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Tage der deutschen Spaltung

von Peter Löcke //

Es gibt Tage, an die ich mich immer erinnern werde. Der 11. September 2001 etwa. Es war ein Dienstag. Ich kam von der Arbeit, wollte noch schnell duschen, um mich dann auf den Weg zu einem Fußballspiel zu machen. Das tat ich auch. Schalke verlor das CL-Spiel daheim gegen Athen mit 1:0. Die Fußballspiele am Mittwoch wurden wegen der Anschläge auf die Twin Towers kurzfristig abgesagt. In den Wochen danach habe ich dann die Bilder des Terrorakts in Dauerschleife im TV gesehen. Wieder und wieder, ob ich nun wollte oder nicht. Die Bilder von den Flugzeugen also, wie sie seltsam geräuschlos in die Wolkenkratzer rauschten. Musikalisch untermalt wurden die Aufnahmen stattdessen mit „Only time“, einem herzergreifenden Song von Enya. Das Lied wurde zum Soundtrack der Tragödie. Es hat 15 Jahre gebraucht, bis ich begriffen habe, dass die 3000 Opfer von 9/11 einer Großmacht als Rechtfertigung dienten, Kriege zu führen, das Tausendfache an Opfern zu begründen und um außerdem nie da gewesene Überwachungsgesetze zu installieren. Erst 15 Jahre später habe ich begriffen wie groß die manipulative Macht der Bilder ist.

Auch der 3. Oktober 1990 gehört zu diesen Tagen, die sich bildlich in mein Gehirn gebrannt haben. Zwar waren mir als pubertierender Teenager meine Hormone wichtiger als die große Weltpolitik, aber dennoch erinnere ich mich sehr konkret an diesen Tag. Es war der Tag der deutschen Einheit. Ich erinnere mich an die Bilder von jubelnden Menschen. Wildfremde Menschen nahmen sich in den Arm, sangen, tranken und feierten miteinander. Und ich erinnere mich an meinen Vater, der vor dem Fernseher saß und vor Glück weinte. Mein Vater weinte sonst nie.

Der Tag der deutschen Einheit jährt sich nun zum 34sten Mal und die Menschen freuen sich noch immer. Nun ja. Sie freuen sich darüber, dass ein x-beliebiger Feiertag auf einen Donnerstag fällt. Das bedeutet im günstigen Fall einen Brückentag und somit ein langes Wochenende. Ansonsten ist von einem geeinten Land wenig zu spüren. Einheit besteht vor allem in politischen Sprechblasen.

Deutschland ist nicht gespalten. Ich spüre eine große Solidarität, wenn ich unterwegs bin und mich mit den Bürgern im Land unterhalte.

Von Steinmeier bis zu Scholz –  diese Sätze darf ich immer wieder lesen und sie werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch anno 2024 in den Festtagsreden zum Tag der deutschen Einheit fallen. Es sind bizarre Sätze. Solidarität bedeutet nicht Einheit. Solidarität bedeutet eben nicht, was die derzeitige politische Kaste darunter versteht. Solidarität meint nicht, sich einem vorgegebenen politischen Dogma gehorsam zu unterwerfen. Und wer bitte schön glaubt ernsthaft, dass ein Frank Spalter Steinmeier den Puls des einfachen Bürgers spürt. Der Bundespräsident genießt in seinem Schloss die schöne Aussicht. Übersetzt? Schloss Bellevue.

Das Land ist gespalten und es wäre gesund, sich das einzugestehen. Einsicht ist immer der erste Schritt zum Positiven. Viele Spaltungen der letzten Jahre waren und sind zudem politisch gewollt. Divide et impera! Teile und herrsche! Das wussten schon die alten Römer. Das wusste ein George W. Bush kurz nach 9/11, als er sagte „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.“

Das Machtprinzip der Spaltung wusste auch die deutsche Politik in den vergangenen Jahren geschickt anzuwenden. Spalte und herrsche! Spalte in böse Ungeimpfte gegen gute Geimpfte, in böse Rechte gegen gute Linke, in böse Putintrolle gegen gute Verteidiger des Wertewestens, in „follow the science“ gegen Leugner jeder Art. 

