Verraten im Vertrauen – Was Ihre Versicherung Ihnen verschweigt

von Markus Langemann//

Ich habe mit dem Finanzexperten Alexander Streeb ein Gespräch geführt, das man nicht weniger als eine wirtschaftliche Enthüllung nennen kann. Es ist ein Interview, das nicht analysiert, sondern offenlegt. Nicht theoretisiert, sondern enttarnt. Und es betrifft uns alle.

Streeb beschreibt die Altersvorsorge der Deutschen als fragile Illusion. Was über Jahrzehnte hinweg als sichere Lebens- und Rentenversicherung verkauft wurde, ist in Wahrheit – so seine Worte – nichts weiter als ein „staatlich gedeckter Schuldschein“. Ein Schuldschein, der durch Paragraph 314 des Versicherungsaufsichtsgesetzes im Ernstfall ganz legal entwertet werden kann. Und schlimmer noch: Selbst wenn Versicherer Leistungen kürzen oder ganz verweigern, bleibt der Beitragszahler in der Pflicht.

Wie ein Kartograph der verborgenen tektonischen Verschiebungen im Finanzsystem zeigt Streeb auf, wie Millionen Deutsche – im Vertrauen auf staatliche Rahmung – Verträge abgeschlossen haben, die inflationsbereinigt reale Verluste erzeugen. Und er benennt Namen: Friedrich Merz, Ursula von der Leyen – Politiker, die längst offen darüber sprechen, wie man an das Ersparte der Bürger „herankommt“.

Doch das ist nur die eine Seite der Wahrheit. Die andere ist düsterer, technologischer – und viel schwerer zu greifen. Streeb warnt eindringlich vor der drohenden Einführung eines digital kontrollierten Finanzsystems: Bargeldverbot, programmierbarer Euro, europaweites Vermögensregister, flankiert von der AMLA-Behörde, die sich als trojanisches Pferd entpuppen könnte – zur lückenlosen Überwachung der Finanzströme jedes Einzelnen.

Das Gespräch ist kein Weckruf – es ist ein Sirenenalarm. Streeb spricht nicht wie ein Besserwisser, sondern wie ein Mann, der die Mechanik des Verrats kennt. Der weiß, wie stille Enteignung funktioniert. Wie Freiheit nicht mit einem Paukenschlag endet, sondern scheibchenweise verschwindet – in Paragraphen, Sonderregeln und der Trägheit der Masse.

Und so begreifen wir, was auf dem Spiel steht: Ihre Rente. Ihre Versicherung. Ihr Geld. Ihre Zukunft.

Nicht der Titan besiegt uns – sondern der Treuhänder. Nicht der offene Konflikt – sondern das verpackte Geschenk. Wie einst in Troja ist es nicht der Krieg, der zerstört – es ist das, was wir blindlings hineinlassen.

Sehen Sie dieses Gespräch. Und sehen Sie es genau. Denn es ist kein Interview. Es ist eine Enthüllung.

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5 Antworten

  1. Sehr geehrte Herren Langemann und Schuck,

    vollkommen unabhängig von dem Thema des Interviews möchte ich Ihnen danken endlich einmal eine konstruktive und respektvolle „Unterhaltung“ aus unterschiedlichen Standpunkten heraus zu lesen. Herzlichen Dank! Sie haben mein Weltbild ein kleines bisschen besser gemacht. Dies hat die letzten Jahre leider enorm gelitten. 🙂

  2. Lieber Herr Langemann, gestatten Sie mir ein paar Anmerkungen zu diesem Gespräch. Das – aus meiner Sicht – einiges an Licht aber auch einiges an Schatten bot.

    Licht:
    Das Thema Finanzen erhält allgemein viel zu wenig Beachtung, jedenfalls im Verhältnis zu seiner Bedeutung für unser praktisches Leben. Finanzielle Bildung existiert so gut wie nicht, wie Herr Streeb ganz richtig aufzeigt. Siehe: „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“ (Henry Ford).
    Insofern ist Ihr Beitrag hier in hohem Maße zu loben.
    Quasi alles, was Herr Streeb in den ersten zwei Dritteln sagt, ist richtig und wahr, wenn auch teils vorsichtig formuliert.

    Schatten:
    Das Gespräch allerdings „nicht weniger als eine wirtschaftliche Enthüllung“ zu nennen halte ich für dramatisch übertrieben. Alles Gesagte ist seit Jahren grundsätzlich bekannt und es gibt hinreichend wissende Menschen, die diese Themen mindestens so gut beleuchten können.
    Wirklich ärgerlich fand ich die „Produktwerbung“ (mein Empfinden) im letzten Drittel. Dass das beworbene Produkt in manchen Fällen eine sinnvolle (zusätzliche) Diversifikation darstellen kann, will ich nicht in Abrede stellen. Allerdings haben mir dabei selbst die naheliegendsten kritischen Fragen von Ihnen, Herr Langemann gefehlt. Das hat mich enttäuscht.
    Kann es sein, dass Ihnen dabei auch nicht ganz wohl war? Jedenfalls sitzen Sie zum Schluss auf der Sesselkante, während es Hern Streeb sichtlich gut ging.

    1. Lieber Herr Schuck,

      haben Sie Dank für Ihre sorgfältige und respektvoll vorgetragene Rückmeldung. Kritik in dieser Klarheit ist ein Geschenk – gerade in einer Zeit, in der Diskussionen häufig im Rauschen verenden. Gern möchte ich Ihre Punkte aufgreifen.

