von Peter Löcke //
Entbindende und gebärende Personen statt Mütter.
Sara Frühauf vom MDR hat mal wieder einen rausgehauen. Die Volksseele kocht, ihr öffentlich-rechtlicher Arbeitgeber rudert zurück und spricht von einem Missverständnis. Frau Frühauf ginge es doch nur um die Verwendung einer geschlechtersensiblen Sprache, um niemanden zu diskriminieren. Auf den naheliegenden Gedanken, dass Millionen Mütter sich diskriminiert und entmenschlicht fühlen, kommt die ARD nicht. Es handelt sich im Übrigen um jene sensible Sara Frühauf, die im November 2021 in einem Tagesthemen-Kommentar beispiellos gegen ungeimpfte Menschen gehetzt hat. Vielleicht hätte die ARD die Dame nach diesem journalistischen Tiefpunkt bereits damals von ihren Aufgaben entbinden müssen. Vielleicht ist ja die Arbeitskraft einer Journalistin entbehrlich, die als Mensch, Person und Frau gefährlich schwanger geht mit einem ideologischen Gedankengut, das längst überwunden schien.
Apropos schwanger. Ein Halbschwanger gibt es beim Gendern nicht. Man tut es oder man lässt es. Auf der Suche nach einem verbindenden humorvollen Element bin ich fündig geworden und zwar in mir selbst. In meiner Jugend in den 1980ern war ich eine Art familiärer Gleichstellungsbeauftragter, ein radikaler Sprachfeminist. Mein Vater war Beamter, im damaligen Sprech ein sogenannter Amtmann. Warum seine weiblichen Kollegen Amtmänninnen hießen und nicht Amtfrauen, wollte sich mir als Jugendlicher sprachlich nicht erschließen. Also fragte ich ihn. Seine Erklärung „Weil das nun Mal so ist“ hat mich nicht restlos überzeugt, also bohrte ich weiter. Bevor die Vater-Sohn-Streitigkeiten eskalierten, griff eine gebärende Person ein, die gleichzeitig meine Mutter war. Das letzte Wort hatte dennoch das Familienoberhaupt. Das letzte Wort war in der Regel ein stöhnendes „Herrschaftszeiten“. Ich war also wie Sara ein Frühaufsteher, der seiner Genderzeit voraus war. Nun scheine ich der Zeit meilenweit hinterher zu hinken.
Genug des glossigen Tonfalls, denn das Thema ist ernst genug. In meiner gefühlten Erinnerung sind mir die ersten Sternchen und Unterstriche 2015 in einem Formular begegnet. Eine Recherche zu den Gender-Ursprüngen hat mich dementsprechend überrascht. Wann erreichte Gender den Mainstream? Es war das Jahr 1995.
Auf der 4. Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking wurde „Gender Mainstreaming“ [sic!] als Strategie der internationalen Gleichstellungspolitik eingeführt.(1) Mit Kabinettbeschluss der Bundesregierung vom 23. Juni 1999 gab es dann auch in Deutschland die politische Vorgabe zur Einführung von Gender Mainstreaming, das zukünftige „Leitprinzip der Geschlechtergerechtigkeit als durchgängiges Leitprinzip von Regierungshandeln“, welches mit einer Einführungsstrategie zu fördern sei.(2) Befürworter wie die Heinrich-Böll-Stiftung sehen in der 1995 verabschiedeten „Pekinger Aktionsplattform“ bis heute einen Meilenstein der Geschichte um mehr Geschlechtergerechtigkeit.(3)
Das kann man selbstverständlich so sehen. Kritiker sehen das anders. Kritiker sehen im Gender Mainstreaming eine gefährliche Ideologie. Es war ausgerechnet der heute durchgängig gendernde SPIEGEL, der in Person des Journalisten René Pfister schon 2006 davor warnte, dass es beim Gender Mainstreaming letztendlich um die Umerziehung einer ganzen Nation geht.(4) Die Hauptadressatin von Pfisters Kritik kommt Ihnen vielleicht bekannt vor. Es war eine junge Familienministerin namens Ursula von der Leyen.
