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Sichtbar aus den Fugen geraten.

Kommentar von Markus Langemann //

Wer im deutschen Epizentrum der Autoverbotskultur, der Hauptstadt der grün-roten Bewegung, München, einen Parkplatz sucht, hat mindestens ein Problem. Am besten, Sie machen beim Abstellen Ihres Wagens keine Flüchtigkeitsfehler, denn das kann teuer werden: ohne Anwohnerparkausweis ein Automobil flugs am Straßenrand für diverse Besorgungen für sich (m/w/d) zwischen schwulem Figaro und Hetero-Heizungsbauer abgestellt, kostet ungefähr so viel wie ein Laphroigh Select im Feinkostladen neben dem woken Veggicafé.

Ich kann mich noch an die guten alten Zeiten erinnern, als es teurer war, ein Auto zu unterhalten, als es zu parken. 

Die kommunale Parkraumüberwachung auf Münchner Straßen erfolgt durch Menschen, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Sie gehen uniformiert und bewaffnet mit einem Multifunktionsdigitaldingens auf Streifzüge und verteilen ihre Zahlungszettel und -ziele hinter Scheibenwischern von Not-, Protest-, Flüchtigkeits- oder Unwissenheitsparkern.

Der grün-rote Stadtrat hatte nach Amtsantritt die Parole ausgegeben, jedes Jahr mindestens 500 Parkplätze zu vernichten, und zwar allein innerhalb des Mittleren Rings. Die 35-jährige ehemalige Klimaaktivistin und heutige Grünen-Fraktionsführerin im Stadtrat Mona Fuchs ist mit dem Plan der Massenvernichtung von Parkraum recht erfolgreich. Sie macht das wegen dem Klima und so.

Dass diese Mobilitätsvernichtung im Stadtkern nicht nur den letzten Mittelstandsmohikanern zwischen paneuropäischen Klamottenketten und Franchise-Frittenbuden wirtschaftliche Probleme bereitet, vielmehr selbst den Ticketsheriffs der Stadt München auf das Skrotum geht, erfährt man, wenn man mal mit einem von ihnen bei der Arbeit spricht. Miteinander zu reden statt übereinander ist ohnehin ein ziemlich cooles Konzept. Ich hoffe, es hat wieder Zukunft.

Kürzlich also zog solch ein Ordnungshüter seinen Zettel freundlicherweise wieder zurück, als ich herbeieilte und mich als gefühlter Parkverbotsleugner wortreich zu verteidigen suchte. Der Mann war nicht nur freundlich, sondern offensichtlich auch noch erfolgreich integriert, weil er die deutsche Sprache perfekt beherrschte (was ich bei meinen Landsleuten zunehmend vermisse). 

„Wissen Sie, wie lange diese Grünen noch an der Macht sind?“, fragte er mich. Ich schenkte ihm mitten auf der Straße reinen Wein ein. „Es ist erst Halbzeit! Noch drei Jahre bis zur nächsten Stadtratswahl.“ Die Missbilligung war in seinem Gesicht abzulesen. 

„Sehen Sie, meine Frau arbeitet als Krankenschwester im Schichtbetrieb, ich hier draußen in dem Straßenirrsinn für die Stadt München. Wir wohnen mit unserer Tochter in einer Zweieinhalbzimmerwohnung. Gerade haben wir unserer Tochter das größte Zimmer gegeben, und in unserem Elternzimmer steht das Bett und ein Bücherregal. Sonst nichts. Kein Platz.“ 
Dann beschreibt er mir, wie schwer es sei, abends, wenn er nach Hause kommt, noch frisch zu kochen. „Wir sind zu erschöpft und lassen uns dann was kommen.“

Seine Tochter hat es trotz Pandemie-Homeschooling auf das Gymnasium geschafft. Aber durch den Pandemie-Politik-Schul-GAU den Matheanschluss verpasst. So musste sie eine Klasse wiederholen, gleich beim Übergang auf das Gymnasium. Nun sei sie wieder gut im Flow. „Eine gute Schülerin.“ Ein sympathischer Stolz huscht bei „gute Schülerin“ über das bärtige Gesicht des freundlichen Mannes, von dem ich mir vorstellte, wie er seine kleine Familie durch diese Zeit bringt. 

