Krankentage
Antje van der Maas
Die Tage verstreichen beinah‘ unbemerkt
Es folgt auf den einen der andere
Nichts was das Herz hebt oder was es beschwert
Die Zeiger im Takt des siechenden Wanderers
Das Essen schmeckt fad
Ihm fehlt das Aroma
Weiß nicht was man mag
Die Sinne im Koma
Der Kopf fiebert leer
Starrt dumpf an die Wand
Äonen scheint’s her
Sich Licht darin fand
Der Körper ist matt
Und mag nicht gehorchen
Der Mund säuselt satt
Und will doch nur schlafen
Es fehlt an Geduld
Die Zeit abzuwarten
Es trägt niemand Schuld
Und keiner kann raten
3 Antworten
Die Gedichte von Antje van der Maas lösen ein seltsames Gefühl in mir aus. Ich möchte meine Anerkennung und meinen Dank zum Ausdruck bringen und denke dann, dass jede Art der Kommentierung einer Bewertung gleichkommt, die dem Gedicht nicht gerecht wird.
Man (ich) möchte nach etwas greifen, unterlässt es aber, weil das, wonach man greift, zu wertvoll und zerbrechlich ist.
Danke.
Die Poesie ist die universelle Sprache der Verständigung. Alles andere läuft schnell in trennendes Geschwafel.
grün
jahrelang
malte er Menschen
rot orange rosa
da kam ihm der Gedanke
anderes zu porträtieren
jetzt
malt er die Zeit
blau grau blau
den Wind
violett
Kindergeschrei
weiss gelb Türkis
sich als vierjährigen
siena rot
und nimmt sich vor
die Angst vor grün
zum eigenen Freund
zu machen
(Reto Baer)
Vielen Dank, so erging es mir exakt auch.
Gute Besserung wünsche ich.
Renata Wiget