Aber wie konnte diese Agenda all die Zeit verborgen bleiben? Warum wurde das Thema über all die Jahre so wenig diskutiert? Die Historikerin und Journalistin Dale O’Leary begleitete die Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking als Beobachterin und beantwortet die Frage wie folgt:
„Über das, was Gender will, gibt es keine offene Diskussion. Sie kommt nicht als großes Schiff daher, obwohl sie doch in allen politischen und öffentlichen Programmen verankert werden soll, sondern wie ein U-Boot, das keiner genau kennen soll.“
Das schrieb Dale O’Leary in ihrem 1997 erschienenen Buch „The Gender-Agenda“(5). Darin warnte Sie eindringlich vor einer gefährlichen Ideologie und fasste diese Ideologie in fünf Leitsätzen des Genderismus zusammen. Ob eine warnende Zukunftsprognose eintritt, lässt sich selbstverständlich nur in der Rückschau beurteilen. Bei Gender Mainstreaming ginge es laut O’Leary nicht um Gerechtigkeit. Es ginge den Befürwortern eigentlich um folgende fünf kulturrevolutionäre Leitsätze. Sind die warnenden fünf Gender-Thesen von Dale O’Leary 26 Jahre später eingetreten?
1.) In der Welt braucht es weniger Menschen und mehr sexuelle Vergnügungen. Es braucht die Abschaffung der Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie die Abschaffung der Vollzeit-Mütter.
2.) Da mehr sexuelles Vergnügen zu mehr Kindern führt, braucht es den freien Zugang zu Verhütung und Abtreibung für alle und Förderung homosexuellen Verhaltens, da es dabei nicht zur Empfängnis kommt.
3.) In der Welt braucht es einen Sexualkundeunterricht für Kinder und Jugendliche, die zu sexuellem Experimentieren ermutigt, es braucht die Abschaffung der Rechte der Eltern über ihre Kinder.
4.) Die Welt braucht eine 50/50 Männer/Frauen-Quotenregelung für alle Arbeits- und Lebensbereiche. Alle Frauen müssen zu möglichst allen Zeiten einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
5.) Religionen, die diese Agenda nicht mitmachen, müssen der Lächerlichkeit preisgegeben werden.
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10 Antworten
Sprache drückt sich in Form von Wort, Schrift und Ton aus und bildet eines von unzähligen Mitteln ab, welches Menschen zum Erreichen ihrer individuellen Ziele als nützlich erachten und nach persönlicher Verfügungsmacht einsetzen können.
Menschen sind komplex, Handlungen von Menschen sind noch komplexer und ganze Gesellschaften, bestehend aus einer Vielzahl einzigartiger und unterschiedlicher Individuen die handeln, sind noch sehr viel komplexer.
Phänomene, die in komplexen Gesellschaften auftreten, zu verstehen zu versuchen, gelingt nach meinem persönlichen Verständnis am ehesten, wenn man nüchtern und empathisch die Menschen beobachtet, welche z.B. diese neue Sprach- und Denkrichtung praktizieren. Warum tuen sie das? Was sind ihre persönlichen Beweggründe? Was sind ihre persönlichen Ziele? Etc.
Was sich als erstes bei dieser Herangehensweise herausstellt ist, dass es sich um eine Vielzahl unterschiedlicher verfolgter Interessen und Anreizstrukturen handelt.
Die Anreizstruktur und persönliche Zielverfolgung eines Politikers ist eine völlig andere und auch innerhalb dieser Personengruppe unterschiedlich, als die eines Parteimitgliedes, einer Privatperson, eines Behördenmitarbeiters, Beamten, von Eltern, innerhalb von Familien, zwischen Kindern und Jugendlichen, Unternehmers, Vereins, etc., welche ebenfalls innerhalb der Personengruppen unterschiedlich sind.
Durch den Staats- und Demokratie-Kult, indem der Staat als Rechts-, Geld-, Bildungs- und Gewaltmonopolist und als Letztentscheider über alle Konflikte, inklusive aller Konflikte, in die der Staat und seine Akteure selber involviert sind, entscheidet, liegen bereits eine Vielzahl an Anreizstrukturen offen dar, die durch dynamische Prozesse, Rückkopplungen und Folgewirkungen weiter verstärkt werden.
