette Gespräch im Original. 

Redigiertes, lektoriertes Gespräch zwischen Alice Weidel (AfD) und Elon Musk

**Elon Musk:**  
Herzlich willkommen, Alice. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen. Ich freue mich auf dieses Gespräch. Vielleicht können wir damit anfangen, dass Sie kurz erklären, wofür die AfD steht. Welche Kernpunkte sind Ihnen wichtig, wo sehen Sie Veränderungsbedarf in Deutschland? Viele Menschen, vor allem in den USA, haben noch nie von der AfD gehört. Das wäre sehr hilfreich.

**Alice Weidel:**  
Vielen Dank, Elon, dass Sie mich eingeladen haben und mir die Gelegenheit geben, öffentlich über verschiedene Themen zu sprechen. Hören Sie mich?

**Elon Musk:**  
Ja, ich höre Sie.

**Alice Weidel:**  
Perfekt. Also, kurz zu uns: Die AfD ist die „Alternative für Deutschland“. Sie ist noch relativ neu, ungefähr elf Jahre alt, entstanden während der Euro-Krise. Ich muss sagen, wir haben in Deutschland viele negative Entwicklungen. Unser Land ist großartig, die Menschen sind sehr motiviert, aber in den letzten 20, 25 Jahren gab es viele Fehlentscheidungen. Wir hatten 16 Jahre Angela Merkel und dann die sogenannte „Ampel“-Koalition, die letztes Jahr angetreten ist.

Jetzt stehen wieder Wahlen an. Meiner Ansicht nach war Angela Merkel der erste „grüne“ Kanzler. Sie hat das Land grundlegend geschädigt, zum Beispiel 2015 die Grenzen für illegale Migration geöffnet und eine verfehlte Energiepolitik betrieben. Deutschland ist das einzige Industrieland, das aus der Kernenergie ausgestiegen ist. Angela Merkel wollte alles auf Solar- und Windenergie setzen. Das Problem ist: In einem Industrieland reicht es nicht aus, ausschließlich Wind- und Solarenergie zu nutzen, weil wir keine ausreichende Stromversorgung haben, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.

**Elon Musk:**  
Ich bin ein großer Fan von Solarenergie, aber in einem Land auf relativ hoher geographischer Breite ist im Winter deutlich weniger Sonnenenergie verfügbar. Da gibt es große Tag-Nacht- und Sommer-Winter-Schwankungen. Man kann zwar viel mit Solarspeichern und Batterien machen, aber es braucht immer eine Ergänzung durch andere Energieformen. Ich finde es auch tragisch, dass Deutschland seine Kernkraftwerke abschaltet, obwohl sie sehr leistungsfähig sind. Meiner Meinung nach sollte man die Zahl der Kernkraftwerke in Deutschland sogar ausbauen.

**Alice Weidel:**  
Ja, absolut. Das ist auch unser Standpunkt. Wir fordern einen Kurswechsel in der Energiepolitik. Man kann kein Land wie Deutschland, das eine starke Industrie hat, allein mit Wind und Solar versorgen. Unsere Produktion hat bereits 2018 ihren Höhepunkt erreicht und geht seitdem wegen hoher Energiekosten zurück. Wir sagen, wir müssen technologisch offen sein und wieder in Kernkraft investieren, die ja CO₂-frei ist. Auch der CO₂-Fußabdruck würde damit drastisch sinken. Das ist die große Ironie: Merkel und die Ampelregierung betreiben angeblich eine „grüne Politik“, die tatsächlich nicht funktioniert, während wir technologisch wieder offen sein wollen.

**Elon Musk:**  
Das macht Sinn. Meines Erachtens sollte Deutschland die bestehenden Kernkraftwerke nicht nur wieder in Betrieb nehmen, sondern auch modernisieren und erweitern. Viele wissen gar nicht, wie klein der eigentliche Reaktorkern im Vergleich zur ganzen Anlage ist. Man kann innerhalb derselben Fläche die Leistung deutlich erhöhen, ohne mehr Land zu benötigen. Ich glaube, die sinnvolle Lösung ist ein Mix aus erneuerbaren Energien, viel Kernkraft und zusätzlich noch ein gewisser Anteil fossiler Brennstoffe.

