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Gute Nacht, Freunde.

von Markus Langemann

Wie viele Freunde haben Sie während der simulierten Pandemie verloren?
Keine? – Viele?
Wenige vielleicht, weil jene, die Sie zunächst für verloren geglaubte Freundschaften hielten, in Ihrer Nachbetrachtung doch bestenfalls nur sympathische Flugbegleiter in Ihrem Leben waren. Menschen eben, die freundlich und hilfsbereit mit Ihnen irgendwie über Jahre in die gleiche Richtung reisten, auch mal bei schwererem Gepäck anfassten, die aber bei den echten Turbulenzen im Leben Ihnen ganz klar Ihren Platz zuwiesen. Im Regierungsflieger.
Diese Flugbegleiter durch Ihr Leben gaben Ihnen die Anweisungen: Gerade hinsetzen. Anschnallen. Testen. Maske auf. Klappe halten. Nicht querdenken. Beten oder Lanz sehen.

Diskussion/Gedankenaustausch unmöglich.
Fernsehen an. #wirbleibenzuhause.
Widerworte unerwünscht. 
Selbst denken auch. 
Fakten sowieso.

Der Autor Sebastian Schoepp schreibt in seinem Buch „Rettet die Freundschaft!“, dass laut einer Allensbach-Erhebung vom August 2020 85,4 Prozent der Deutschen gute Freunde und die Beziehung zu anderen Menschen für besonders wichtig halten.

Aristoteles definiert Freundschaft als Ideal „zwischen Menschen, die gut und gleich an Tugend sind“. Wesentliche Merkmale dieser Art der Freundschaft seien, dass man dem Freund um seiner selbst willen Gutes wünscht, ebenso um seiner selbst willen mit ihm befreundet ist und nicht aus irgendwelchen besonderen Gründen.

Ich persönlich denke, Freundschaft beginnt dort, wo Egoismus aufhört.

So gesehen habe ich wohl in den vergangenen drei Jahren tatsächlich Freunde verloren. Sie waren eigentlich mehr als Freunde, schon Familienmitglieder. Ein Journalistenpaar. Wir aßen, tranken, durchtanzten Nächte in meinem Haus. Ich war Gast in ihrem. Wir kennen uns fast ein halbes Leben lang und unsere Kinder kennen sich ein ganzes. Wir arbeiteten bei denselben Sendern, irgendwann gingen sie in Anstellung in die ARD. Ich blieb Medienunternehmer und freier Publizist, öffentlich-rechtliche Anstalten waren mir schon immer suspekt. Auch Badeanstalten. Feuchtbiotope für Schimmeliges oder Kriechtiere sind nicht so meins.

Dann kam dieser Propaganda-Urknall, der ganze Coronakosmos, mit Ausgrenzungen und Regeln, die nicht hinterfragt werden durften. Er entstand in einer Nacht, so schien es. Ich fühlte mich vor die Aufklärung zurückgeschleudert. Aberglaube und religiöser Fanatismus beim Folgen von Drostens TV- und Podcastpredigten nahmen ihren Lauf. Ebenso wie Diffamierungs- und Ausgrenzungswillkür wie einstmals bei absolutistischen Herrschern.

Mein öffentliches Ringen um Vernunft und Toleranz mit Old-School-Journalismus statt PR-Papperlapapp nahm Fahrt auf.
Irgendwann in jener Zeit bekam ich von meinem Freund Frank einen kurzen handgeschriebenen Brief mit einem langen Zeitungsartikel aus der Süddeutschen Zeitung. Der SZ. Ausgerechnet! Zwei ganze Seiten über die Freundschaft von zwei Krankenschwestern, die zerbrach: eine über die regierungstreue, die andere über die kritische, abwägende Krankenschwester, die ungeimpft und hinterfragend dem Regierungsnarrativ nicht folgen wollte.
Raten Sie mit, wer nach dem Lesen der Reportage als Depp dastand.

Frank sandte mir die Zeitungsseiten mit der Bemerkung, er mache sich Sorgen um unsere Freundschaft. Warum genau, schrieb er nicht. Der Subtext schwang mit, schließlich kennen wir uns wie gesagt ein halbes Leben. Ich driftete in seinen Augen wohl ab.

Ja, ich driftete ab! Gott sei Dank.
Er sendete derweil weiter der öffentlich-rechtlichen Rente entgegen und damit mit geringem Anstaltsabstand zu den Kakistokraten in Berlin. 

Wenn ich mit dem Artikel nichts anfangen könne, möge ich ihm diesen zurücksenden, schrieb er in seinem Brief. Ich sendete ihn zurück. Das Buch des ehemaligen SZ-Autors Birk Meinhardt, „Wie ich meine Zeitung verlor“, legte ich dazu. Darin schreibt der Träger des Egon-Erwin-Kisch-Preises von Redakteuren, die in der SZ die „einfachsten Regeln des Journalismus und der Psychologie missachten“ (S. 85).

Ich war auf seine Antwort freudig gespannt, vielleicht würde sich ein fruchtbarer Dialog entwickeln. Unter Freunden. – Das ist jetzt circa zweieinhalb Jahre her. Ich warte noch immer.

Ein anderer Freund, lange Jahre Journalist in Berlin, einstmals Pressesprecher von  Ministern, schickte mir nach meiner exklusiven Veröffentlichung der deutschen Fassung des Seymour-Hersh-Artikels über die Nord-Stream-2-Sprengung eine Nachricht über WhatsApp. Er schrieb darin, ich verbreite ein „Russen-Narrativ“ mit sehr, sehr vielen „Implausibilitäten“, die „kein respektables Magazin veröffentlichen wollte“. Ich betriebe „billige Agitation und Propaganda“ und würde auch sonst „fragwürdige Gestalten promoten“, für ihn „unappetitliche Leute“. Ich möge aus meinem „closed mindest“ kommen.

„Hossa!“, dachte ich.

Auf solche Anwürfe antwortet man nie im Reflex. Man überschläft und überdenkt Kritik, auch wenn sie unqualifiziert und nur eine Aneinanderreihung von Phrasen und Schlagworten ist.

Nun, inzwischen gibt es sogar einen zweiten Hersh-Artikel, den Sie vielleicht kennen. Er ordnet ein und überprüft. Dr. Johanna Weber hat ihn für den CdkW verfasst.

Dass mein Berlin-Freund, den ich als kritischen Geist immer sehr schätzte, nicht zum Telefon griff und den interessiert-kritischen Dialog suchte, sondern seine Kritik in strunzender Manier über das Zuckerberg-Netzwerk WhatsApp absonderte, verwunderte mich sehr, gehört aber wohl zum Geist der Zeit.
Das Land ist inzwischen voll von digitalen Heckenschützen, die mit verkniffenem Blick, nervösem Finger und moralischer Überlegenheit Posts absetzen, zum Beispiel auf Twitter. Die Rückkehr des Scherbengerichts mit anderen Mitteln.