Neue Spaltungen sind in Arbeit. Beispiele? Jung gegen alt oder arm gegen reich. Man muss nur sensibel zuhören, welche Themenkomplexe vermehrt politisch und medial in den Talkshows behandelt werden. Empfehlenswert ist es, bei all den genannten Themen auf der vermeintlich richtigen und guten Seite zu stehen. Dann sind Sie ein solidarischer Demokrat. Andernfalls wird das Leben so steinig, dass man diffamierend als Nichtdemokrat gesteinigt wird.

Ich sehne mich nach einem Ende der Spaltung. Ich sehne mich nach schönen Bildern, nach wirklicher deutscher Einheit. Diese Einheit sieht eben nicht so aus, dass man immer einheitlicher Meinung ist. Ganz im Gegenteil. Einheit fängt in der kleinsten Zelle an, auch wenn die Ampel alles versucht, selbst diese Zelle zu spalten. Ich spreche von der Familie.

Man stelle sich ein großes Familientreffen am 3. Oktober 2024 vor. Anwesend sind Rentner, Arbeiter, Studenten und Kinder, Frauen und Männer. Bei diesem Treffen ist an politischen Ansichten jede Couleur vertreten. Plötzlich kommt ein umstrittenes Thema auf den Tisch und der Erstbeste ergreift das Wort. Alle schweigen, alle hören zu und alle denken:

Das ist aber spannend. Ich habe eine ganz andere Meinung zu dem Thema. Also höre ich zu. Vielleicht lerne ich etwas Neues.

Dieses Bild in meinem Kopf mag grenzenlos naiv sein, aber das wäre mein persönlicher Tag der deutschen Einheit im Kampf gegen die Tage der deutschen Spaltung. Ich brauche schöne Bilder im Jetzt, an die ich mich in Zukunft erinnern werde. 

Und dann höre ich Enya und denke dabei nicht an Wolkenkratzer.

Transparenzhinweis: In einer ersten Fassung der Kolumne war fälschlicher- und peinlicherweise vom 3. Oktober 1989 die Rede. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Vermutlich lag es weder an meinen Hormonen noch an meinen mangelnden Geschichtskenntnissen sondern an der Tatsache, dass ich beim Schreiben des Textes diesen Artikel über den 3. Oktober 1989 geöffnet hatte. 

Allen Lesern einen schönen Feiertag,
Peter Löcke

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder.

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16 Antworten

  1. Dieser “Kanzler” geprägt von Bedarfsdemenz und Korruption und die nutzlose, blechordenschmiedende Bundeseule sind die größten Faschisten in unserem Land

  2. Meine Familie und ich waren in Hamburg die halbe Nacht des 3. Oktobers vor dem Fernseher, um live dabei zu sein, wenn die Mauer fällt. Am Samstag, den 4. Oktober, fuhren wir in aller Frühe nach Lübeck. Es gab natürlich kein Durchkommen zu keinem der Grenzübergänge. Am Ufer der Trave stand ein Meer von Trabis in allen Farben auf den Wiesen, die als behelfsmäßige Parkplätze genutzt wurden. Wir wanderten durch die Straßen und trafen auf Tausende Bürger aus dem Osten Deutschlands. Manche trugen Bananenstauden auf der Schulter, viele hatten ihr Begrüssungsgeld in andere Schätze gewechselt. Die Ossis waren leicht zu erkennen, ihre Jeans waren anders als unsere. Wir suchten eine Familie mit Kindern im Alter unserer Kinder aus und luden sie zum Essen in die „Schiffergesellschaft“ ein. Es war ein munteres Essen und ein langes Gespräch über das Leben und die Zukunft. Adressen wurden getauscht und tatsächlich brach der Faden nie ganz ab. Die Tochter besuchte uns mal in Hamburg und wir telefonierten manchmal mit Rostock. Wenn ich die Jahre danach Revue passieren lasse, die zehntägige Fahrt mit einem amerikanischen Kollegen durch die DDR im Sommer 1990 zur Erkundung von Geschäftschancen für einen großen amerikanischen Konzern und unsere privaten Besuche dort in Ostberlin, Dresden, Leipzig, Rostock, auf dem Darsss und anderswo, dann habe ich nie den Eindruck vom gespaltenen Land. Die „Spaltung“ besteht wie immer in den sozialen Schichten und in den politischen Ansichten. Das Wort „Spaltung“ wird m.E. von Politikern bewusst benutzt, um die kritischen Ansichten der Ossis zur Lage der Demokratie im Westen zu stigmatisieren und von denjenigen im Westen abzugrenzen. Trifft jedoch nicht die Gesamtdeutsche Wirklichkeit.