**Alice Weidel:**  
Richtig. Ein Beispiel: Um ein Kernkraftwerk, das jährlich zehn Milliarden Kilowattstunden produziert, durch Wind zu ersetzen, bräuchte man rund 1250 große Windräder, die jeweils acht Millionen Kilowattstunden pro Jahr liefern. Und wegen der Mindestabstände bräuchte man dafür ungefähr 100 Quadratkilometer. Das entspräche etwa der halben Fläche von Stuttgart. Diese Rechnung ist nicht kompliziert, aber unsere Energiepolitik ignoriert solche einfachen Fakten.  

**Elon Musk:**  
Genau. Man muss kein Physik-Genie sein, um zu verstehen, dass die Flächenbilanz nicht aufgeht.  

**Alice Weidel:**  
Dann kam auch noch die Gaskrise durch den Krieg in der Ukraine, was unsere Abhängigkeit von russischem Gas offenlegte. Und was machte die Regierung, als die Energiepreise durch die Decke gingen? Sie hat auch noch die letzten Kernkraftwerke abgeschaltet. Man kann nur sagen: Entweder sind sie extrem dumm oder sie zerstören mutwillig das eigene Land.

**Elon Musk:**  
Ich vermute eher Dummheit. Es gibt dieses Sprichwort: „Man sollte nichts Böswilligkeit unterstellen, was auch Dummheit erklären kann.“ Es war eine der verrücktesten Entscheidungen überhaupt, inmitten einer Energiekrise Kraftwerke stillzulegen – und dazu noch die CO₂-freie Kernenergie.

**Alice Weidel:**  
Das trifft es genau. Wir haben also zwei Hauptpunkte: eine vernünftige Energiepolitik und eine vernünftige Migrationspolitik. Doch eigentlich geht es um mehr. Wir als AfD sind eine konservativ-liberale Partei. Die Medien stellen uns gern als extremistisch dar, aber das stimmt nicht. Wir stehen für Bürokratieabbau, Entlastung von Unternehmen und Bürgern. Wissen Sie, wie lange man in Deutschland braucht, um eine Gewerbegenehmigung zu bekommen?

**Elon Musk:**  
Ja, das kann ich mir vorstellen. Wir haben die Tesla-Fabrik bei Berlin gebaut und hatten viele bürokratische Hürden. Dabei hatten wir noch viel Unterstützung durch die Behörden. Trotzdem mussten wir Unmengen an Papier vorlegen. Ich glaube, es waren 25.000 Seiten, alles auf Papier gedruckt. Wir dachten erst an elektronische Einreichung, aber das war unmöglich.

**Alice Weidel:**  
Genau, das ist verrückt. Ein ganzer Lkw voller Papier, und jede Seite muss gestempelt werden. Niemand macht hier absichtlich Schikane, aber die Regeln sind so. Wir müssen diese Regeln ändern. Sonst landen wir irgendwann in einer Situation, in der so gut wie alles verboten ist.  

**Elon Musk:**  
Absolut. Und dazu kommt die hohe Steuerlast. Deutschland hat die höchsten Steuern in der OECD. Das bedeutet, der durchschnittliche Arbeitnehmer arbeitet über ein halbes Jahr nur für den Staat. Trotzdem versagt der Staat bei seinen Kernaufgaben wie innere Sicherheit oder Bildung. Unser Bildungssystem wird, wie Sie sagen, von dieser radikalen Agenda beeinflusst, in der Gender-Themen wichtiger scheinen als Rechnen oder Schreiben.

**Alice Weidel:**  
Früher hatte Deutschland mal ein gutes Schulsystem. Aber inzwischen sieht man es an den Pisa-Studien, dass unsere Schüler in Mathe und sogar im Deutschen abrutschen. Schauen Sie, in manchen Bundesländern gibt es nicht einmal mehr verpflichtende Rechtschreibtests. Dieser ganze linksideologische Umbau ruiniert alles. Viele junge Leute wenden sich deshalb der AfD zu, weil sie eine solide Bildung und echte Leistung wollen.