Dass ich gerade von ihm, dem Ex-Pressesprecher, Propaganda, unappetitliche und fragwürdige Gestalten im Umfeld vorgeworfen bekomme – also Worthülsen ohne konkrete Bezugnahme –, amüsierte mich, denn ist es nicht genau das, was man von einem Polit-Pressesprecher erwartet? 

Ich war enttäuscht. Wie deformativ das Leben in der Politik wirkt, merkt man wohl nicht mehr, wenn sie einen nährt. Andererseits ist es ja bekannt, dass sich Journalist und Politiker im politisch-medialen Komplex in Berlin wie Parasit und Wirt verhalten. Ich antwortete nicht. Ein Widerstand um jeden Preis sei das Sinnloseste, was es geben kann, stellte einmal Friedrich Dürrenmatt fest.

Nun, ein weiterer Flugbegleiter weniger.

Ich schreibe Ihnen diese Zeilen, weil sie Ihnen vielleicht Trost oder auch nur Erleichterung spenden, denn sie beleuchten kurz das Durchschwingen der Corona-Abrissbirne auch an diesem Ende des Kommunikationsstrangs. Stabil gemauerte Freundschaften hat sie wohl in allen Gesellschaftsbereichen zum Einsturz gebracht. 

Von verlorenen Freunden weiß auch Ulrike Guérot zu berichten. Sie ist in einigen Kreisen die meistgehasste Frau in Deutschland, weil sie fundierte Kritik und differenzierte Ansichten zur Coronapolitik äußerte und konsequent für Waffenstillstand und Friedensverhandlungen im Ukrainekonflikt eintritt. Sie sagt im Interview mit der Schweizer Weltwoche zur Kritik an ihrer Person: „Es gibt kein Wohlwollen mehr, es gibt nur noch Böswilligkeit, und damit habe ich schon verloren, egal was ich mache.“ Und zu ihrem aktuellen Deutschlandbild: „Ich habe das Gefühl, ich bin umgeben von 80 Prozent Bürgern, die bereit waren, im Handumdrehen die Freiheit auf den Tisch zu legen. Für ein Virus.“

Die gute Nachricht – ich höre oft Sätze wie diesen: „Ich habe aber auch neue Freunde gefunden in der Krise, und diese Beziehungen sind von größerer Tiefe und Wahrhaftigkeit gleich von Anbeginn.“

Gute Nacht, Freunde!

Gute Nacht FreundeEs wird Zeit für mich zu gehenWas ich noch zu sagen hätteDauert eine ZigaretteUnd ein letztes Glas im Stehen
 
Für die Freiheit, die als steter Gast bei euch wohntHabt Dank, dass ihr nie fragt, was es bringt, ob es lohntVielleicht liegt es daran, dass man von draußen meintDass in euren Fenstern das Licht wärmer scheint

 

Lyrics aus: Gute Nacht, Freunde – Reinhard Mey

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35 Antworten

  1. Herzlichen Dank auch Ihnen für Ihre wunder-vollen Zeilen!… und viele Grüße von einem wiederum ähnlichen Lauf der Dinge aus dem wunderschönen Mittelrheintal

  2. Lieber Herr Langemann,

    nach Ihrem persönlichen und berührenden Beitrag ruft es mich, seit längerer Zeit wieder einmal meine Gedanken an dieser stelle niederzuschreiben.
    Ich bin auf den Club der klaren Worte schon früh gestoßen. Damals vor ungefähr 3 Jahren. Als gefühlt einzige Person in meinem Umfeld, die die gängigen Narrative kritisch hinterfragen wollte, suchte ich Gleichgesinnte im Netz.

    Jeder hat sich in dieser Zeit wohl eine eigene Strategie erarbeitet, mit dem Wahnsinn der Panik-Propaganda zurecht zu kommen. Ich für meinen Teil habe über einen langen Zeitraum nächtens vieleviele Stunden damit verbracht, die jeweils neuesten Sterbezahlen vom Statistischen Bundesamt zu durchforsten, um sie mit anderen Monaten und Jahren zu vergleichen. Genauso die täglichen Meldungen der Divi zur Belegung der Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern. Die Ergebnisse gaben mir eine gewisse Sicherheit und die Bestätigung meines Bauchgefühls, dass mit der medialen Berichterstattung etwas grundsätzlich nicht stimmen kann. Nur machen solche Erkenntnisse schnell einsam, denn was habe ich schon der täglichen Verkündung der Horrorzahlen in den omnipräsenten Mainstream-Medien entgegen zu setzen? Wahrscheinlich finden sich hier viele wieder, die sich in ihrem Umfeld nicht nur schnell wie Rufer in der Wüste vorkamen, sondern noch schneller als extrem rechte Aluhutschwurblercovidiotcoronaleugner diffamiert wurden.

    In dieser Zeit haben Sie Herr Langemann, für uns medial Heimatlose einen Hafen geschaffen. Einen sicheren Raum, in dem wir uns austauschen können und der mittlerweile zu einer großen und anspruchsvollen Medien-Plattform gewachsen ist. Und Ihre Vision von unabhängigem Journalismus wächst weiter, weil Sie vielen Menschen aus der Seele sprechen. Dafür kann Ihnen nicht genug gedankt werden.

    Und wenn ich schon mal hier bin, möchte ich auch wiederholt Herrn Löcke meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich habe Sie zunächst hier in der Kommentarspalte schätzen gelernt, mit ihren klugen und reflektierten Beiträgen. Hier Berichte von kritischen Mitmenschen zu lesen, die sich noch auf ihren so selten gewordenen gesunden Menschenverstand verlassen, hat mir sehr durch diese Zeit geholfen. Und selbst Kommentare zu verfassen, war für mich lange wie eine Art von Therapie.

    Es ist wunderbar, dass Peter Löcke jetzt einen festen Platz in der Redaktion hat. Natürlich auch wegen seiner großartigen Kolumne, aber auch für die Tatsache, dass jede Krise Chancen birgt und Platz macht für Entwicklungen. Man muss sie eben ergreifen. Dazu gehört viel Energie, Eigeninitiative und – vor allem in diesen Zeiten – Mut, gegen den Mainstream zu schwimmen. Chapeau!

    Was mich betrifft, so suche ich seit einer geraumen Zeit nach einem Raum, wo meine Seele wieder etwas Luft zum Atmen bekommt. Mit kreativer Arbeit jenseits vom politischen und medialen Raum. Ich spüre, dass ich mir dringend Auszeiten schaffen muss von diesem sich uns täglich darbietenden, kranken System, um nicht selbst krank zu werden.
    Nach diesen vergangenen drei Jahren sehe ich einige Freunde mit anderen Augen. Aber wer bin ich, dass ich mich mit meiner Meinung über ihre Ängste stellen könnte. Die meisten ließen mich auch (einigermaßen) sein. Ich habe mich allerdings auch sehr zurückgezogen, als der öffentliche Druck zur Impfung zunahm. Und auch ich war aus so mancher Zusammenkunft von Freunden und Familie ausgeschlossen. Nun bin ich dabei einige Dinge und Beziehungen in meinem Leben neu zu justieren, da sich mir diese Plandemie nach wie vor wie ein großer Charakter- und Intelligenztest darstellt.