  3. Wiedervereinigung
    Lieber Herr Löcke, Ihr Artikel weckt Erinnerungen in mir auf, danke!

    Am 9.11. freute ich mich für meine Verwandten von drüben, die sogerne mal wieder Italien, das Land ihrer Eltern und Großeltern sehen wollten und selbst der Papst ihnen vorher diesen großen Wunsch nicht erfüllen konnte.

    Vormittags am 10.11. standen andere Verwandte, eine ganze Familie von 3 Generationen vor unserer Tür; sie wollten bleiben, denn sie trauten einer dauerhaften Grenzöffung nicht. – Was erhofften sie sich hier im westlichen Teil Deutschlands? – Hohe Gehälter, gute Bildung für die Kinder, Reisen und nach etwa 10 Jahren ein Haus. – 3 Wohnhäuser im Osten konnten sie dort nicht halten. – Zeitgleich stieg bei uns die Arbeitslosigkeit und die Gehälter sanken und diese Tendenz setzte sich bis mindestens 2010 fort.

    So trafen sich deutsche junge Erwachsene aus Ost und West z.B. in England und Irland, wo sie noch Arbeit fanden; dort vereinigt durch noch fehlende Arbeitsstellen im eigenen Land? Die jungen Leute verstanden sich prächtig innerhalb einer dritten Kultur (GB, IR).

    Und die Älteren? Hörten sie sich gegenseitig wohlwollend zu? Versuchten die Menschen aus Ost und West alle ihre kulturellen, geistigen und noch getrennten Errungenschaften gegenseitig auszutauschen? Nahmen sich die Menschen ernst? – Daran könnten, auch meiner Meinung nach, heute noch einige Verbesserungen vorgenommen werden. – Wo findet man sich im Gemeinsamen wieder?

    An einige gute Erlebnisse erinnere ich mich noch, als ich mal als Jugendliche meine Verwandten in der noch jungen DDR besuchte.

    2008 ging ich das erste Mal durch das Brandenburger Tor durch, das hatte mich ergriffen, ich durfte die Straße Unter den Linden entlang gehen, über die meine Mutter 1920 als kleines Kind mit ihrer Mutter langgelaufen war. – Viele Jahre vorher hatte ich nur mal einen Blick darauf von einem Aussichtsturm über Die Mauer nehmen dürfen.

  4. The Same procedure as every year .
    Ja ich habe es auch genau so gesehen und verstanden. Und unser damalige Bundeskasper ich denke es war der Kohl, dem es gelungen ist, die Einheit wieder herzustellen, natürlich mit seinem Charme und politischem Können. Mit diesem Ergebnis konnte er noch viele Jahre regieren.
    Aber was wäre gewesen, wenn man Björn Engholm, damaliger Ministerpräsident von Schleswig Holstein, nicht mit der Schubladen Affäre gestürzt hätte. Nach meiner Meinung, wurde er Kohl zu gefährlich.