Die Stadt sei aus den Fugen geraten, das ganze Land, sagt er. Er sehe 23-jährige Burschen am Gärtnerplatz in München mit „dicken BMWs herumfahren“ und wisse nicht, wie sie sich das leisten können. Zwei Straßen weiter die Menschen ohne Heim und Hoffnung unter der Brücke. 

Ein von diesem fleißigen Bordsteinsheriff initiierter verzweifelter Wohnungstausch mit einer Seniorin, die allein in einer großen Wohnung unter seiner lebt, sei leider allein am Veto der Wohnungsbaugesellschaft gescheitert, nicht am mitmenschlichen Willen der alten Dame. Ein Tausch würde man nutzen, die Miete zu erhöhen, sagte ihm ebendiese gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft. Aha, denke ich mir. Rigoros gemeinnützig.

„In diesem Land kann ich mir kein Auskommen erarbeiten. Ich habe mir in der Türkei ein kleines Häuschen gebaut. Irgendwann werde ich dieses Land verlassen, um meinen bescheidenen Lebensstandard dort zu halten. Dieses Deutschland hier ist verrückt und rücksichtslos.“

Ich musste an Ludwig Erhard denken –„Das mir vorschwebende Ideal beruht auf der Stärke, dass der Einzelne sagen kann: Ich will mich aus eigener Kraft bewähren, ich will das Risiko des Lebens selbst tragen, will für mein Schicksal selbst verantwortlich sein. Sorge du, Staat, dafür, dass ich dazu in der Lage bin.“ Die 1957 formulierte Wohlstand-für-alle-Idee und ein Zitat über die Selbstverantwortung statt eines Nanny-Staates in den Worten eines Bundeskanzlers der 60er-Jahre.

Und ich dachte bei diesem spontanen Gespräch am Straßenrand mit einem mir unbekannten Mann aus der Mitte der Gesellschaft, der fleißig seinem Tagwerk nachging, sofort an Deutschland in a Nutshell. Vom Wohlstand für alle zum Wohlstand für wenige. Missmanagement in der Politik mit Auswirkungen auf das Bildungs- bzw. Schulwesen. Die Auswirkungen eines auf den demografischen Wandel und die Zuwanderung schlecht gerüsteten Staates, der sich dafür als Moralinstanz geriert. Ungleichheit, die sich mehr und mehr als Gefahr für die Demokratie entwickelt.

Natürlich, keine Demokratie hat das Ziel, allen Menschen gleiche Vermögen, Einkommen und Beschäftigung zu garantieren. Aber sie will Chancengleichheit bieten. Ungleichheit dagegen wird zum sozialen Problem, wenn sie Chancen und soziale Teilhabe einschränkt. Wenn sie dann noch die politische Teilhabe reduziert oder verhindert, den Meinungskorridor einschränkt und Kurs auf eine Kakistokratie nimmt, gefährdet sie das Funktionieren der Demokratie und wird zur Gefahr für jene selbst. 

Mit schönen Grüßen an die Ampel!

Warum ich Ihnen diese Parkgeschichte erzähle? Weil es mir wichtig erscheint, Menschen aus der Mitte der Gesellschaft zuzuhören. Ihnen dann auch eine Stimme zu geben. Sie sind in der Überzahl. Mehr als die Menschen, die von ihnen ein Mandat auf Zeit bekommen haben, um ihre Interessen zu vertreten. Und weil sich diese Interessenvertretung bedauerlicherweise in unserem Land verselbstständigt hat und mittels des erlangten Mandates die ihnen auf Zeit übertragene Macht und Verantwortung massiv missbraucht, um das Volk ungefragt umzuerziehen, müssen wir unseren Mitmenschen im Land zuhören. Denen, die keine Stimme mehr bekommen, eine geben. Die öffentlich-rechtlichen Medien kommen ihrer Verantwortung nicht mehr nach.

Nun, wem schreibe ich das?