    Der härteste persönliche Schlag kam dann für mich überraschend aus der Familie. Mein Bruder hat sich das Treiben seiner kleinen Schwester lange angeschaut. Wie oft müssen sich die Formulierungen in seinem Kopf gedreht haben, bis sie sich schließlich – wohl am Ende des ihm Zumutbaren – in einem sehr langen Brief entladen haben. Wenn mir eine sog. Freundin auf Facebook ihre Freundschaft nach dem Teilen eines kritischen Beitrags mit viel Empörung entzieht, kann ich das verkraften. Wenn mich mein Bruder ausführlichst auseinandernimmt und mir vorwirft, mit meinen unhaltbaren, vor Unwissenheit strotzenden Schwurbeleien, rechtspopulistisches Gedankengut zu verbreiten und damit dem Hass und der Hetze im Internet Vorschub zu leisten, dann hat das für mich eine andere Dimension.

    Er ist promovierter Geisteswissenschaftler, weiß wie man richtig denkt und was gut fürs Weltklima ist. Er gendert übrigens und das würde fast auch noch als ein Kommentar auf die großartige aktuelle Kolumne von Herrn Löcke passen: Es ist auch hier wieder die sogenannte Intelligenzia, die sich vor den Karren der Ideologie spannen lässt. Hauptsache sie sind bei den Guten.

    Frohe Ostern Ihnen allen.

    1. Ihr Beitrag hat mir ebenfalls aus der Seele gesprochen ! Genauso hab ich mich auch gefühlt : heimatlos mit meiner Meinung. Ich habe auch Nächtelang recherchiert und konnte es nicht fassen, dass von all den kritischen Stimme niemand im ÖRR Gehör fand und, und dass niemand wagte, öffentlich für die Belange der Kids und jungen Erwachsenen einzustehen.
      Innerhalb meiner Familie wurde ich zwar gehört, es gab aber manche Auseinandersetzung. Zum Glück brach das Familienband nicht entzwei.
      Und ja, gerade die “Gebildeten” ließen sich vor den Karren spannen. Bis heute leider auch beim Thema “grüne Idio(ten)logie.

      Corona hat meine Familie eine langjährige Freundschaft gekostet. Man wolle sich von uns “distanzieren”, weil wir ja “rächts” seien. Im Nachhinein erschreckend, welche Ausmaße ein Klima der permanten Angst/Panikmache schaffen kann. Ich kann nun besser verstehen, wie gefährlich Mitläuferschaft in der dunkelsten Vergangenheit in Deutschland entstehen konnte.
      Die Spaltung unserer Gesellschaft wird weitergehen. Eine Aufarbeitung durch einen unabhängigen Untersuchungsausschuß steht in den Sternen. …

    2. Herzlichen Dank auch Ihnen für Ihre wunder-vollen Zeilen!… und viele Grüße von einem wiederum ähnlichen Lauf der Dinge aus dem wunderschönen Mittelrheintal

  3. Schon im Frühling 20 nach den “Toten von Bergamo” gab es die Erste: Schulfreundin, die mir nach 45 Jahren die Freundschaft kündigte, ich möchte doch besser recherchieren. oh ja, das tat ich !!
    Und ich zerbrach mir den Kopf, wie denn gerade die o.g. Akademiker diese sich falsch anfühlenden “Narrative” (das Wort hatte ich, wie viele Andere Worte früher nie gehört) nicht erkannten. Sie hatten doch studiert, wie ich, sind doch keine “Dummen”!! Ich verstand es lange nicht.
    Andere Freunde folgten.

    Dann wechselte ich von WhatsApp zu Telegram.
    Und entdeckte eine andere Welt. Eine, die mir entsprach. Die meine Intuition bestärkte .Ich ging montags auf die Straße, sang “Die Gedanken sind frei” und blühte plötzlich auf. Ich fand neue Freunde und wir verlebten zwar 2 kalte Winter in der Natur (2G Ausgliederung), aber mit viel Lachen und heißen Herzen!!
    Ich empfinde diesen Schnitt durch mein Leben inzwischen für sehr reinigend und neu belebend.

  4. So schmerzhaft Ent-Täuschtwerden,
    dass Auffliegen einer Täuschung,
    für den Einzelnen auch sein kann,
    so ermöglicht doch nur die gewonnene Erkenntnis eines Menschen einer Täuschung aufgesessen oder erlegen zu sein,
    seine Handlungen in dem von der Täuschung befreiten Lebensbereich
    zuzkünftig anders zu gestalten.

  5. Vielen Dank, Herr Langemann für Ihre Anregungen über diese verrückte Zeit nochmal nachzudenken.

    Ja, auch ich habe Freunde verloren! Freunde, die sehr hart zu ihren Mitmenschen waren, kein Pardon kannten und durchaus auch zugestimmt hätten, wenn man die Menschen, die sich gegen die Maßnahmen stellten, in ein Getto eingesperrt hätte. Freunde, die nahe Angehörige verloren haben, die aufgrund oder in nahem Zusammenhang der Injektionen verstorben sind, haben sich von der Wahrheit abgewandt, sind wie versteinert und völlig willenlos zurück geblieben. Ich konnte diese Leute nicht abholen, ich musste sie stehen lassen. Auch das war hart mit anzusehen.

    Ich habe aber auch neue Freunde dazu gewonnen, die in dieser Zeit sehr wertvoll waren und immer noch sind.

    Auch wenn man nicht vergleichen soll, aber es reimt sich vieles aus der Vergangenheit im Dritten Reich.
    Hannah Arendt hat in ihrer Analyse zum Dritten Reich und die damals geschehenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit folgendes gesagt, “In einer politischen Krise kommt es nicht drauf an, was Fremde oder die Regierungen tun, sondern was die Freunde tun!” Wie recht sie hatte!!!