  5. Ich war heute beim evangelischen Gottesdienst im Berliner Dom. Das Thema: Die Deutsche Einheit.
    Wahrhaft mit Schmerzen im Herzen erlebte ich einen von politischen Narrativen missbrauchten Gottesdienst, gekrönt durch eine Predigt, gehalten nicht von einem Geistlichen sondern dem Vorsitzenden der CDU Fraktion des Thüringer Landtages. Auf die Inhalte brauche ich hier nicht einzugehen.
    Was für ein paradoxes Bild zum Thema Einheit.

  6. Sehr geehrter Herr Löcke,
    der 3.Oktober 1989 war ein Tag wie jeder andere in meinem Leben.
    Damals war ich 15 Jahre alt und glaube mich zu erinnern. An diesem Tag waren wir noch ein gutes Stück von der Einheit entfernt, vielleicht sind wir es heute noch.
    Ein Jahr später soll die Einheit vollzogen worden sein. Allerdings habe ich an diesen Tag keine besondere Erinnerung.
    Ein Tag der willkürlich ausgesucht wurde, der bis heute keinem den ich kenne besonders erscheint.
    Feierlichkeiten mit Reden unserer Oberen an diesem Tag gehen gänzlichan mir vorbei.
    Trotzdem wünsche ich einen schönen Tag der deutschen EINHEIT….
    Beste Grüße
    NH

  7. Den Traum der deutschen Einheit teile ich aus vollsten Herzen- weil es für mich als Österreicherin , seit 1985 hier lebend zum Mutterland geworden ist

  8. Wir haben einen Bundeskanzler, der an Gedächtnisverlust leidet. Wir haben einen Wirtschaftsminister, der eine Insolvenz nicht von geregelten Öffnungszeiten unterscheiden kann. Wir haben eine Innenministerin, die “Messerstecher” willkommen heißt. Wir haben einen Gesundheitsminister, der mit der Pharma verbandelt war (ist?). Wir haben eine Außenministerin, die ihre eigene Kultur verleugnet (Stichwort: Kreuz abhängen).
    Nein: Mit diesen Menschen fühle ich mich nicht solidarisch. Und schon gar nicht geeint.

  9. Warum wollten bestimmte Kräfte vom Reichstag die Schrift “Dem deutschen Volke” entfernen?
    Zur Klärung könnte bestimmt die in der Versenkung verschwundene “Hellseherin” Bärbel Bohley beitragen. Sie sah voraus, daß diese Kräfte das DDR-System in verfeinerter Form weiter verfolgen würden. Wie man sieht, sehr erfolgreich.

  10. Lieber Herr Löcke,
    besser geht’s nicht.
    So habe ich das auch in Erinnerung, und genau wie Sie wünsche ich mir das Bild, welches Sie am Ende Ihres, wie gewohnt sehr guten, Beitrags zeichnen.
    Ich wünsche Ihnen einen unter – oder trotz – allen Umständen schönen Feiertag.
    Beste Grüße

  11. Dieser Tag, ist ein Tag, vor dem sich mein Ossi- Bewußtsein seit geraumer Zeit, drückt. Das erlebte und gefühlte Glück, die Euphorie der Grenzöffnung – der Wieder-Vereinigung – erscheinen mir heute surreal und suspekt.
    Woher rührten und wofür sind die Tränen geflossen?
    Unsere Projektionen nach Westen von “gemeinsam” von “Einheit” erweisen sich heute als sehr naive Erwartungen.
    Nach wie vor ist das Desinteresse am Osten und erst recht an den dort lebenden Menschen(es sei denn sie sind Wessis) groß.
    Allein, dass , wie mir scheint, viele Wessis den Osten inzwischen als Abort ihrer “Nazi-Schuld-Lust”in Gestalt der AfD ausgemacht haben, räumt “dem Osten” eine gewisse bedürfdige Notwendigkeit ein .
    Nicht erst seit den “Hass&Hetze” Kampagnen die scheinbar gegen die AfD geführt, aber den renitenten Osten meinen, sind die Rituale des Westens zynisches Spektakel.
    Die Ossis sind undankbar – nicht wahr.!? Und der Westen ist….?