**Elon Musk:**  
Zweck von Schule ist doch, wichtige Fähigkeiten zu erwerben und zu lernen, wie die Welt funktioniert. Sonst ist es reine Propaganda.  

**Alice Weidel:**  
Genau. Dieses Versagen sehen wir übrigens auch im Asyl- und Migrationsbereich. Seit 2015 haben wir einen offiziellen Zuzug von beinahe sieben Millionen Menschen. Allerdings werfen viele Migranten ihre Pässe weg, bevor sie hier ankommen. Fast 60 Prozent kommen ohne Papiere. Und weil sie keine Dokumente haben, können sie nicht abgeschoben werden. Das ist absurd – aber es ist offizielle Politik.

**Elon Musk:**  
Ja, das ist wie in den USA. Wer seine Papiere wegwirft, ist quasi „undokumentiert“, was ironischerweise mehr Vorteile hat. Dann weiß man nicht, ob es Kriminelle oder Mörder sind. Dazu kommt, dass manche US-Bundesstaaten großzügig Sozialhilfe zahlen. Wir erleben einen massiven Anstieg der Kriminalität.  

**Alice Weidel:**  
Ich habe gehört, dass in Kalifornien beispielsweise Diebstahl teilweise gar nicht mehr verfolgt wird, weil es zu häufig vorkommt. Stimmt das?

**Elon Musk:**  
Ja, das stimmt weitgehend. Vielleicht 1 Prozent der Diebstähle wird verfolgt. Und falls jemand doch verhaftet wird, ist er schnell wieder auf freiem Fuß. Kalifornien hat zwischenzeitlich sogar ein Gesetz gehabt, das Ladendiebstahl von unter 1000 Dollar nahezu straffrei machte. Dazu kommt, dass George Soros erkannt hat, wie wirkungsvoll es ist, die Strafverfolgung zu kontrollieren. Man muss nicht die Gesetze ändern, sondern nur die Staatsanwaltschaften, die die Gesetze nicht mehr durchsetzen.

**Alice Weidel:**  
Genau. Und wenn die Bevölkerung das nicht mehr mitmacht, suchen sie nach Alternativen. Das erklärt auch den Sieg von Donald Trump damals. Die Menschen wollten Veränderung. Ich glaube, den gleichen Effekt haben wir hier in Deutschland. Wenn man unzufrieden ist, muss man etwas Neues wählen. Genau deshalb lege ich den Leuten ans Herz, die AfD zu wählen. Wie Sie sagen, nur die AfD kann Deutschland noch retten.

**Elon Musk:**  
Ja, man muss den Etablierten zeigen, dass man diese Politik nicht länger hinnehmen will. Ich hoffe, die Menschen in Deutschland erkennen, dass sie eine echte Alternative haben.  

**Alice Weidel:**  
Richtig. Wir sind die einzige Opposition zu den „Einheitsparteien“, die am Ende allesamt das Gleiche machen. Angela Merkel war – wie Sie sagen – grün, und jetzt haben wir die Ampel, die das fortsetzt. Friedrich Merz von der CDU hat kürzlich Ihre Einmischung, Elon, als „übergriffig und anmaßend“ bezeichnet. Gleichzeitig war es kein Problem, wenn Bill Gates hier politischen Einfluss nahm oder seine Impfstoffe propagierte. Auch Soros hat ungeheuren Einfluss, wird aber in den Medien kaum kritisiert.  

**Elon Musk:**  
Tja, so läuft das. Auch Donald Trump wurde in deutschen Medien ständig schlechtgemacht. Ich fand es furchtbar zu sehen, wie er und seine Familie behandelt wurden. Ich habe mich wirklich für sie geschämt.  

**Alice Weidel:**  
Ja, und jetzt beobachten EU-Bürokraten wahrscheinlich gerade unsere Unterhaltung im Kontext des neuen Digital Services Act. Dieses Gesetz dient im Prinzip der Zensur. Dabei ist Meinungsfreiheit die Grundlage der Demokratie. Wenn Leute nicht frei reden dürfen, ist eine Demokratie unmöglich.  