  6. Lieber Markus Langemann, ganz herzlichen Dank für den gewohnt elaborierten Beitrag aus Ihrer Feder und die persönlichen Einblicke in Ihre Corona-Beziehungswelt. Selbstverständlich haben wir auch Freunde verloren und leider sind nicht viele neue dazu gekommen, im fortgeschrittenen Lebensalter ist das nicht mehr so einfach. Aber ich möchte noch einen anderen Aspekt beleuchten: Viele Freundschaften sind still gestorben und wir haben auch dazu beigetragen. Irgendwann waren wir der Diskussionen müde, wollten und konnten die Corona-Allgemeinplätze nicht mehr hören und haben von unserer Seite aus, quasi präventiv, Kontakte einschlafen lassen. Jetzt, da – vermeintlich – Alles wieder gut ist, die meisten Menschen Corona abgehakt und sich neuen Dingen zugewandt haben, verspüren wir auch wenig Drang, diese eingeschlafenen Kontakt wieder zum Leben zu erwecken – man müsste das C-Thema für immer von der Themenliste streichen oder die alten Wunden wieder aufreissen, also lassen wir es. Die Menschen sind uns fremd geworden, wir haben uns gesellschaftlich zurückgezogen und versuchen uns damit zu trösten, dass wir mit “Corona-Nazis” – so nennen wir die Drosten und Lauterbach Fangemeinde – ohnehin nichts zu tun haben wollen. Trotzdem trauern wir unserem alten Leben nach, dem “leben und leben lassen”, dem ideologiebefreiten Diskurs und der heilen Welt, in der man Süddeutsche und FAZ laß, Sonntagsbrunch mit Freunden veranstaltete und gesellschaftspolitische Themen bewegen konnte, ohne Gefahr zu laufen, als rechtsradikaler Sozialschädling in die Verbannung geschickt zu werden.

    1. Dem kann ich mich nur anschließen. Mir ging es genauso und ich habe mich auch zurück gezogen. Eine einzige Freundschaft ist geblieben, obwohl wir in der Corona-Krise völlig anderer Meinung waren. Das ist das Wunderbare an wirklicher Freundschaft, sie ist beständig und hält dem stärksten Sturm stand. Sie hatte zu viel Angst, sie konnte sich nicht auf meine Seite stellen, aber sie hat mir nie Vorwürfe gemacht, oder mich beleidigt, dass ich mich gegen das verbrecherische Regime gestellt habe, sie hat sich lediglich Sorgen gemacht. Umgekehrt war es auch so, wir haben nicht gestritten, sondern die Position des anderen akzeptiert, zwar wie gesagt mit Sorge, aber akzeptiert. Mehr braucht es doch gar nicht!!

      1. Liebe Frau Friedrich, vielen Dank für Ihre Nachricht, es ist exakt das gleiche bei mir. Mein bester Freund, mit dem ich seit über 40 Jahren durch Dick und Dünn gegangen bin, ist geblieben. Wir haben viel diskutiert, emotional, aber sachlich, ohne persönliche Angriffe. Er hat sich impfen lassen, sieht das heute aber als Fehler und kann das auch eingestehen. Vermutlich beruht eine so enge und langjährige Freundschaft auf einer sehr großen Übereinstimmung in zentralen Werten und Anschauungen, davon kann in Detailfragen mal abgewichen werden, der verbindende Kern aber bleibt.

  7. Lieber Herr Langemann zwei Drittel unserer Freunde sind weg. Wir sind die Parias und selbst in der Familie mit Impffolgen geschädigt. Die Familie ist in der Mitte gespalten in Ungespritzte und Genmanipulierte. Das auszuhalten bedarf grosser innerlicher Stärke. Wir haben es geschafft.
    Grüße Michael Brüggemann

  8. Liebe Hoffnungsfreunde,
    ich habe leider auch eine langjährige Freundschaft verloren. Nach längerem Auslandsaufenthalt wegen der Plandemie habe ich auf eine Treffen-Anfrage im Oktober 2020
    die Antwort erhalten: Wenn du nicht geimpft bist, dann erübrigt sich das. Nun ja, mit Verlusten muß immer gerechnet werden. Aber so viele andere Freundschaften haben standgehalten, und das ist befriedigend. Allen Optimisten schöne Ostertage, und den anderen erst recht, denn die haben eine Menge geistige Neuorganisation vor sich und können die Kraft der Wiederauferstehung gut gebrauchen.

  9. Lieber Markus Langemann, herzlichen Dank für diesen persönlichen Einblick, den sicher Viele der Wenigen teilen und ganz ähnliche schmerzhafte Erfahrungen machten. Es ist heute für mich ein Trost, mir selbst treu geblieben zu sein…meinem Denken, meinen Fragen, meinem “Bauchgefühl”. Ich möchte mit der grossen Masse nicht tauschen…auch wenn es immer noch schmerzt, denn niemand hat uns in den 3 Jahren gefragt, wie es einem geht, wenn man so an den Rand einer Gesellschaft gedrängt wird….hat es irgendjemanden interessiert? Wohl kaum…..zu sehr war man damit beschäftigt “solidarisch” oder “Gutmensch” zu sein/werden. Zu sehr fühlten sich Menschen plötzlich wichtig, denn sie durften “Regeln anordnen, durchsetzen oder auch belehren”. Manchmal bedaure ich diese Menschen, denn ihnen scheint Bewusstsein zu fehlen…meistens bleibe ich jedoch sprachlos zurück. Sprachlos weil es scheinbar zur Regel wurde, dass kritisches Denken bewiesen werden muss. ICH muss also denken, recherchieren, lernen…damit viel Lebenszeit verbringen, um ein Nachplappern von Worthülsen, Propagandasprüchen und ideologischen Irrwegen zu entkräften?! NEIN, das muss ich nicht (mehr).

    Rückblickend bin ich froh, dass die Krise auch eine Art Orientierung war/ist. Nennen wir es vielleicht “Ausmisten”, denn der Wurm war sicher vorher schon drin 🙂 Etwas Wehmut: ja….aber die Zeit und das Leben gehen weiter und die Dinge fügen sich. Bleiben wir bis dahin authentisch, dann haben wir schon viel gewonnen.