  12. Meiner persönlichen Erinnerung nach wurden am 9. November 1989 erst die Grenzen geöffnet, da kam ich gerade vom Schwimmtraining und habe es ungläublg in den Nachrichten gehört. Auch diesen Moment werde ich nie vergessen. Demzufolge kann der erste Tag der deutschen Einheit aber erst 1990 gewesen sein.
    Dem Rest ihrer Ausführungen kann ich nur unumstritten zustimmen, wie immer bringen Sie es präzise auf den Punkt. Ich hoffe nur, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung es auch gemerkt hat, wie und in welchen Mustern die Spaltung noch immer existiert.
    Es mutet wie ein Albtraum an, dass alle es wissen und die derzeit Regierenden dennoch immer weiter machen dürfen/ können ohne Konsequenz ihres Handelns. Von deren Anstand nichts zu erkennen, für ihre Taten und Äußerungen Verantwortung zu übernehmen, demütig aufzuarbeiten, sich zu entschuldigen und wieder gut zu machen Es wirkt tatsächlich, als wären wir nach 35 Jahren wieder in der Politik der DDR angekommen.

    1. Genau! Es war der 09. November 1989. Wir waren zu einer kleinen Geburtstagsparty in Hannover eingeladen, irgendwie kam jemand auf die Idee, den Fernseher einzuschalten, das kam mir völlig deplatziert vor-( ich vermute, da sollte ein Fussballspiel übertragen werden)….und dann kam die Sondersendung: Wir waren ganz aufgeregt, alle starrten auf den Bildschirm, bestimmt 1 Stunde lang, kurze Bemerkungen fielen, jeder hatte andere Ideen – und jede Menge Hoffnung!!!!
      Zu der Zeit war vielen der Gedanke an die echten Ostgebiete Pommern, Schlesien usw. nicht präsent, aber als dann der DDR- Rundfunk in “Mittel(!)deutscher Rundfunk” umbenannt wurde, spätestens da war allen halbwegs gebildeten Menschen klar, uns fehlt zur Einheit noch ein ganz großer Teil!
      Jetzt fällt mir auch auf, das der Grund, am 11.09.2001 den Fernseher schon Mittags einzuschalten, auch eine “wichtige ” Fussballübertragung war…..na , so ein Zufall?
      Warum wurde der 9.11. als Grenzöffnung aus dem kollektiven Gedächtnis eliminiert und stattdessen der 03.10. installiert???

  13. Ein guter Artikel der mir eines klar macht: WAS genau meint der 3. Oktober????
    was soll am 03.Oktober1989 gewesen sein?

    lt. Wiki-Zitat: “Der 3. Oktober wurde als Tag der Deutschen Einheit im Einigungsvertrag 1990 zum gesetzlichen Feiertag in Deutschland bestimmt.” Die Betonung liegt auf dem letzten Wort: es wurde BESTIMMT, also von anderen festgelegt. Von wem eigentlich und warum???

    Davor galt, Zitat ebenda: “Von 1954 bis 1990 war der 17. Juni in der Bundesrepublik Deutschland zum Gedenken an den Volksaufstand 1953 in der DDR gesetzlicher Feiertag mit dem Namen Tag der deutschen Einheit (mit kleinem „d“).” Dieser Punkt deutscher Geschichte wurde damit gleichzeitig gelöscht.

    Und über den Tag, der eventuell dem 11.09. entsprechen würde, spricht gar niemand mehr: der 09.November 1989 – an diesem Tag wurde offiziell die innerdeutsche Grenze geöffnet, und ja – da lagen sich mitten in der Nacht “wildfremde” Menschen in den Armen.

    Ein empfehlenswertes Buch gibt es zum Thema: von Daniela Dahn “Der Schnee von gestern ist die Sintflut von heute”

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