Wäre es den Menschen in diesem Land möglich, ihr Privateigentum gegen jedweden feindlichen Angriff zu verteidigen und sich freiwillig und friedlich für die Kooperation mit Mitmenschen ihre Kooperationspartner frei auszuwählen über Freihandel, Vertrags- und Wettbewerbsfreiheit und müssten die Menschen für ihre eigenen Handlungen persönlich haften (Eigenverantwortung), könnten sich die Menschen in Kommunen oder/und privat zusammenfinden und ihren Kult – welchen oder welche Kombination von Kulten auch immer – leben, sofern sie dabei nicht auf die Eigentumsrechte von fremdem Menschen zugreifen.
Bestimmt jedoch eine Personengruppe durch die Übernahme des Rechts-, Geld-, Bildungs- und Gewaltmonopols darüber, was fremde Menschen tun und lassen dürfen und was nicht, wird ein ewiger Kampf von unterschiedlichen Interessensgruppen perpetuiert, womit Freiheit, Freihandel, Vertrags- und Wettbewerbsfreiheit, Frieden, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung konterkariert und zunehmend verdrängt, verunmöglicht und am Ende ausgelöscht werden.
Leider haben die letzten 3,5 Jahre mehr als deutlich offengelegt, dass die Mehrheit der in diesem Land lebenden Menschen gar kein Interesse an dem Respekt vor fremdem Eigentum, Friedfertigkeit, Freihandel, Vertrags- und Wettbewerbsfreiheit sowie Eigenverantwortung mit persönlicher Haftung haben, was für viele Menschen eine erschütternde Ent-Täuschung gewesen sein mag, dessen Erkenntnisgewinn aber durch diese Aufhebung einer Täuschung die Suche nach neuen, anderen, friedlichen Möglichkeiten öffnet, sich mit gleichgesinnten Mitmenschen zu vernetzen, die an Werten wie dem Freiwilligkeits- und Nichtaggressionsprinzip, Frieden, Freiheit, Freihandel, Vertrags- und Wettbewerbsfreiheit, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung festhalten und sie vor allem leben.
Anstatt seine Energie für Mitmenschen aufzubrauchen, mit denen man sich freiwillig nicht um- und abgeben würde, sollte man sich lieber länderübergreifend mit den Menschen verbinden und weitere suchen, mit denen friedliche, freiwillige und produktive Wertschöpfung (Arbeitsteilung) und Austausch möglich sind.
Unabhängigkeit vom Staat, Privateigentum und dessen Schutz, Kapitalbildung und Vermögensaufbau – dessen größtes Potential in Wissen, Fähig- und Fertigkeiten, Fleiß und Leistungsbereitschaft liegen – sind nach meinen persönlichen Erfahrungen sinnstiftend, zukunftsorientiert und vor allem lebensbejahend!
Während sich die Masse um politische Macht und die Durchsetzung eigener Interessen auf Kosten und zu Lasten von Mitmenschen prügelt und zerfleischt, hilft freiheitlichen und friedlichen Menschen nur der gemeinsame Aufbau einer Gegenökonomie, was längst begonnen hat. Freie Privatstädte, Bitcoin, neue Medien, Sezessionsbewegungen, Sonderwirtschaftszonen, neuen Bildungseinrichtungen wie z.B. das Scholarium in Wien, etc. zeigen, wie es auch gehen kann.
Ich bin schlicht zu faul zum Gendern. Ich bin Dipl.- Ingenieur. Das ist mein Titel ohne -in. Mit oder ohne musste ich immer wenigstens gleich gut sein. Natürlich sind wir nicht gleich. Das ist gut so. Keiner ist gleich. Ich bin gerne Frau. Ha, klar werde ich angemacht. Ich habe Vor- und Nachteile dadurch. Bekomme weniger Rente, weil ich ein Kind habe und damals nicht arbeiten konnte, was ich gerne getan hätte. Weil ich dadurch aus der Karriere gerissen wurde. ABER, vieles nicht erlebt hätte und viele beglückenden Erfahrungen nicht gemacht hätte. Leute, ich bin froh, dass es zwei Geschlechter gibt. Danke Gott und nein, ich will nicht gleich sein, aber gleichen Lohn bekommen und ach by the way, auch im Autohaus und auf der Bank, da wäre Gleichheit schon schön.