  10. Ich würde gerne auf einen anderen, einen positiven Effekt hinweisen wollen, der vermutlich von sehr vielen Menschen in dieser chaotischen, komplexen, krisenreichen und damit schwer verständlichen Zeit, übersehen wird.
    Mit Blick in die Geschichte lässt sich nüchtern und interdisziplinär feststellen, dass wir uns heute lediglich in einer, von bereits zuvor unzähligen und immer wiederkehrenden, Zeit befinden, in der sich die Menschen aufgrund von großen Veränderungen mit dynamischen Prozessen in einer wie eh und je von fundamentalen Unsicherheiten geprägten Welt, die sie nicht verstehen und die Mehrheit auch nicht zu verstehen versucht, nach einer i.d.R. gewohnten, bekannten Ordnung sehnen und Einigungsprozesse anstreben. Häufig als Todestrieb zu erkennen, die Bestrebung, den nicht verstandenen lebendigen Organismus auszulöschen, abzutöten.
    Ob unter Herrschern in der Vergangenheit oder Gegenwart das Bestreben, die von ihnen als chaotisch und unordentlich verstandenen da unverstandenen unterschiedlichen Gesellschafts- und Handlungsstrukturen und Lebensentwürfe der Menschen, die sie nach ihren Vorstellungen als zentrale Planer für das Leben und eine Lebensordnung für tausende, Millionen oder gar Milliarden Menschen (was meist in eine Hybris durch die Anmaßung von Wissen wird) zu Einen, zu „ordnen“ (Planung von oben) suchten (um sie wieder für sich verständlich zu machen) oder die Städteentwicklungen, die von Städteplanern zu ordnen und einen versucht werden, Erkrankungen und ihre Behandlungen, Bildung (Bildung für alle – von oben herab), etc. Sie alle eint die Komplexität des Lebens, die kaum bis gar nicht zu durchringen, zu verstehen ist und daher chaotisch, merkwürdig und ungeordnet erscheint, was sie aufzulösen, zu ordnen anstatt zu verstehen zu versuchen.
    Die einst über 2000 Fürstentümer waren damals von den Herrschern selber so nicht gewollt, doch eben durch die Spaltungen bei den angestrebten Einigungsprozessen, da sie sich nicht zu einigen vermochten, also scheiterten, sind sie entstanden. Dasselbe können wir in allen weiteren Lebensbereichen der Menschen beobachten, weshalb ein nüchterner, empathischer, interessierter Blick mit der Suche nach Erkenntnissen, dem Verstehen Wollen von komplexen Strukturen, Anreizsystemen, etc. empfehlenswert sind.
    Paradoxerweise führen alle Einigungsbestrebungen zu noch mehr Spaltung, was ich an dieser Stelle als den häufig übersehenen, positiven Aspekt kurz andeuten und in diesen Debattenraum werfen möchte.
    Versuchen Sie sich vorzustellen was es konkret bedeuten könnte, wenn die angestrebten Einigungsprozesse der heutigen Zeit Erfolg haben würden.
    Ich gehe persönlich davon aus, dass auch die in der heutigen Zeit aktuell angestrebten Einigungsprozesse und Zentralisierungsbestrebungen scheitern werden. Einfach aus der Erkenntnis heraus, dass jeder Mensch einzigartig ist und sich von seinen Mitmenschen unterscheidet. Positive Beispiele, die als Gegenbewegung, Gegengewichte, als Spaltpilze sozusagen zu den Zentralisierungs- und Einigungsprozessen hervorgehen sind z.B. Bitcoin, freie Privatstädte, das Scholarium, der Dual Fluid Reaktor, CdkW, um nur einige wenige der heutigen Zeit zu nennen.
    Soweit ein kleiner Auszug aus meinen persönlichen Überlegungen, die vielleicht auch hier den ein oder anderen Leser inspirieren, zum tieferen Nachdenken und mehr verstehen Wollen anregen.
    Herzlichst
    G. Schmidt

  11. Ein sehr nötiger Artikel für Alle, die an unseren Zuständen leiden.
    Ich habe mir viel Gedanken gemacht, warum es bei so vielen geschehen konnte, wie Sie es zutreffend beschreiben, und es gibt eine plausible Antwort darauf im Land des Gleichschritts:
    Es ist der Verlust eines verantwortungsvollen, unabhängigen Journalismus‘, was dazu führt, der großen Mehrheit in wichtigen Fragen eine nicht hinterfragte Überzeugung einzuflößen, der zu widerstehen Wissen und Mut erfordert. (Sollte für Rentner nicht so schwer sein wie für Werktätige.)
    Mein Hoffnung ist nicht besonders optimistisch, dass wir nach den jetzigen Erfahrungen die nächste, echte Krise besser bewältigen!

  12. Eine großartige Beobachtung und Darstellung! Meine Frau und ich können das 1:1 unterschreiben, was Markus Langemann sagt. Zum Teil sogar wörtlich. Einer unserer Söhne sagte am Anfang der sog. Pandemie, als ich ihm ein kritisches Video von Gunnar Kaiser schickte, er mache sich ernsthaft Sorgen um uns, dass wir “abgedriftet” seien. Und viele gute und – wir wir meinten – dem Zeitgeschehen ggü. kritisch eingestellte Freunde rührten sich nicht mehr. In einem Fall haben wir unsere Haltung in einem Brief kurz dargelegt und nach den Gründen für den Kontaktabbruch gefragt, da uns sehr an der Beziehung lag und wir nicht 100% sicher waren, dass uns das C-Thema entzweit hatte. Es kam dann als Antwort ein 4seitiger handgeschriebener Brief, der alles bestätigte, was die Propagandamaschinerie die letzten 3 Jahre vom Stapel gelassen hatte:
    – Vernebelung der Sinne durch persönliche Betroffenheit (die Freundin arbeitete in einem Pflegeheim und bekam den Schrecken “hautnah” mit)
    – Berufung auf “die Wissenschaft”
    – Einhaltung der AHA-Regeln in der Familie
    Als Plazebo zum Schluss die Aussage, dass natürlich eine gute Freundschaft auch Meinungsunterschiede aushalten müsse, aber bitte nur, wenn wir bestimmte “Fakten” anerkennen.
    Damit war für uns klar, dass das Tischtuch endgültig zerschnitten ist. Und wir fühlten uns einmal mehr darin bestätigt, dass der blinde Gehorsam ggü. den Corona-Maßnahmen eher eine Akademikerkrankheit ist. Ich bin zwar selbst einer, aber mir scheint, dass viele Akademiker ihren sozialen Status darauf aufgebaut haben, das herrschende Narrativ nicht zu hinterfragen. Denn wenn man das täte, würde womöglich herauskommen, dass man den falschen Götzen gehuldigt hat. Deswegen belässt man es bei ein bisschen Kritik. So wie jetzt, da man die Erkenntnisse nicht mehr leugnen kann, viele halbgare und mitleidheischende Entschuldigungen hervorgebracht werden.

  13. Teil- oder Komplettverluste – ja. Bei mir auch… und TROTZDEM bin ich ein elender Optimist!
    Klar geworden durch düsterscheinende Verarbeitung der Verlustängste…
    das zu meiner eigenen Überraschung hoffnungsfrohe Ergebnis schickte ich zu Neujahr an etliche Begleiter meines früheren Lebens…
    es bescherte mir wieder aufgelebten warmherzigen Kontakt mit zwei besonders geliebten Menschen.

    Tief in uns geborgene sichere Horte,
    unendlich entfernt von Vernunft und Verstand,
    unendlich entfernt vom Laut aller Worte,
    von Gedachtem, Gemeintem. Oft unerkannt.
    Verschüttet vom Leben, erscheint schnell verzichtbar.

    Sanft spürbar die stete beharrliche Welle,
    entschüttet Bedrängtes. Und so wird sichtbar
    Verbundenheit. Innerer Nähe Quelle.

