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Lyrische Betrachtung XV

Krankentage
Antje van der Maas

 

Die Tage verstreichen beinah‘ unbemerkt
Es folgt auf den einen der andere
Nichts was das Herz hebt oder was es beschwert
Die Zeiger im Takt des siechenden Wanderers


Das Essen schmeckt fad
Ihm fehlt das Aroma
Weiß nicht was man mag
Die Sinne im Koma


Der Kopf fiebert leer
Starrt dumpf an die Wand
Äonen scheint’s her
Sich Licht darin fand


Der Körper ist matt
Und mag nicht gehorchen
Der Mund säuselt satt
Und will doch nur schlafen


Es fehlt an Geduld
Die Zeit abzuwarten
Es trägt niemand Schuld
Und keiner kann raten

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3 Antworten

  1. Die Gedichte von Antje van der Maas lösen ein seltsames Gefühl in mir aus. Ich möchte meine Anerkennung und meinen Dank zum Ausdruck bringen und denke dann, dass jede Art der Kommentierung einer Bewertung gleichkommt, die dem Gedicht nicht gerecht wird.
    Man (ich) möchte nach etwas greifen, unterlässt es aber, weil das, wonach man greift, zu wertvoll und zerbrechlich ist.
    Danke.

  2. Die Poesie ist die universelle Sprache der Verständigung. Alles andere läuft schnell in trennendes Geschwafel.

    grün
    jahrelang
    malte er Menschen
    rot orange rosa
    da kam ihm der Gedanke
    anderes zu porträtieren
    jetzt
    malt er die Zeit
    blau grau blau
    den Wind
    violett
    Kindergeschrei
    weiss gelb Türkis
    sich als vierjährigen
    siena rot
    und nimmt sich vor
    die Angst vor grün
    zum eigenen Freund
    zu machen
    (Reto Baer)

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