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Science Fiction

von Peter Löcke //

Prognosen und Modellrechnungen. Bei Corona, beim Klima, beim Krieg. Bei nahezu jedem relevanten Thema bestimmt der Blick in die Kristallkugel die politischen Entscheidungen der Gegenwart. Rein sprachlich handelt es sich bei den meisten Prognosen um im Konjunktiv und Futur formulierte Ängste und Schreckensszenarien, die „Schutzmaßnahmen“ im Präsens rechtfertigen. Laut Studie. Laut Experte. Vor allem laut Wissenschaft. Laut Zukunfts-Fiktionen der einen Wissenschaft. Es ist also Science Fiction.

Mit kluger Öffentlichkeitsarbeit können Sie diese Science Fiction zur absoluten Wahrheit erklären. Mit kluger PR können Sie jeden Zweifler und Andersdenkenden stigmatisieren und als Leugner diffamieren. Ohne Maßnahmen hätten wir eine Millionen Tote mehr in Deutschland. Ohne Waffenlieferungen stünde Putin in einem Jahr in Berlin. Ohne Energiewende käme es im Jahr 2050 zur Klimakatastrophe. Das steht so im Drehbuch. Das ist Wissenschafts-Fakt. Diese Science Fiction ist medial veröffentlichte Wirklichkeit. Und nun Schnauze, du Leugner!

Versuchen Sie mal zu beweisen, dass der Erdball in 25 Jahren nicht brennt. Das können Sie auch mit den besten Argumenten nicht. Man kann aber etwas anderes machen. Man kann den Wahrheitsverkündern ihre falschen Prophezeiungen aus der Vergangenheit unter die Nase halten. Mit besten Grüßen an Corona-Karl, an Klima-Kemfert oder an die Dutzend Militärexperten, die bereits bei Afghanistan falsch lagen. Was noch? Man kann einen Blick auf die Dystopien des vergangenen Jahrtausends werfen. Dabei müssen Sie nicht mal auf große Literatur, nicht auf Aldous Huxley & George Orwell zurückgreifen. Es geht auch profaner über den Umweg Hollywood. Schauen Sie mal nach Spielfilmen im Genre Science Fiction aus den 1980ern und 1990ern. Schauen Sie nach alten Filmen, die einen Blick auf die Welt werfen, in der wir momentan leben. Hier kann man einen wirklichen Abgleich machen. Einen Faktencheck. 

Demolition Man aus dem Jahre 1993! Die vordergründige Handlung ist langweilig und schnell erzählt. Es gibt einen von Sylvester Stallone gespielten Helden und einen von Wesley Snipes gespielten Schurken. In jungen Jahren tief gefroren werden die Protagonisten im Jahre 2032 aufgetaut. In dieser für sie fremden Zukunft kämpfen Held und Schurke erneut gegeneinander. Am Ende gewinnt der Gute. Hollywood halt. 

Spannender als die Handlung ist die Welt, in welcher die beiden Protagonisten hinein geworfen werden. Auf dem ersten Blick ist es eine perfekte Welt. Es ist das Paradies auf Erden. Hier gibt es weder Umweltverschmutzung noch Arbeitslosigkeit. Fleischliche Nahrung ist ebenso verpönt wie körperliche Nähe. Distanzierung, wohin man schaut. Alles ist hygienisch. Alles ist steril. Selbst der unappetitliche Stuhlgang funktioniert ohne Klopapier. Die Verwendung von Schimpfwörtern steht unter Strafe. Endlich kein Hate Speech mehr. Die Menschen begegnen sich mit den Worten „Sanfte Grüße“. Alle haben sich lieb. Alle sind gleich. Sie ahnen, was kommt. Andere sind gleicher. Die auf dem ersten Blick perfekte Welt von 2032 entpuppt sich als reine Diktatur. Der in diesem Science Fiction Film skizzierte Garten Eden erinnert mich an einen anderen Garten Eden. Dieses Paradies ist politisch interessierten Menschen unter dem Namen Agenda 2030 bekannt. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN haben eine verblüffende Ähnlichkeit mit der schönen, neuen Welt im dreißig Jahre alten Science Fiction Film Demolition Man.

WarGames – Kriegsspiele! Ein Film aus dem Jahre 1983. Zu jener Zeit gab es kein Internet. Selbst Computer steckten noch in den Kinderschuhen. In dieser analogen Welt hackt sich ein kleiner technikaffiner Junge namens David aus Neugier in den lernfähigen Computer WOPR ein und löst aus Versehen ein reales Kriegsspiel aus. WOPR steht für „War Operation Plan Response“, eine Art erste künstliche Intelligenz der US-Armee im kalten Krieg. Für die KI war es nur ein Spiel wie jedes andere Spiel. Ein Kriegsspiel, das unbedingt gewonnen werden musste. Erfolgreich wehrt sich die KI gegen tatsächliche Generäle und gegen die versammelte menschliche Intelligenz, die den Computer davon überzeugen möchte, dass das Ganze nicht real ist. Die Welt steht kurz vor einem dritten nuklearen Weltkrieg. Die Ukraine – pardon – die USA musste dieses Spiel unbedingt gewinnen. Im letzten Moment wird die Welt von David gerettet. Der kleine Junge lässt WOPR neben dem Spiel Weltkrieg parallel das Kinder-Spiel Tic-Tac-Toe spielen. Der Computer erkennt, dass beide Spiele nicht zu gewinnen sind. 