  14. Wie geht man mit “denen” um? Mit Menschen wie Herrn Langemann, mit den Kommentatoren hier, mit den “Unsolidarischen”, mit Menschen wie mir? Genau diese Frage wurde Angela Merkel, Christian Drosten und dutzenden weiteren Protagonisten bereits 2020 gestellt. Die Antwort war stets gleich. Sinngemäß verkürzt: “Gar nicht erst mit denen reden. Das lohnt nicht.” Manchmal folgte eine pseudo-empathische Begründung. Die Kritiker der “Schutzmaßnahmen” (welch ein bis heute benutzter Euphemismus) seien abgedriftet, die könne man mit Argumenten nicht erreichen, die seien politisch radikal, die tragen einen Aluhut, ihre Kritik sei nur ein Geschäftsmodell etc etc. Die gesamte Klaviatur der Diffamierung aus Propaganda-Lehrbüchern. Aber es gibt ja keine Propaganda in Deutschland. Nicht hier in “unserer Demokratie”. Das ist leider das tief verinnerlichte Weltbild der meisten Deutschen.

    Erst gar nicht mit denen reden. Die sind alle doof und krank. Pathologisierung und Entmenschlichung. Wiederholt eingeforderte Ausgrenzung. Genau diese Gehirnwäsche bzw. Gehirnverschmutzung hat Familien und Freundschaften zerstört und ein ganzes Land gespalten.

    Manchmal redete man doch mit mir. “Ich mache mir Sorgen um dich. Wie kann ich dir helfen?” Das fragte mich einer meiner Brüder in einem Sozialarbeiter-Tonfall. Schließlich wusste mein Bruder ganz genau, dass zwei und zwei fünf ergibt. Das stand doch in jeder Zeitung. Und seit wann ich Virologe sei? Meinen Lösungsweg hörte er sich gar nicht erst an. Dieser Moment war schlimmer für mich als jede Aggression, die mir begegnete.

    Danke für den Kommentar, Herr Langemann. Danke für die Reaktionen darauf. In besonders dunklen und einsamen Momenten der letzten drei Jahre habe ich dem einen oder anderen Mitschreiber hier eine Stimme oder ein Gesicht gegeben. So wurden sie zu Freunden. Das mag kindisch sein, aber es hat mir geholfen. Um mich herum dumme, kalte Menschen, die die Wahrheit verkünden. Hier bin ich auf intelligente, warmherzige Menschen getroffen, die nach der Wahrheit suchen. Danke und Frohe Ostern!

    1. Lieber Herr Löcke,

      vielen Dank für diese Ihre Worte, ganz besonders, aber keineswegs nur, im letzten Absatz!

      Auch Sie geben den Menschen viel. Das kann ich im Plural sagen, weil mein Freundeskreis inzwischen zu Stammlesern dieses Blogs geworden ist. Ihre Kommentare und ganz besonders auch Ihre Kolumnen gehörten und gehören zu den lichten Momenten. Ihr gekonnter Umgang mit der deutschen Sprache erinnert mich oft an die Zeiten, als Feuchtwanger, Kafka, die Manns, Schnitzler, Heine und viele andere Meister ihrer Formulierkunst wegen gelesen und geschätzt wurden, eben weil Sie auch großen Wert auf eine in unseren Tagen offenbar völlig unter die Räder gekommene Tugend legen – den gepflegten, bewussten und respektvollen Umgang mit Wort und Sprache.

      Das wollte und musste ich mal loswerden.

      Genießen Sie die Ostertage!

  15. lieber Markus Langemann,
    erschütternd, Ihr Text, auch die Zuschriften hier. Und auch ich habe “Freunde” verloren. Einer ein Arzt in Hamburg. Pensioniert. Wir trafen uns im Sommer 2020, auf einem Camping am Ratzeburger See: er kam mir mit Maske entgegen, als ob er sich im OP fühlte … Anfang 2021 berichtete er mir euphorisiert, er sei unter den Auserwählten, die als erste die Spritze erhielten! Jetzt sei er gerüstet für Notfalleinsätze! Der Pensionierte. Später im Jahr, am Telefon: soeben sei seine Frau nach Hause, gekommen, sie Betriebsärztin. Den ganzen Tag habe sie “geimpft”… Sie selbst ist chronisch krank, aber “unhelfbar”; mein Freund chronisch im over drive, “unkaputtbar”. Neulich habe ich ihn wieder angerufen. Er wollte gleich loslegen, über den bösen Putin. Im Nachhinein sendete ich ihm eine Sprachnachricht: Bevor wir jetzt Militäranalysten spielten, wolle ich doch noch Folgendes festhalten: “Corona” sei für mich das grösste (Medizinal)Verbrechen an der Menschlichkeit, je. Seither Schweigen. Was so bestürzend ist: mein Freund sah sich immer als glühend regierungskritisch. Immer superkorrekt: “Nie wieder!” sein Mantra. Neulich verkündete er: es sollte für alle Schulklassen obligatorisch sein, Auschwitz zu besuchen. Er war nie dort. Ich schon. (Ein Besuch dort ist äusserst problematisch. Meine Reportage im Schweizer “tachles” ist unter dem Titel “Gelingt die Annäherung?” zu finden. Interessierte können mich gern kontaktieren.) Unterdessen demonstriert er mit seiner Tochter für Menschenrechte im Iran … Dass dieselben Menschenrechte durch “Corona” mit Füssen getreten wurden, dass ihm als Arzt beim Gedanken an den Nürnberger Kodex sein “Nie wieder!” vor die Füsse fallen müsste, denn leider hiess es “Schon wieder!”, das alles ist kein Thema für ihn. Ich werde wohl nicht wieder von ihm hören. Traurig. Aber verschmerzbar. Denn Neues entsteht.

  16. “Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.
    Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.
    Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.” (Joh 13, 1–15)

    Aus dem Tagesevangelium des heutigen Gründonnerstag. Eine schöne und präzise Definition von Freundschaft wie ich denke.

  17. Lieber Herr Langemann,
    Danke für den Newsletter, der so persönlich war wie auch ehrlich.
    Grade in solchen Zeiten eine Wohltat.
    Ja, wir hatten auch Verluste zu beklagen. Eine seit über 40 Jahren bestehende “Freundschaft” wurde telefonisch aufgekündigt, mit dem lapidaren Satz: mit Ungeimpften wollen wir nichts zu tun haben. Ein paar Tage waren wir baff, dann kam langsam die Erkenntnis durch das ist es nicht wert. Es gab Zeichen von Egoismus, die wir ignorierten. Und ja, in den kommenden schwierigen Zeiten wo verlässliche Beziehungen mit Gold aufgewogen werden, trennt sich Spreu von Weizen.
    Für mich etwas herber, der Verlust meines älteren Bruders, der mir sogar auf FB offen Vorwürfe machte und in einer PN mich als falsch abgebogene rechte Querdenkerin bezeichnete, die herumschwurbelt. Ich solle zur Vernunft kommen und der Wissenschaft folgen. Ich arbeite im Sozialberuf und bin doch unsozial…
    Ich weiß warum ich ungeimpft bin.
    Wir waren vor 1 Jahr in Quarantäne, keiner unserer Restfreunde, brave Bürger, hat gefragt, ob wir zurecht kommen. Das hat uns ein Freund unseres Sohnes gefragt, ebenfalls ungeimpft.
    Vielen ist wichtiger, dass bei Ihnen alles rund läuft. Impfung wurde vertragen, wir machen unnötig Lärm.
    Ich mache neue Bekanntschaften mal sehen.

