von Peter Löcke //
Sex, Drugs & Rock‘n’Roll! Wann haben Sie das letzte Mal in Ihrem Leben eine Orgie gefeiert? Wann haben Sie sich das letzte Mal richtig gehen lassen als ob es kein Morgen gäbe? Bei mir ist das lange her. Das ist meinem Alter geschuldet. Das ist außerdem meiner Angst geschuldet, weil heute Smartphones existieren, die etwaige Peinlichkeiten für die Umwelt und Nachwelt filmisch dokumentieren. Interessanterweise hat der Begriff Orgie im ursprünglichen Sinn wenig mit Ausschweifungen zu tun. Es handelt sich um geheime Rituale [1], oftmals um einen strikt festgelegten Handlungsablauf zur Ehrung einer Gottheit.
So gesehen handelt es sich bei der christlichen Liturgie ebenfalls um eine Orgie, die gefeiert wird [2]. Nun kommen Fress-, Gewalt- oder gar Sexorgien eher selten beim katholischen Hochamt am Sonntagmorgen vor. Solche die Norm übersteigenden Exzesse assoziiert man heute, wenn man an Orgien denkt. An wen oder was denkt man noch? Selbstverständlich an Angela Merkel.
Die Mutti der Nation verbat sich im April 2020 jede Art von Öffnungsdiskussionsorgien [3]. Wer erinnert sich nicht? Vier Wochen zuvor verkündete die Kanzlerin am Abend des 18. März 2020 im TV die neue Normalität. Das musste Merkel tun, weil es in Deutschland eine epidemische Lage von nationaler Tragweite gab. Ergo brauchte es ein Notstandsgesetz namens Bevölkerungsschutzgesetz, dass das Grundgesetz von 1949 aushebelte, welches wiederum als Bollwerk installiert wurde, damit nie wieder ein Notstandsgesetz verkündet wird. Das Ermächtigungsgesetz von 1933 hieß nämlich offiziell „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ [4]. Damit wollte man seinerzeit offiziell dem Volk aus der Not helfen. Das Gesetz war aus damaliger Sicht eine alternativlose Schutzmaßnahme und die Menschen, die sich daran hielten, verhielten sich solidarisch und gut. Ich entschuldige mich für das historische Abschweifen. Zurück zu den orgiastischen Ausschweifungen von Angela Merkels Diskussionsorgien, die es zu unterbinden galt.
Als nach einem Monat Betrachtungsabstand einige unsolidarische Menschen immer noch glaubten, dass es sich bei Grundrechten um Grundrechte handelt und nicht um staatlich gewährte Privilegien, wollten die Menschen das diskutiert wissen. Ergo meinte die Kanzlerin, wenn ich Sie richtig verstanden habe:
Wehret den demokratischen Anfängen! Schluss mit den Öffnungsdiskussionsorgien! Wir hören auf die Wissenschaft in Person von Christian Drosten.
Schließlich sagte der am Mittag des 18. März 2020, zufälligerweise ein paar Stunden vor Merkels historischem TV-Auftritt, folgendes im NDR-Podcast [5]:
„Wir müssen jetzt wirklich, glaube ich, das ist meine persönliche Meinung, das werden viele, auch Wissenschaftler, anders sehen als ich, aber ich muss wirklich sagen, ich habe mich in den letzten Tagen ja sehr intensiv mit diesen Dingen auch befasst, weil ich eben dann auch von Politikern gefragt wurde, Antworten zu geben, die ich mir selber nicht geben kann und ich habe mir Zahlen immer wieder hin und her angeschaut und kreuz und quer gerechnet: Und für mich, mein persönlicher Schluss ist wirklich, wenn wir das Ganze schaffen wollen als Gesellschaft, in einer Art, dass wir wirklich nicht eine erhöhte Todesrate akzeptieren wollen in der älteren Bevölkerung, dann müssen wir wahrscheinlich regulative Dinge außer Kraft setzen, was Impfstoffe angeht. Und schauen, wo können wir einen Impfstoff herbeizaubern (…).“
Follow the science!
Drosten glaubte und meinte und glaubt bis heute, dass er wahrscheinlich eine persönliche Meinung hat und dabei Antworten auf Fragen geben kann, auf die er selbst keine Antwort hat. Besagter Podcast am Tag von Merkels TV-Rede ist nicht nur an dieser Stelle eine Orgie an sich widersprechendem Irrsinn und vager Worthülsen. So äußerte Christian Drosten zunächst eine generelle Skepsis gegenüber Modellierungen, weil diese ein schlechtes Image haben, in der Vergangenheit oftmals komplett falsch waren, um dann im nächsten Moment „Abkürzungen in der Impfstoffzulassung“ zu fordern aufgrund einer brandneuen Modellierung aus England, die so neu war, dass Drosten selbst sie nur kurz vor der Sendung querlesen konnte. Bis heute führt der vermeintliche Top-Virologe ähnlich semantische Irrsinnsorgien und die führen – warum auch immer – in Politik und Medien zu Jubelorgien. Jubelorgien? Auch die sind gerade in der Diskussion und zwar beim Sport, genauer gesagt beim Bejubeln eines Tores während der Fußballeuropameisterschaft. Jubelorgien sind beim Fußball zu einem Politikum geworden.