**Elon Musk:**  
Exakt. Ohne freien Zugang zu Informationen können die Menschen kein fundiertes Wahlverhalten an den Tag legen. Wenn stattdessen Propaganda alles überlagert, gibt es keine echte Demokratie mehr. Wer die Meinungsfreiheit beschneiden will, ist immer auf der bösen Seite.

**Alice Weidel:**  
Was hat Hitler als Erstes gemacht? Er hat die Meinungsfreiheit unterdrückt und die Medien gleichgeschaltet. Ohne diese Kontrolle wäre er nie so mächtig geworden.

**Elon Musk:**  
Richtig. Er hat alles zensiert, was pro-jüdisch war, und die gesamte Presse übernommen. Dabei sollten die Menschen bedenken, dass Zensur auch sie eines Tages treffen kann.  

**Alice Weidel:**  
Ganz genau. Übrigens werden wir ja oft als rechtsextrem dargestellt, sogar in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt. Das ist völlig absurd, denn die Nationalsozialisten waren Sozialisten. Sie haben die Industrie verstaatlicht oder massiv kontrolliert. Hitler war kein Konservativer, sondern ein antikapitalistischer Sozialist. Wir hingegen sind konservativ-liberal, wollen Entstaatlichung und weniger Bürokratie.  

**Elon Musk:**  
Ja, Hitler hatte etliche sozialistische Elemente, daher ja „Nationalsozialismus“.  

**Alice Weidel:**  
Eben. Wir stehen für das Gegenteil: Wir wollen, dass die Menschen freier und unabhängiger werden, dass sie Wohlstand aufbauen können, ohne vom Staat in Abhängigkeit gehalten zu werden. Wir wollen unabhängige, kritisch denkende Bürger statt Ja-Sager. Die Regierung, die wir haben, ist eine Gefahr, weil sie in der Ukraine-Krise alles eskalieren lässt. Sie haben keine Strategie, keine rote Linie und kein fähiges Militär.  

**Elon Musk:**  
Ich denke, Präsident Trump wird den Konflikt in der Ukraine schnell lösen, falls er wieder ins Amt kommt. Je länger der Krieg dauert, desto höher die Verluste, ohne dass sich irgendetwas ändert. Am Ende wird das Verhältnis für die Ukraine immer ungünstiger.  

**Alice Weidel:**  
Genau. In Europa fehlt es an jeglicher Diplomatie und militärischer Rückendeckung, weil wir die Bundeswehr seit Jahrzehnten kaputtgespart haben. Wir sind total abhängig von den USA, was die Sicherheitsgarantie angeht. Eigentlich wollen wir aber keine „Kundenstaaten“ sein, wie J. D. Vance sagte, sondern selbstständig handeln.  

**Elon Musk:**  
Ja, in meinen Unternehmen SpaceX und Tesla möchte ich beispielsweise keine Ja-Sager, sondern Leute, die mich konstruktiv kritisieren. Physik verzeiht keine Fehler. Wenn man etwas falsch macht, stürzen Raketen ab. Deswegen betrachten wir Kritik als Geschenk.  

**Alice Weidel:**  
Dasselbe gilt in der Politik. Werden Fehler nicht angesprochen, kann das zu tödlichen Ergebnissen führen – zum Beispiel im Krieg.  

**Elon Musk:**  
Stimmt. Übrigens, was ist Ihre Sicht auf Israel?

**Alice Weidel:**  
Das ist sehr kompliziert. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto komplizierter erscheint es mir. Ich sehe derzeit keine einfache Lösung. Natürlich müssen wir für die Existenz Israels einstehen und Israel verteidigen. Auch Deutschland hat Verantwortung gegenüber dem jüdischen Leben hierzulande. Nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober fürchten viele Jüdinnen und Juden antisemitische Angriffe, insbesondere von radikalen Palästinensern, Linksextremen oder Islamisten. In den Medien heißt es oft, nur die AfD sei antisemitisch. Das Gegenteil ist wahr: Wir sind diejenigen, die jüdisches Leben verteidigen, während andere Parteien eine Massenzuwanderung aus antisemitischen Kulturen fördern.