Wir haben uns freundlich voneinander verabschiedet. Ich habe kein Ticket erhalten, trotz Brechens einer ideologischen grün-roten Regelung zum Parken von Automobilen. „Vielleicht sehen wir uns mal wieder hier in der Nähe“, meinte der Ordnungshüter noch im Gehen. Ich habe dem freundlich-frustrierten Mann in Uniform versprochen, demnächst wieder falsch zu parken, damit wir mindestens unser Gespräch weiterführen können, aber nicht nur deswegen.

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15 Antworten

  1. Vielen Dank Hr. Langemann für diesen Artikel.
    Schön, dass der Bordsteinscheriff ein Häuslein in der Türkei hat. Vielen haben noch nicht mal das.

  2. Hand auf’s Herz, Herr Langemann, auch Ihnen ist (inzwischen?) klar, dass Sie den Tod Deutschlands nur kommentieren. Das machen Sie gut, sehr eloquent, und ich lese Sie gerne! Es ist Balsam für die Seele, gut Geschriebenes zu lesen, während sich alles Vertraute um einen herum auflöst. Wenn wir uns schon endgültig aus den fetten Jahren der Zeitgeschichte verabschieden, dann doch bitte mit gutem Geschmack. Den liefern Sie und Ihre Autoren nebst Sternchen innen mit literarischen Sachertörtchen. Dafür gebührt Ihnen aufrichtiger Dank! Ihr Wirken macht Sie quasi zu einem Wallace Hartley der schreibenden Zunft, der den Niedergang mit gut gesetzten Pointen und schöner Sprache dokumentiert bis zum finalen Absaufen. Das ist kein Sarkasmus, ich bewundere das! Nur, Achtung Spoileralarm, Sie und Ihr Team und die vielen Kommentatorinnen und -en des Kommentierten werden den harten Aufschlag Deutschlands in der Realität nicht verhindern können. Wir müssen jetzt alle ganz stark sein und uns eingestehen, dass jetzt Schicht im Schacht ist. Mach’s gut Deutschland, es war schön mit dir, das ist jetzt angesagt. Das Tröstliche daran ist, dass aus Ruinen oft Schöneres entsteht. Per aspera ad Astra! Also bleiben Sie am Ball und dokumentieren Sie weiter, aber vielleicht nicht mehr nur den Niedergang, sondern auch und gerade die zarten Knospen neuen Denkens und Agierens. Werden Sie zu einem Hemingway der neuen Welt, die sicher kommen wird. Wobei ich mich damit jetzt nicht auf Ihre offensichtliche Sachkenntnis bei Wkiskeysorten beziehe. Die Kraft Ihres Schreibstils hat Potenzial zur Fackel. Seien Sie Fackelträger für alle Orientierungslosen und Suchenden. Und weniger Archivar der letzten Tage. Danke.

    1. Das wiederum haben Sie sehr schön geschrieben. Weil es trifft genau den Kern. Egal was man noch an kritischen Texten zu lesen oder zu hören bekommt, eines ist allen gemein: die Beobachtung des Niedergangs. Die Frage ist nur wie heftig es wird und ob danach wirklich etwas Neues und Schönes entsteht. Ich denke eher nicht.

  3. Wer auch nur ein klein wenig Restverstand hat, kann erahnen, wohin die von Ihnen geschilderte Politik führt: einem Boom des Internetshopping sowie leere verwahrloste Innenstädte, in denen entwurzelte, einer wirksamen sozialen Kontrolle entzogene Menschen das Straßenbild dominieren. Das zahlungskräftige Publikum bleibt fern. Einige deutsche Städte sind auf diesem Weg bereits ein gutes Stück weiter als München, leere Schaufenster inklusive.

    Wer mit den Menschen im Land spricht, erkennt, dass der Fisch vom Kopf zu stinken beginnt. Ideologen glaubten schon immer besser zu wissen, was die Menschen brauchen als diese selbst und sind deshalb schon immer gescheitert. Auch diese rot-grüne Regierung mit teilliberalem Anhang und Hang zu einer totalitären Verbotspolitik wird am Ende an den Realitäten scheitern.