  18. Nicht nur Freunde, ich habe auch Verwandte verloren. Meine um 1,5 Jahre ältere Schwester (- nun fast 77) sagte mir Ende 2021 am Telefon, sie (- ihre Familie) würden nur mit Geimpften verkehren, man habe schliesslich eine Verantwortung. Das trifft meines Wissens immer noch zu; direkte Miteilungen habe ich nicht.

    Corona war die Zuspitzung der Spaltung, aber schon vorher gab es mE schon die Klima-Thematik. Weil ich die Dramatik der FFF und Kleber nicht teile und relativiere (- das scheint neuerdings etwas ganz böses zu sein), kam erst eine Empörung, dann der Kontaktabbruch.-

    Beispiel: Ein ehemalige Mitarbeiter, den ich einmal eingestellt hatte und der mir seine weitere Karriere zu verdanken hat (- er hat mich um eine Referenz für seine Bewerbung in Washington gebeten, die ich ihm gab, die Firma rief an und ich habe ihn sehr empfohlen) … Also, der Mann hat auf ein Mail von mir mit einem Hinweis auf Bjorn Lomborg (- der hatte errechnet, daß Verzicht von fossilen Brennstoffen zu Armut insbesondere in der 3. Welt führt) nicht inhaltlich reagiert, sondern mit dem Satz “Weisst Du, wo der veröffentlicht?” Meine Antwort: “Mir ist die inhaltliche Aussage wichtig, wo ein Buch oder Artikel erscheint, darf kein Krierium sein.”

    Kurz gesagt: Die sog. Kontaktschuld funktioniert. Wer Meinungen ausserhalb des Mainstreams zitiert, gilt als Rechter, unzuverlässig, kein Gesprächspartner mehr. Neben Corona und Klima ist das weitere Spaltungthema der Ukraine-Krieg. Wer nicht uneingeschränkt für die UA ist, sondern historisch differenziert, ist – so die Wahrnehmung – für den Angriffskrieg. Und wer nicht an einen glorreichen Sieg des Westens glaubt, arbeitet für Putin.

    Es gibt keine legitime Position dazwischen. Also sitze ich zwischen allen Stühlen. Aber dort ist mE auch der einzig richtige Plagt für aufrechte Menschen.

  19. Lieber Herr Langemann,
    ich glaube, jeder der dem öffentlich verbreiteten, angeblich alternativlosen Narrativ Stand gehalten und Paroli geboten hat, ist über so einige regierungskonforme Wegbegleiter mit benebeltem Gehirn gestolpert. Alles hat seine Zeit. Auch Wegbegleiter. Menschen entwickeln sich weiter. Manchmal auch rückwärts. Wenn ich diesen ehemaligen Wegbegleitern heute über den Weg laufe, grinse ich innerlich und denke mir, wer ist denn nun der Covidiot von uns beiden? Praktischerweise mache ich auch immer das passende Gesicht dazu. Die Wahrheit tut weh, manchmal so weh, dass viele Menschen sie sich bis heute wider der Realität selbst nicht eingestehen können oder wollen. Die Selbstlüge hat aus unterschiedlichen Gründen stark an Anhängern dazu gewonnen. Ich halte es gerne mit dem Spruch: Von mir aus darf Jeder gerne schräg sein, Hauptsache das Rückgrat ist gerade. Auf alle Anderen kann ich ohne Groll verzichten. Ausmisten soll ja bekanntlich gut für die Seele sein und dem Geist schadet es auch nicht.

  20. Hallo liebe Mitleser,

    als der Newletter heute bei mir eintraf, und ich ihn so verinnerlicht hatte, war es wie eine Blaupause von dem, was mir in den letzten drei Jahren so widerfahren ist. Auch wir hatten die Freunde, mit denen man das halbe Leben verbracht hat, Kinder großgezogen die jetzt auch schon lange mitten im Leben stehen und selbst Kinder haben, wir waren wie eine Familie, Urlaube zusammen gemacht etc. pp. Und dann bist du auf einmal gecancelt. Und in unserem Fall noch nicht einmal mit irgendeinem Wort, einem Brief oder einer anderen Äußerung. Einfach Ende. Über dritte bekommt man dann zu hören was wohl Auslöser war, aber selbst das war nur eine fadenscheinige Begründung. Wenn man dann hier von fast gleichen Vorgängen liest, ist man schon Erstaunt, wie sich solches Verhalten durch unsere ganze Gesellschaft zieht. Wir haben alle in den letzten Jahren viel verloren, das macht traurig, und auch oft sehr sprachlos.
    Manchmal zweifelt man ob man den richtigen Weg eingeschlagen hat, aber kurz nach dem dieser Gedanke in mir aufkommt weiß ich daß das nicht der Fall ist. Hier beim CdkW bestätigt sich für mich immer wieder das Gefühl richtig zu liegen. Ihnen allen hier wünsche ich schöne Ostern mit echten Freunden und mit ihrer Familie.

  21. Lieber Markus,

    auf diesem Wege, und nicht über den vermeintlich Ende-zu-Ende verschlüsselten Kanal eines im künstlichen Tal „geborenen“ regierungsfreundlichen Protagonisten und Propagandisten, möchte ich Dir zurufen, Chapeau!

    Hochachtung für Deinen investigativen, (auch selbst-) kritischen und sowohl informativen als auch kreativen Journalismus mit Stil, der einfach eine Freude ist. Unaufgeregt und von höchster Qualität.

    Zum Thema Freunde hätte ich Vieles beizutragen, es wäre aber nicht wirklich neu, oder anders als von Dir beschrieben, abgesehen von dem Umstand, dass meine Familie und ich nicht nur (sog.) Freunde, sondern auch unsere Heimat (freiwillig) verloren haben. Unsere deutsche Heimat war uns bereits vor den in der Pandemie auf die Spitze getriebenen, demokratiefeindlichen und m.E. unverhältnismäßigen Regierungsmaßnahmen fremd geworden. Aber die Krönung (wohl deshalb Corona) waren eben diese in höchstem Maße ins Privatleben eingreifenden Verbote und das propagandistische und diffamierende Handeln der jeweiligen Regierungspolitiker, das von den meisten Leitmedien gesellschaftlich legitimiert und vom deutschen Michel bereitwillig und lautstark kopiert wurde. Wer möchte in einem Land leben (und seine Kinder aufwachsen lassen!), in dem Andersdenkende nicht mit dem nötigen Respekt behandelt werden, die politische Meinung als Kündigungsgrund dient (Beispiel Bankkonten oder Mietverträge von „Querdenkern“), Kontaktverbote, Kontaktschuld und Cancel Culture herrschen?