„Ein seltsames Spiel. Der einzige gewinnbringende Zug ist, nicht zu spielen.“ 

Der Science Fiction Film geht gut aus. Am Ende fragt WOPR seinen sichtlich erleichterten Erschaffer Stephen Falken „How about a nice game of chess?“ Wie wäre es mit einer Partie Schach? 

Eine gute Idee. Nach so viel Science Fiction etwas Wirklichkeit mit einer entspannten Partie Schach. Momentan findet die Weltmeisterschaft statt. Ian Nepomniachtchi gegen Ding Liren. Ein Russe spielt gegen einen Chinesen. Neben Russland und China kommen die besten Schachspieler mittlerweile aus Indien. Hier scheint die menschliche Intelligenz gut ausgeprägt zu sein. Zugegeben: Die besten Schachmaschinen wie AlphaZero werden weiter im Wertewesten hergestellt.

Bei so mancher nicht zu hinterfragenden Wahrheit handelt es sich um pure Science Fiction. Manche Science Fiction wird zur puren Realität. Ob das gut endet? Eine Prognose fällt mir schwer.

 

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder.

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4 Antworten

  1. Sehr gut erkannt und formuliert, Herr Löcke.
    —–
    Das zentrale Problem scheint mir zu sein, dass heute Presse und Medien nicht bereit sind, selbst über die beobachtbare Realität zu schreiben, wenn sie der wissenschaftlichen Spekulation widerspricht. Die WELT schreibt Anfang 2023 hierzu: “Engels sieht dabei den professionellen Journalismus eher positiv. Anders als in den USA verzichteten Medien in Europa zunehmend auf ein ‘Ausbalancieren’ zwischen der Mehrheitsmeinung der Wissenschaft und ‘randständigen’ Stimmen. ‘Das ist ein sehr wichtiger Punkt’, sagte die Soziologin. In sozialen Medien fänden sich dagegen viele Fake-News, vor allem Autoren aus dem rechten Spektrum verbreiteten unzutreffende Berichte.” (s. https://www.welt.de/wissenschaft/article243538399/1-5-Grad-Ziel-nicht-realistisch-sagen-Wissenschaftler.html?source=puerto-reco-2_ABC-V18.0.C_interaction_terms)
    —–
    Nachfolgend einige inhaltlich eng zusammenhängenden Beispiele:

    So ist eindeutig, dass die aktuelle Phase II (grüne Ausgleichsgerade) des wahrscheinlich von Menschen verursachten Klimawandels in den 1960er Jahren begann: https://twitter.com/hausfath/status/1025144887954497536
    Etwa zeitgleich liegt auch der Beginn des sog. Terrestrial Stilling: s. https://ec.europa.eu/research-and-innovation/en/horizon-magazine/stilling-global-wind-speeds-slowing-1960
    Fakt ist: Weniger Wind bedeutet weniger Niederschlagsverteilung mit der Folge von Starkregenereignissen wie im Ahrtal und weniger Verdunstung in der Fläche. Parallel stellt die Verdunstung der wichtigste Abkühlungseffekt der Erdoberfläche dar (s. Trenbert-Diagramm).
    Sind die zeitlichen und kausalen Zusammenhänge reiner Zufall? Wohl kaum.
    —–
    Es ist existiert ein Knick in der Kurve des Klimawandels* im Diagramm des DWD, etwa zum Zeitpunkt, als die groß-industrielle Nutzung der Windenergie in Deutschland/Europa eingeführt wurde (s. https://twitter.com/RoHeAss/status/1648225144970641413/photo/1)
    Ist der zeitliche und räumliche Zusammenhang reiner Zufall? Wohl kaum.
    —–
    Europa ist von Hitze und Dürre besonders betroffen: https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/klima-temperaturen-in-europa-steigen-schneller-als-auf-jedem-anderen-kontinent/vi-AA1a70TN?ocid=winp2fptaskbarhover&cvid=3c7dee5dfacb4d07b6807cd3eb306073&ei=16#comments&commentId=dd0f4bab-f89e-4282-922b-8f2d645f0086
    Die folgenden Zusammenhänge sollten eigentlich Allgemeingut sein:
    Nirgendwo auf der Welt stehen mehr Windräder auf engem Raum als in Europa oder gar Deutschland. Gleich zwei Effekte der massiven industriellen Windenergienutzung erzeugen Dürre (und damit auch Hitze):
    1. Erstes Auftreffen der Luftschichten nach langen Strecken über unverbaute Meere und Ozeane auf Windenergieanlagen als künstlich geschaffene Widerstände, z.B. der Offshore-Windparks, oder künstlich erhöhten Gebirgen mit den Folgen:
    die Luftmassen müssen gemäß Kontinuitätsbedingung aufsteigen mit der Konsequenz von verstärktem Abregnen im Küstenbereich und Trockenheit im Binnenland.