**Elon Musk:**  
Ich selbst unterstütze den Staat Israel, bin aber der Meinung, man sollte immer auch Empathie für unschuldige Zivilisten haben. Ich habe mit Benjamin Netanjahu gesprochen. Es braucht erstens die Zerschlagung von Hamas. Zweitens ein anderes Bildungssystem, damit Palästinenser nicht von Kindesbeinen an lernen, Israel zu hassen. Und drittens mehr wirtschaftliche Perspektiven in den Palästinensergebieten. Gelingt das nicht, schafft man nur neuen Hass.

Nach dem Ersten Weltkrieg war der Versailler Vertrag extrem ungerecht gegenüber Deutschland, was zum Zweiten Weltkrieg beitrug. Nach dem Zweiten Weltkrieg hingegen hat Amerika geholfen, Deutschland und Japan wieder aufzubauen – und beides sind heute US-Verbündete. Darin liegt eine wichtige Lehre.

**Alice Weidel:**  
Ja, wenn man sich Gaza auf der Karte ansieht, ist es ein sehr enges Gebiet. Da braucht es einen realistischen Weg, diese Region zu stabilisieren und gleichzeitig die Sicherheit Israels zu gewährleisten.  

**Elon Musk:**  
Man muss Stärke zeigen, aber irgendwann auch verzeihen können. „Auge um Auge“ führt nur dazu, dass alle blind werden.  

**Alice Weidel:**  
Wahre Worte. Wie gesagt, die Lösung ist unklar, aber Israel muss verteidigt werden.  

**Elon Musk:**  
Genau. Und in Bezug auf die Ukraine lässt sich hoffentlich durch die US-Führung rasch ein Ende finden. Hunderttausende sind bereits gestorben, ohne territoriale Gewinne.  

**Alice Weidel:**  
Ja, viele Menschen hier sind in Sorge, dass der Konflikt eskaliert und vielleicht sogar nuklear wird. Europa ist da hilflos.  

**Elon Musk:**  
Ich hoffe auch, dass eine starke US-Führung unter Trump das beendet.  

**Alice Weidel:**  
Das hoffen viele. Darf ich Ihnen noch eine Frage stellen? Viele Menschen interessiert das Mars-Projekt von SpaceX. Wann glauben Sie, wird es eine bemannte Mission zum Mars geben?

**Elon Musk:**  
Wir bei SpaceX fragen uns: Was sichert langfristig das Überleben des menschlichen Bewusstseins? Wenn wir nur auf einem Planeten leben, kann uns irgendwann ein globaler Atomkrieg oder ein großer Asteroidenausbruch auslöschen. Auf dem Mars könnten wir eine unabhängige, sich selbst erhaltende Zivilisation schaffen. Das erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit der Menschheit enorm.  

Zeitlich betrachtet: Mars und Erde nähern sich alle zwei Jahre. Wir brauchen zwei oder drei günstige Startfenster, um unbemannte Starship-Landungen zu testen. Vielleicht gelingt es also, in vier Jahren Menschen auf den Mars zu schicken. Langfristig geht es nicht nur um ein paar Astronauten, sondern um den Aufbau einer Kolonie. Ich schätze, man benötigt rund eine Million Tonnen Fracht, um eine echte, sich selbst versorgende Stadt auf dem Mars zu errichten.  

**Alice Weidel:**  
Das ist eine gewaltige Vision. Glauben Sie an Gott oder ist das alles Zufall?

**Elon Musk:**  
Ich bin in der Hinsicht offen. Vielleicht gibt es eine schöpferische Instanz – aber ob sie unser alltägliches Tun beobachtet, weiß ich nicht. Viel Schlechtes geschieht ungehindert. Ich versuche, meine Ansichten stetig an neue Erkenntnisse anzupassen.  

**Alice Weidel:**  
Ich bin da auch unsicher, vielleicht nennt man das agnostisch. Aber Ihre Vision ist beeindruckend.

**Elon Musk:**  
Ich folge in gewisser Weise Douglas Adams’ „Per Anhalter durch die Galaxis“, wonach die Erde ein riesiger Computer ist, der die richtige Frage zum „Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ sucht. Die Antwort war damals „42“. Das heißt: Die Antwort zu haben ist einfach, aber die wahre Frage zu finden ist schwer. Deshalb möchte ich das Bewusstsein der Menschheit verbreitern, damit wir irgendwann die richtigen Fragen stellen können.

