Whistleblow

Suche

Mythos und Wahrheit.

von Markus Langemann

Für den politisch interessierten Menschen haben die Begriffe „Transatlantik“ oder „transatlantische Verbindung“ in den letzten Jahren einen kakofonischen Klang bekommen. Im 19. und 20. Jahrhundert war „Transatlantiker“ allerdings noch mit Sehnsucht, Aufbruch und Luxus konnotiert. Eine Nation war stolz auf ihren Transatlantiker. 

Transatlantiker hatten Größe und hörten auf Namen wie „Augusta Victoria“ oder „Aquitania“. Ein Transatlantiker war ein prachtvoller Oceanliner, der die Menschen über den Nordatlantik in die Neue Welt brachte. Eine schwimmende Transatlantikbrücke, die in ihrer Opulenz und dem gebotenen Luxus an Bord am Festland kaum eine Entsprechung fand. Heute versteht man unter einem Transatlantiker nur noch ein dünnes Hemd wie Friedrich Merz. 

Ich möchte Ihren Blick zwischen den Jahren aber auf die wahren Ozeanriesen lenken – weil sie von einer Ära des Aufbruchs erzählen und damit im Gegensatz zu unserem aktuellen Zeitgeschehen stehen. Sie waren „die größten je von Menschenhand erschaffenen beweglichen Objekte“, wie der Politologe und Marinehistoriker Ivo Mechtel sie beschreibt. Transatlantikschiffe waren nicht nur Meisterwerke an Eleganz, sie waren für Millionen von Menschen Transportmittel, bei der die Seele noch Zeit hatte, mitzureisen.

Jene Zeit der Luxusliner hatte ihre Jahrhundertkatastrophe, den Untergang der Titanic. Vielleicht auch ein Sinnbild für dekadente Auswüchse an Größe und Arroganz. Die Titanic und ihr Unglück mit dem Eisberg hat sich in das kollektive Katastrophenbewusstsein von Generationen gebrannt. Und es gibt nur wenige transnationale Katastrophen der Neuzeit, die jedem Kind ein Begriff sind. 9/11 wäre noch so ein Ereignis

Wenn man in diesen Tagen von der Titanic spricht, denken nicht wenige an den Deutschland-Dampfer, der mit 83 Millionen Passagieren schwer Schlagseite genommen hat. Ich möchte Sie allerdings zu einem echten Schiff mitnehmen. In diesem Jahr habe ich den enorm spannenden Vortrag des Berliner Politologen, Militärhistorikers und Politikberaters Ivo Mechtel live erlebt. Es gibt wohl keinen zweiten Mann, der die Geschichte bzw. die Geschichten um Transatlantikliner und deren Bedeutung für die jeweilige Nation, deren Pracht und die mit ihnen verbundenen Träume besser beschreiben kann. Er ist ein intimer Kenner dieser Schiffe, insbesondere des Unglücksherganges der Titanic.

Was Sie vielleicht über Hollywood von der Titanic kennengelernt haben, was Sie vom Hörensagen wissen – vergessen Sie es. Die entstandenen Mythen rund um die Titanic entschlüsselt Mechtel. Diese Dekonstruktion ist mehr als ein spannender Vortrag, sie ist vor allem ein Lehrstück für das Hinterfragen von Nachrichten, Erzählungen und medialen Wahrheiten. 

Die politische und historische Bedeutung für die Geschichte Europas kann man an diesen Transatlantikschiffen nicht nur ablesen, sie waren sogar verantwortlich für die Geschicke der Geschichte. Offen gestanden war mir das nicht bewusst, bis ich auf diesen Mann traf. 

Ich habe Mechtel exklusiv aus Berlin für den Club der klaren Worte nach München eingeladen und ihn gebeten, seinen Vortrag „Mythos und Wahrheit – Das Zeitalter der Transatlantikliner“, der eigentlich nur an Bord eines CUNARD-Transatlantikschiffes zu hören ist, vor Kameras des CdkW erneut zu halten. Für Sie. Diese lehrreiche und in hohem Maße unterhaltende Zeit ist dem exklusiven journalistischen Anspruch dieser Plattform würdig. Ich verspreche Ihnen, Sie werden viel lernen, Aha-Erlebnisse haben und so Ihre Zeit nach der Tagesmühsal sinnlich sinnvoll verbringen. Es ist ein langer Vortrag, der jede investierte Minute Ihrer Zeit wert sein wird. Machen Sie es sich gemütlich, nehmen Sie ein gutes Glas und vielleicht auch gute Gesellschaft hinzu.

Die Unterstützer dieser Plattform haben auch diese Produktion möglich gemacht. Vielen Dank! 

Beitrag teilen:

5 Antworten

  1. Sehr geehrter Herr Langemann,
    Ein gelungenes Video, unterhaltsam dargeboten. Ich hatte bezüglich der Länge bedenken, die aber schnell zerstreut worden.
    Günter Gronemann

  2. Sehr geehrter Herr Langemann,

    vielen Dank, das Sie diese interessante und informative Zeitreise auch Nicht-Passagieren eines Transatlantikschiffes zugänglich gemacht haben.
    Ich wünschen Ihnen beste Gesundheit und weiterhin viele gute Publikationsideen.
    Viele Grüße Maik Zöhler

  3. Lieber Herr Langemann, vielen Dank für Ihre Berichte, gespickt mit klaren Worten!
    Was mich an dem Artikel irritiert, sind die 83 Millionen Passagiere. Ein Druckfehler, oder von mir mangelndes Wissen?
    Liebe Grüße Carmen Friedrich

    1. Liebe Frau Friedrich,

      ich habe wie Sie gestutzt, aber beim zweiten Durchlauf war dann klar, dass Herr Langemann den Dampfer “Deutschland” meint, der aktuell mit seinen ca. 83 Millionen Bewohnern, auch von mir, in einer tatsächlichen “Schlagseite” gesehen wird.
      Vielleicht gelingt es uns im Jahr 2023, einen wichtigen Teil dieser “Schlagseite” wieder ins Lot zu bringen. Das Ende des Krieges in der Ukraine wäre wohl ein nötiger Schritt und würde unsere verwöhnten Kinderstuben-Politiker aus dem Panik-Modus wieder in die Realität versetzen können, um dann wieder klareren Blickes Entscheidungen zu treffen…
      Ein Gesundes Neues Jahr uns allen wünschend, verbleibe ich
      mit freundlichsten Grüßen

Schreibe einen Kommentar zu Carmen Friedrich Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Herzlich Willkommen auf dieser Plattform des kultivierten Austauschs von Argumenten.

Wir haben verlernt Widerspruch aushalten zu können. Hier darf auch widersprochen werden. Ich möchte Sie bitten, dabei wertschätzend und höflich zu bleiben. Beleidigungen und Hasskommentare werden künftig ebenso entfernt, wie Wahlaufrufe zu Parteien. Ich behalte mir vor, beleidigende oder herabsetzende Kommentare zu löschen. Dieses öffentliche Forum und die ihm innewohnende Möglichkeit Argumente und Meinungen auszutauschen, ist der Versuch die Meinungsfreiheit - auch die der anderen Meinung - hoch zu halten. Ich möchte hier die altmodische Tugend des Respektes gepflegt wissen.

„Kontroversen sind kein lästiges Übel, sondern notwendige Voraussetzung für das Gelingen von Demokratie." Bundespräsident Dr. h.c. Joachim Gauck a.D., vor nur 5 Jahren in seiner Rede zum Tag des Grundgesetzes.