Eigentlich sind sie das schon länger. Ein Torjubel auf dem Fanzaun oder das Ausziehen des Trikots führen bereits seit längerer Zeit automatisch zu einer gelben Karte. Sollte sich unter dem ausgezogenen Trikot eine politische Botschaft befinden, wird das mit einer Sperre des Spielers geahndet, die abhängig ist von der verkündeten politischen Botschaft und der damit verbundenen Empörungswelle. Zurzeit sorgen zwei Spieler für viel Empörung. Zum einen der türkische Nationalspieler Merih Demiral wegen eines als rechtsextrem geltenden Wolfsgrußes beim Bejubeln seiner beiden Tore gegen Österreich. Zum anderen der Engländer Jude Bellingham nach seinem toxisch männlichen Torjubel, als er – nun ja – gestisch die Größe seines Geschlechtsteils in vulgärer Art und Weise andeutete. Aus diesen Moraldiskussionen halte ich mich heraus. Der springende Punkt ist, dass es sich beim Fußball nicht wirklich um spontane Jubelorgien handelt sondern im Regelfall um einstudierte Choreografien. Es handelt sich um nicht ganz so geheime Rituale, der ursprünglichen Bedeutung des Wortes Orgie. Viele Stars wie etwa Christiano Ronaldo sind bekannt für ihren eigenen Handlungsablauf beim Torjubel. Die individuelle Jubelorgie als Teil des Corporate Design der kickenden Ich-AG-Welt-Stars. Das Phänomen gilt auch für die Selfie-Orgien der Politprominenz auf den Rängen, die ihre bildhaft festgehaltenen Gefühlswelten in die sozialen Medien hinausposaunen. Per Dauerkarte während der EM.
Schließlich werden Gefühle nicht mehr spontan gefühlt und gelebt. Sie werden inszeniert, fotografiert und dann verbreitet. Ich gestehe, dass das nicht meine Welt ist. Für mich wird es mal wieder Zeit für eine Orgie. Lang ist`s her. Sonntag ist wieder Hochamt in der Kirche. Wie ich hörte, sind Platzreservierungen und Kartenvorbestellungen angesichts der Zahl an Kirchenaustritten unnötig. Der Erwerb einer Dauerkarte ist unnötig.
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4 Antworten
Ich bin fest überzeugt:
• Der Stammler DrOsten hat nicht einmal Medizin studiert, von weiterem akademischen Ornat ganz zu schweigen. Ich habe übrigens wie angeblich DrOsten an der Goethe-Universität promoviert, da mag manches verschwinden, aber keine Doktorarbeiten, wie seitens DrOsten zu Beginn der Corona-Lüge behauptet. Vermutlich ist er deswegen auch erpressbar, eine geradezu ideale WEF-Marionette.
• Die korpulente Stasi-R…e hat mit Sicherheit keine Promotion in Physik, sondern einen KGB-geschönten CV samt Ausbildung. Man erinnere nur ihr Gestammel beim Versuch, den R-Wert zu erklären. Schon jedes naturwissenschaftlichen Studenten unwürdig…
Würde mich nicht überraschen, aber ich denke, es braucht Beweise. Es geht hier nicht um „uns“, sondern um alle Anderen.
Grenzenlose Dummheit oder böse Absicht? Diese Frage stellen sich inzwischen viele Menschen, nicht nur bei uns in Europa. Mutti und Dr. Osten stehen im totalen Widerspruch zur wissenschaftlichen Expertise des Robert Koch Instituts. In den entschwärzten Akten zu Corona ist das eins zu eins nachzulesen. Ich habe allen Respekt vor promovierten Physikerinnen in Anbetracht ihrer akademischen Ausbildung. Gleiches sollte man bei habilitierten Medizinern denken, ob jedoch Drosten habilitiert oder auch nur promoviert hat, war in der Vergangenheit von seinen Gegnern infrage gestellt worden, ebenso wurde bezweifelt, dass er in der Lehre tätig sei. Die Frage warum man die RKI Akten überhaupt freiklagen musste, stellen sich wahrscheinlich nur die Menschen, die in der Coronazeit der Pharmaindustrie und deren Unterstützern geglaubt haben. Gerade diese Menschen, vor allen Dingen die, die besonders gelitten haben wie z.B. die Schulkinder, die könnten in naher oder ferner Zukunft Antworten einfordern.
Respekt Herr Löcke. Aus dem Gestammel des Herrn Drosten irgend eine Meinung, oder überhaupt etwas Sinnvolles heraus zu hören ist schon eine Leistung. Egal auf welcher Ebene ich mich diesem sprachlichen Unsinn nähere, mein Gehirn weigert sich (wahrscheinlich die Gliazellen) einen gedanklichen Zusammenhang herzustellen. Natürlich könnte man, mit dem bekannten Hintergrund dieses Drosten, das ganze irgendwie interpretieren, aber warum sollte ich meine Zeit für diesen wirren Herren opfern? Man stelle sich nur vor dieser Mann wäre Allgemeinmediziner und würde in diesem Duktus einem Patienten eine Diagnose mitteilen. Oder schlimmer, er wäre beim RKI und würde 85 Millionen Bürgern in diesem Singsang irgendwelche Maßnahmen erklären. Grauenhaft