      Dass ich das Gespräch als „nicht weniger als eine wirtschaftliche Enthüllung“ angekündigt habe, mag pathetisch wirken. Mir ging es jedoch um die Perspektive des unvorbelasteten Zuschauers: Wer – um mit dem von Ihnen zitierten Henry Ford zu sprechen – das Geldsystem nicht versteht, erlebt bereits Grundsätzliches als Revolution. Verglichen mit dem Kenntnisstand vieler Bürger besitzt der von Herrn Streeb geöffnete Blickwinkel durchaus enthüllenden Charakter. Ihren Einwand nehme ich dennoch als wertvolles Korrektiv für künftige Formulierungen mit.

      Denn Ihr Einwand ist nachvollziehbar: Ein Händler spricht über seine Ware, und der journalistische Raum dünnt dabei schnell aus. Deshalb drei Klarstellungen:

      Bereits im Prolog wurde deutlich gemacht, dass Herr Streeb beruflich involviert ist.
      In Deutschland gibt es bislang kaum regelkonforme Strukturen, Edelsteine innerhalb des Finanzsystems als handelbares, bankfähiges Gut abzubilden. Genau das ist journalistisch relevant, unabhängig von einer Kaufempfehlung.
      Informationen über ein Produkt sind noch keine Aufforderung zum Erwerb, sogar Herr Streb selbst hat sich dahingehend geäußert was ich sehr schätzte. Ob eine solche Diversifikation ins individuelle Risikoprofil passt, bleibt – wie immer – dem informierten Anleger überlassen.

      Im Verlauf eines 90-Minuten-Gesprächs steht man oft vor der Wahl: Erkenntnisfluss erhalten oder jedes Detail ausleuchten. Gleichwohl räume ich ein, dass ich insbesondere die Preistransparenz und die Liquiditätsfrage eines dünnen Edelsteinmarkts noch schärfer hätte adressieren können. Ihr Hinweis erinnert daran, dass auch ein Club der klaren Worte Nachschärfungen benötigt, um seinem Anspruch gerecht zu werden.

      Der Club der klaren Worte ist Werkstatt, nicht Vitrine fertiger Wahrheiten. Applaus und Widerspruch sind gleichermaßen willkommen – beide schärfen das Werkzeug. In diesem Sinne danke ich Ihnen ausdrücklich für Ihre kritischen Anmerkungen.

      Mit besten Grüßen
      Ihr
      Markus Langemann

      1. Lieber Herr Langemann,

        danke, das Sie sich die Zeit genommen haben, mir so ausführlich zu antworten. Was ich ebenfalls als Geschenk empfinde.

        Ja, es war mir klar, dass in dem Gespräch auch ein Produkt vorgestellt würde, das haben Sie am Anfang transparent kommuniziert. Es war meine Entscheidung, trotzdem zuzuhören.

        Dass die ersten beiden Drittel für viele „unvorbelastete“ Zuschauer enthüllenden Charakter haben können, darin stimme ich Ihnen zu. Entsprechend würde es mich freuen, wenn Sie das Themengebiet Finanzwissen noch weiter und tiefer beackerten.

        Das zentrale Thema ist aus meiner Sicht die Möglichkeit, Wert über die Zeit speichern zu können. Früher konnte man in der eigenen Währung sparen. Heute ist das sinnlos, der (reale) Kaufkraftverlust aller Fiat-Währungen halbiert den Wert unterschiedlich schnell, in jedem Fall aber innerhalb weniger Jahre. Das hat uns zu der widersinnigen Situation geführt, dass man investieren MUSS, um zu versuchen, den realen Wert überhaupt zu erhalten.

        Für das heute herrschende ökonomische Paradigma ist die Inflation zentral (haben Sie mal versucht herauszufinden, woher das ominöse 2%-Ziel kommt?). Diese keynesianische Denkweise mag anfangs mit guten Absichten verbunden gewesen zu sein und hat in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wohl auch zunächst für wachsenden Wohlstand gesorgt. Inzwischen scheint es mir radikal gescheitet zu sein. Inflation führt zu unsinnigem und unnötigem Konsum und hilft primär den Politikern, ihre Bürger zu bestehlen.

        Insofern ist ein Produkt wie die Edelsteine von Herrn Streeb grundsätzlich ein sinnvoller Wertspeicher, den ich so noch nicht wahrgenommen hatte – danke dafür.

        Die Grafik mit dem „Wertzuwachs“ sieht war zunächst schön aus. Wenn man jedoch den wahren Kaufkraftverlust berücksichtigt – also nicht die unrealistisch niedrigen Zahlen des meist und fälschlicherweise „Inflation“ genannten Verbraucherpreisindex -, ergibt sich ein anderes Bild. Edelsteine bilden vermutlich einen soliden Wertspeicher, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

        Etwas merkwürdig wirken abschließend Herrn Streebs Vergleiche zu Bitcoin. Sie entspringen entweder eingeschränkter Kenntnis oder – was nachvollziehbar wäre – zeigen die Sicht von Jemandem, der im Wertspeicher Bitcoin einen Konkurrenten sieht. Gerade seine Ausführungen dazu hätten der Einordnung und der Korrektur bedurft.

        Viele Grüße
        Dietmar Schuck

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