**Alice Weidel:**  
Das sind wunderbare Schlussworte. Vielen Dank für das Gespräch, Elon. Es war wirklich erhellend, Ihre Perspektiven zu hören.

**Elon Musk:**  
Danke Ihnen, Alice. Ich hoffe, die Zuhörenden finden diese Unterhaltung interessant. Vielen Dank und auf Wiedersehen!

**Alice Weidel:**  
Vielen Dank, auf Wiedersehen!

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6 Antworten

  1. Vielen Dank für dieses Transkript. Ich hatte mir das Gespräch im Original auf X angehört und es ist gut, dies nun noch einmal auf Deutsch nachlesen zu können. Zum einen, da mir bei Elon Musk ein paar Feinheiten verständnisbedingt “durchgerutscht” waren. Und zum anderen, weil man so schwarz auf weiß – und nicht nur aus der Erinnerung heraus – nachlesen kann, wie deutsche Mainstreammedien, z.B. die Tagesschau, in ihrer Berichterstattung oder Kommentierung Inhalte verdreht haben. Es ist einfach nur noch erbärmlich und zum Fremdschämen.
    Menschen, die den Club der klaren Worte lesen, sind es gewöhnt, selber zu denken. Doch leider kenne ich im persönlichen und beruflichen Umfeld zu viele, die in ihrer Meinung stark vorgeprägt sind und es schlichtweg ablehnen, sich an der Quelle selber zu informieren. Deshalb können sie auch nicht erkennen, wenn sie manipuliert werden, da ihnen der Vergleich fehlt.

  2. Danke für den gut lesbaren Text. Ich habe das Gespräch im Original live mitgehört. Leider können viele meiner Bekannten aber nicht genug englisch, um sich das im Original anzusehen oder auch nur auf englisch zu lesen. So kann ich das jetzt gut weitergeben. Und es ist sehr schön, dass es nicht hinter einer Bezahlschranke liegt. Danke dafür.

  3. Herzlichen Dank, Herr Langemann,
    Für Ihre entschieden demokratische Haltung!
    Leider keine Selbstverständlichkeit mehr in dem verkommenen Zustand unserer politischen Öffentlichkeit

    Mit besten Grüßen Professor Dr. Klaus-Jürgen Bruder

  4. Unterkomplex, ist vielleicht das richtige Stichwort. Das Gespräch war unterkompkex. Zumindest für diejenigen, die ein Polit-Seminar erwartet hatten, das alle Fragen, die die Menschheit bedrücken, restlos klärt – so haben wir Deutschen es gern. Es richtete sich aber im Kern an internationale / amerikanische Zuschauer. Und die ticken anders. Es war eine gute Unterhaltung zwischen zwei Menschen, welche die Zeitläufe und die politische Rolle der AfD in Deutschland beleuchteten. Mehr nicht. Für deutsche Oberlehrer und Ideologen natürlich komplett enttäuschend. Weidel hat das klasse gemacht. In ihrem korrekten American-English hat sie sich total an die Erwartungshaltung des internationalen Publikums angepasst. Und dargelegt dass die AfD eine ganz normale libertäre Partei ist. Ich habe schon mal in den 80zigern auf einem Segelboot in der Karibik Amerikanern die deutsche Steuerpolitik erklärt. Locker vom Hocker. Entsetzt waren sie trotzdem. „Dieter, you really mean you’re paying 58 % income taxe? you’re kidding ,,, this is unbeleavable ,,, Amerikaner und andere Mitmenschen verstehen den deutschen Wahnsinn einfach nicht. Umso wichtiger ist es, locker zu bleiben, wenn man ihn erklärt.

    1. Da stimme ich voll mit ein, grundsätzlich dankbar überhaupt für die gebotene Möglichkeit der Simultanübersetzung, wurde diese Stimme aus meiner Sicht Alice Weidel leider in keinster Weise gerecht. Das ist mein eigentlicher Kritikpunkt, unabhängig vom persönlichen „Hörerlebnis“. Daher herzlichen Dank für diesen Text!

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