  4. Danke. Da ist alles drin. Was soll nun werden? Scheinbar haben wir analog zur ehemaligen SED 2.0, der Seucheneinheitspartei der Corona Zeit, mehrere zentrale Herausforderungen für unser Gemeinwesen, die wieder von den etablierten Parteien im Gleichschritt angegangen werden. Frieden oder Krieg, Wohlstand für alle oder von Menschen gemachter Klimawandel, Pressefreiheit oder Zensur, Familie oder was auch immer, Selbstbestimmung in Gesundheitsfragen oder Zwangsmedikation, geregelte Einwanderung oder Überfremdung. In diesen zentralen Fragen gibt es keine echte Opposition im Bundestag, nur vielleicht die AfD. Ob die AfD, ausgerechnet die AfD, sollte sie in Regierungsverantwortung kommen, diesen Kurs weiterfahren würde, bliebe abzuwarten. Die Gründungen von neuen Parteien als Reaktion auf die Notstandsgesetze und -verordnungen sind wahrscheinlich gescheitert. Viele haben in diesem erstarrtem System eine Gefährdung unsere freiheitlich demokratischen Grundordnung gesehen. Gerade die Gewaltenteilung ist kaum noch wahrnehmbar. Die alten Medien, Qualitätsmedien wäre vielleicht nicht ganz richtig, singen im Chor das Lied der Herrschenden. Austausch von Meinungen, unterschiedliche Denkansätze sind verpönt. Es erinnert alles ein wenig an die Inquisition, damals hatte die Kirchenführung den Eindruck, dass ihr die Macht streitig gemacht werden könnte. Dogmen sind gerade sehr in Mode. Viele Wähler werden sich enthalten, nicht zur Wahl gehen, weil sie für sich erkannt haben, dass es nicht funktioniert. Andere werden sagen, wenn wir doch nur zwischen zwei Parteien, die beide im Verdacht stehen, letztendlich eher für Kontrolle als für Freiheit zu stehen, nämlich die SED 2.0 und die AfD wählen können, dann nehmen wir mal die Partei, die das vertritt, was wir wollen. Denn wer will Krieg, Verarmung weiter Teile der Bevölkerung, Zensur, Gendersprache, Zwangsimpfung und Überfremdung? Schön wäre es, wenn wir uns durch Volksabstimmungen oder wenigstens durch unverfälschte Meinungsumfragen in die politische Meinungsbildung einbringen könnten. Das wäre ein erster Schritt, wenn wir, frei nach Willy Brandt, mehr Demokratie wagen wollten.

    1. Hallo Herr Wessel!

      Sie widersprechen sich. Oder schreiben Sie aus Unkenntnis?

      Sie schreiben: SED 2.0 und AFD stehen “eher für Kontrolle als für Freiheit”. Sie wünschen sich “Volksabstimmungen”. Wissen Sie tatsächlich nicht, daß die AFD als einzige größere Partei genau das – Volksabstimmungen – seit dem Tag ihrer Gründung fordert? Das ist ein Widerspruch Ihrerseits, wie er größer kaum sein kann.

      Des weiteren setzt sich die AFD für Steuersenkungen, Verkleinerung der Regierungsapparate und eine Abschaffung der GEZ ein. Wie, um Himmels Willen, kommen Sie dazu, zu schreiben, die AFD stehe eher für “Kontrolle als für Freiheit”?

      Das würde mich sehr interessieren.