    2. Wiederholtes Auftreffen auf Windparks im Binnenland durchmischen die unteren Luftschichten und verhindern so eine ausgeprägte Schichtung der unteren Luftschichten, der wichtigsten Voraussetzung der sog “Hohen Thermik” überhaupt. Diese sorgt für das Aufsteigen und Abregnen feuchter Luftmassen gerade im Sommer (s. Mahlke, Holger: „Mechanismen der Auslösung hochreichender Konvektion im südwestdeutschen Mittelgebirgsraum“, KIT Scientific Publishing, Karlsruhe 2017, S. 4)
    Folge: Dürre im tiefen Binnenland
    Sind die zeitlichen, räumlichen und kausalen Zusammenhänge Zufall. Wohl kaum.
    —–
    Alle diese Beispiele zeigen. Kollidiert das Offensichtliche mit den gängigen Thesen und Spekulationen rund um den Klimawandel, tun sich Wissenschaft, Presse/Medien, Politik und Gesellschaft schwer, Fakten anzuerkennen und objektiv zu berichten. Die jedem einleuchtende Tatsache, dass arktisches Eis und Gletscher weltweit zunächst einmal durch mehr Wärme und nicht direkt durch mehr CO2 schmelzen, wird dabei übergangslos in einen Beweis der eigenen CO2-These überführt, obwohl sich sich damit ebenso die Stilling-These beweisen ließe. Da im oben gezeigten Zeitraum der exorbitanten Klimawandels seit etwa 1990 auch der Wind in Deutschland abgenommen hat (s. http://www.iwr.de/wind/wind/windindex/index.html), passt eigentlich alles wie in einem großen Mosaik mit der Stilling-These zusammen. Nur passt das alles eben nicht zur lukrativen Spekulation rund um Klimawandel und Klimaschutz und damit den mittlerweile alles durchdringenden CO2-Vermeidungsstrategien. Dabei ist wie gezeigt nicht unwahrscheinlich, dass Teile eines falsch verstandenen Klimaschutzes kontraproduktiv sind.
    —–
    Würden die Forscher(innen) in die Trockenwüsten (Sahara, Atacama,….) anstatt die Arktis reisen, würden sie wahrscheinlich schnell feststellen, dass die sog. Klimasensitivität des CO2 wohl weit niedriger ist als bislang angenommen und mit abnehmendem Wind bzw. Verdunstung eine andere Ursache des menschengemachten Klimawandels nicht per se negiert werden kann. Denn in den Wüsten kühlt die Luft in der Nacht bekanntermaßen extrem ab. Die dem CO2 zugesprochene Isolationswirkung müsste folglich einen extremen Anstieg der Temperaturen bei Nacht ergeben. Nur lässt sich dieser überproportionale Temperaturanstieg nicht in den NASA-Messungen des globalen Klimawandels wiederfinden. Im Gegenteil, der Klimawandel ist in den Trockenwüsten der Erde eher unterpräsentiert.
    —–
    Es scheint, Herr Löcke sie haben mit Ihren Beobachtungen wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Lebenserfahrung sagt: Immer wenn die Gesellschaft zu Diffamierungen und Ausgrenzung anstatt einem demokratischen Diskurs mit Fakten und Argumenten neigt (vgl. Corona und Klimawandel), ist etwas faul im Staate. Dies scheint im besonderen Maße für Teile der Wissenschaft zu gelten, denn Ausgrenzung und Diffamierung passen nicht zu freien Wissenschaften bzw. der Aufklärung und sind deshalb eher untypisch für das Verhalten von seriösen Forscherinnen und Forschern.
    ————————–
    *Das in der WELT veröffentlichte Diagramm beinhaltet nur eine verbale Angabe der Zeitspanne, aber leider keine Zeitachse. Die Zeitachse wurde nachträglich auf Basis der angegebenen Zeitspanne eingeführt. Die daraus möglicherweise resultierenden kleineren zeitlichen Ungenauigkeiten ändern nichts an dem aufgezeigten Zusammenhang.

  2. Sehr geehrter Herr Löcke, vielen Dank. Ich wollte ich könnte unsere Realität in so treffenden Worten fassen. Die sogenannten Experten sind bei mir schon längst fragwürdig.
    Mit freundlichen Grüßen
    B. K.

  3. Ja Herr Löcke, ich kann Sie da nur bestätigen. Ich hatte unlängst ein Telefonat mit einem ehemaligen Arbeitskollegen. Irgendwie kamen wir auf Scienes Fiktion. Er sagte zu mir, ja ich weiß ja das Du solche Filme nicht magst. Aber so sagte er, wenn man sich das genauer anschaut, dann weißt Du was geplant ist. Musste ich ihm zustimmen.

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