    Selbst wenn uns und jedem anderen klar sein muss, dass „neighbor‘s grass not always greener is“, so hat doch jeder die (noch) freie Wahl, wo und mit wem er (zusammen) leben will.

    Auf die Freiheit also, die in manchen Ländern eben größer ist (aber das ist, wie Vieles andere auch, Geschmacksache)!

    Herzliche Grüße aus der Ferne

    Dr. Axel Pajunk

  22. Danke. Erst mal grossartig geschrieben und der Inhalt laesst einen aufatmen da man doch nicht allein ist. Ich habe einige “fast” Freunde verloren aber damit kann ich gut leben. Ich habe nicht einmal versucht zu fragen oder zu diskutieren! Das traurige ist nur das es soweiter geht. Ukraine – kein selbst denken mehr – kein hinterfragen! Ich hatte die Illusion das es weniger Idioten in der Welt gibt – ich hab dazu gelernt! Zum Glueck gibt es Menschen wie Sie die auch noch Ihr Handwerk verstehen – recherieren – schreiben – Sprache – hinterfragen – und nicht Meinung diktieren. Und das Ganze hat Stil! Habe leider kein Keyboard in Deutsch darum die andere Schreibweise. Ich danke Ihnen – bitte mach sie genauso weiter!

  23. Das tat gut zu lesen. Ich habe auch gute langjährige Freundinnen verloren, Geschäftskollegen haben sich angewendet. Die Familie ist entzweit. Wenn ich ihren Text lese, bestätigt das meine Einstellung zur Politik der letzten 3 Jahre.
    Herzlichen Dank dafür, lieber Herr Langemann.

  24. 05.02.2023

    Sehr geehrter Herr Langemann,

    da ich es mir bewusst erspart habe, über diese
    Angelegenheiten mit denjenigen zu diskutieren,
    die dem ÖR und zugehörig der entsprechenden
    Politik etc. stetig immer alles glauben, verlor ich
    deswegen keinerlei solche Personen, mit denen
    ich mich, ohnehin, nicht ohne triftigen Grund
    im Alltag umgeben würde.

    Es bleibt persönlich, leider, der (nicht
    beweisbare) Verdacht, das ein Tod, sog.
    “plötzlich und unerwartet”, eines mir enger
    verbundenen Menschen, der gern und gut lebte,
    rein evtl., zudem auf das besagte Geschehen,
    kausal, zumindest möglich, mit zurückzuführen
    sein kann.

    Erfahren werde ich es nie.

    Hätte dieser, im Zuge der plötzlich erhöhten
    Sterbefälle, unerwartet verstorbene Mensch auf
    meine Einwendungen je zuvor gehört…?
    Nein. Definitiv nicht.

    Das hieße jedoch nicht, dass ich nicht bereit
    bin, besagt gesellschaftlicher Böswilligkeit,
    die Sie oben erwähnten, bei Gelegenheiten,
    entgegen zu treten.
    Denn die realen “Dreckbewerfungen” sind sozial
    längst “normal”, und sie sind offenbar nicht
    mehr aufzuhalten; niemand wird verschont.
    Was tun…?.
    Persönlich diese dann ignorieren und “Öhrchen
    zuklappen”…?
    Ich weiß es nicht; der “Stein der Weisen” zu
    dieser Misere ist mir noch unbekannt, so es
    ihn denn je geben wird.

    Nein, sog. “Freunde” habe ich nicht verloren.
    Doch es gab Tote…

    Sehr geehrter Herr Langemann,
    noch ist es taghell.
    Sie haben uns durch die dunkle Nacht der
    letzten Jahre stets kompetent und treu
    begleitet.
    Dafür meinen vielen Dank!
    Bleiben Sie uns erhalten.
    Der Frühling ruft…!

    Mit freundlichen Grüßen,

    Lucy

  25. habe gerade den Newsletter “Flugbegleiter…” gelesen – einfach PRIMA und auf den Punkt gebracht!
    leider – oder dankenswerterweise ? – hat die Causa Covid Vieles ans Licht gebracht – ein großer Teil der Gesellschaft bewegt aich auf “Faktenfuchs”-Niveau – das eigene Denken wird durch KI … überflüssig.
    An der Pharma hängen offensichtlich direkt & indirekt sooo viele Lebensunterhälter “wes Brot ich ess, des Lied ich sing” … naja, ich habe Riesenrespekt vor denen, die konsequent ehrlich sind! – auch vor dem CdkW !!

  26. Ihr Beitrag löste in mir nur ein starkes Gefühl aus: Befreiung!
    Ich habe jeden wegen des “Virus” verlorenen Kontakt als Befreiung empfunden, weil man (ich) im tiefen Innern irgendwie schon immer wusste, dass diese oder jene Freundschaft einer Krise nicht standhalten würde. In guten, wie in schlechten Zeiten…. Gilt nicht nur für die Ehe.

  27. Dankeschön Herr Langemann. Ich will den vorherigen Kommentaren von Eva Sonnentag und Petra Stegemann beipflichten – Alles was im Leben geschieht hat zwei Seiten. Ich denke diese Spaltung ist notwendig für die vor uns stehende gute Zeit.

  28. danke, Herr Langemann, für Ihr stetes, kritisch differenziertes Hinterfragen.
    Dass eine unter Freunden bestmögliche Auseinandersetzung über die offensichtliche, dumn-dreiste Propaganda der C Zahlen&Massnahmen scheiterte… diese ernüchternde Erfahrung machten viele kritische Dauer-Hinterfrager in den letzten 3 Jahren. Wie beim offiz. UK Narrativ & offiz. RU bashing.. ohne jede Diplomatie. Die gleiche Propaganda Chose mit politisch inszenierter Ausgrenzung. Klimahysterie? das nächste, kommende Thema… Ich, 77jhr., finde es extrem “spannend”, wohin & wie die Bürger “gesteuert, geleitet, geDRUeCK-t”werden… sollen. Denn noch ist nicht aller Tage Abend… und: “der Krug (Rot-Grün-Gelb+auch Schwarz) geht so lange zum Brunnen, bis er bricht”> ❗️

  29. Hut ab und Dankeschön, Herr Langemann, für Ihre Schreib- und Lebensart – ein Genuss und großer Trost in dieser “verrückten” Welt.

  30. ja auch wir haben Freunde verloren, aber die Freunde die neu dazukommen sind sehr sehr wichtig. Sie haben uns gehalten und gestützt, mit uns gelacht und geflucht, Regeln gebrochen so oft es nur ging, demonstriert, spaziert . Das hat uns verbunden. In allem Übel steckt eben doch immer etwas gutes, auch wenn es Zeit braucht das zu erkennen.

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