      1. Geehrter Herr Mittelsdorf! Ich fürchte weder noch. Die Grünen waren die Quertreiber Partei par excellence. Ich erinnere mich da noch ganz deutlich, ich habe lange mit ihnen sympathisiert, allein schon weil sie als einzige Partei die Atomkraftwerke stilllegen wollte. Sie entstanden aus der Friedensbewegung frei nach dem Motto „Es ist Krieg und keiner geht hin.“ Ich habe meine Wehrpflicht abgeleistet, ungern, aber alles andere wäre für mich als junger Mann zu Zeiten des kalten Krieges unehrlich gewesen. Und dann kommt da so ein Turnschuh tragender grüner Außenminister daher und ist vorne dabei bei der Schweinerei in Serbien. Inzwischen ist mir klar, je näher die Grünen der Macht gekommen sind desto stärker wurden sie unterwandert, schließlich gipfelt das in der Teilnahme von Baerbock am Young Global Leader Programm des WEF. Schwab und seine Getreuen installieren so eine Koryphäe in unserem Außenministerium, eben weil sie es gut mit uns meinen, oder? Ich habe immer wieder gesagt, das die AfD im Moment die einzige Kraft im Bundestag ist, wo man bei den Reden immer wieder sagt: „Endlich sagt es mal einer?“ Dafür bin ich im übrigen sehr dankbar. Aber wird es nicht mit der AfD genauso gehen wie schon mit den Grünen? Aus meiner Sicht spricht einiges dafür. Natürlich nur erst dann, wenn die Möglichkeit einer Regierungsbeteiligung realistischer wird. Jetzt darf sie noch eine echte Opposition sein. Immerhin bleibt zu hoffen, dass ich zu schwarz sehe. Wünschen würde ich es uns.

        1. Sie schließen also einfach so von Ihrer Enttäuschung mit den Grünen auf die AFD? Sowas nennt man “unterstellen”. Das ist weder fair noch sachlich. Zudem Sie auf meine Frage, inwieweit die AFD für Sie “eher für Kontrolle als für Freiheit” stehe, gleich gar nicht geantwortet haben.

          1. Verzeihung, für mich ist das keine Unterstellung in dem Sinne, dass seitens der heutigen Akteure in der AfD so etwas geplant ist. Meine Befürchtung ist die, dass eine ähnliche Entwicklung wie bei den Grünen wahrscheinlich sein könnte. Gleiches sehe ich auch bei Gewerkschaften, außer bei Weselsky und seiner Lokführer Gewerkschaft. Ich stimme Ihnen zu, dass die AfD z.Zt. In den Parlamenten echte Opposition betreibt und auf die Wiederherstellung der Grundrechte pocht. Dafür nochmals vielen Dank. Dennoch habe ich Vorbehalte, die ich aber auch bei z.B. Franz-Josef Strauss immer gehabt habe. Ich werde mir die Entwicklung einfach anschauen und sollte ich in Zukunft glauben können, dass meine Vorbehalte gegenstandslos geworden sind, um so besser.

  5. Karl Langemann

    Ich bin jedesmal begeistert von Ihren Berichten. ( ich weiß nicht ob wir über Ecken verwand sind )
    Danke. Weiter so !
    Ein Buch von Ihnen würde ich sofort kaufen.
    Schön wäre etwas über die Plan-demie .

  6. Der Beitrag ist für mich leider eher frustrierend. Zeigt er doch einmal mehr die Ohnmacht der breiten Masse. Wir brauchen einen Systemwechsel. Nur wie?

    1. Ich frage mich, wie so ein Systemwechsel konkret funktionieren soll. Unser Problem ist ja nicht, dass die vorhandene Rechtsordnung einschließlich des Grundgesetzes so schlecht wäre, abgesehen von einzelnen zweifelhaften neuen Normen. An erster Stelle ist dort wohl das Infektionsschutzgesetz zu nennen, welches nach Ansicht vieler Juristen vor einem Bundesverfassungsgericht mit einem Gerichtspräsidenten Benda keinen Bestand gehabt hätte. Ganz generell können wir aber mit unserer Rechtsordnung zufrieden sein. Es wäre schön, wenn sich alle dran halten würden. Eine politische Willensbildung wäre auch außerhalb der bekannten Strukturen möglich. Die moderne Technik macht es eigentlich ganz einfach. Großflächige repräsentative digitale Umfragen sind durchführbar, das einzige Problem ist die Verhinderung der Manipulation und das kann man in den Griff bekommen. Also eine Bürgerinitiative, die dauerhaft arbeitet, indem sie über Meinungsumfragen, die politische Willensbildung in der Bevölkerung sichtbar macht. Analog zu den alternativen Medien würde es alternative Meinungsforschungsinstitute geben. Dazu sollten sich IT Experten Gedanken machen.

  7. Herr Langemann, gibt’s von Ihnen eigentlich bereits etwas in Buchform oder planen Sie dergleichen? Sie lesen sich dermaßen gut und immer mit Gewinn!

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