Glückwunsch, es zeugt doch nur von gesundem Selbstbewusstsein, finde ich! Meine kleine Geschichte aus dem Leben möge Sie bestärken: 2020 saß ich mit einer sehr guten Bekannten in ihrem Schrebergarten und versuchte vorsichtig, ihre Haltung zu Corona und den damals noch jungen Maßnahmen herauszufinden, ohne sie angesichts noch eigener Unsicherheit zu sehr herauszufordern. Ein freundlicher Disput also mit einer taffen Frau. Zwei Kinder, beide soeben erwachsen, zuletzt allein erzogen, selbst schwer chronisch erkrankt. Sie wählte rot-grün 2021 wie auch 2022 in NRW, gab mir aber ganz demokratisch eine Unterstützerunterschrift der Kandidatur für dieBasis.
2020 im Garten schilderte sie irgendwas von sich, das ich inhaltlich längst vergaß. Alleine eins blieb eingebrannt in meinem Hirn, da ich selbst genderkritisch war – inzwischen, muss ich ergänzen, da Jahrzehnte mir dem grünen Binnen-I sozialisiert. Haften blieb der Schlusssatz, mit dem sie das zuvor Geschilderte mit erhobener Stimmen nochmal bestärkte: „Ich bin schließlich Goldschmied!“ Prima! Ich ließ mir nichts anmerken, doch lächelte innerlich umso mehr.
Selbstverständlich hätte sie auch „Goldschmiedin“ sagen können. Doch wäre die übermittelte Botschaft nicht dieselbe gewesen, sondern eine feine Nuance anders.
Eine entbindende oder gebärende Person befindet sich im Prozess der Entbindung und hoffentlich im Kreissaal. Die neue Sprache ist im wahrsten Sinne des Wortes aus der Zeit gefallen. Ein entmenschlichender Krampf.
Hallo Herr Löcke,
meine Mutter arbeitete in den 30er Jahren als Kauffrau.
Ob sie sich im Vorgriff auf “die heutige Zeit” so nannte oder ob sie sich damals doch mehr als Frau denn als Mann begriffen hatte?
1970 (“Fräulein” änderte sich zu der Zeit gerade zu “FRAU”) wurde an meine Berufsbezeichnung (im Bundesland Hessen) offiziell ein “***in” angehängt, was mich doch sehr erstaunen ließ! Zu einer Ausbildung in einem Parallel-Beruf wurde ich als weibliches Wesen erst gar nicht zugelassen… aber das war wenige Jahre zuvor. So konnte sich das binnen kürzester Zeit ändern und man bildete ab da im reinen physikalischen “Männerberuf” auch FRAUEN aus.
Wenn ich von mir spreche, benutze ich fast nur die maskuline Form (Radfahrer, Heimwerker, Bürger, Autor), weil sie einfach kürzer ist. – Oder ich mich in gerade diesem Moment mehr als Mann fühle (und diese Form dann wieder erlaubterweise passt – oder muss ich mich dazu vorher erst auf ein ganzes Jahr als Mann festgelegt haben)?
In den Kriegs- und besonders den Nachkriegsjahren hatten FRAUEN teils über Jahre “die Arbeiten der Männer” durch deren Abwesenheit (Krieg, lange Kriegsgefangenschaften) übernommen. – Übernehmen müssen! Die Felder mussten bestellt und die Nutztiere versorgt werden. Auch Holz für den Winter aus dem Wald holen und hacken wurde zur Frauenarbeit. – Wenn dann ein Mann nach z.B. 8 Jahren (ausgehungert) wieder nach Hause kam, lief dort das Leben auch ohne ihn… sein Heimchen am Herd war zur gestandenen (aber auch widerspenstigen) FRAU geworden.
So wurden wir Töchter von der anpackenden Mutter geprägt… konnten aber auch ihre große Freude erkennen, dass ihr MANN lebend zurück gekommen war. – Alle Töchter mussten “für den Notfall” zwingend einen Beruf ergreifen.
Diese Geschichte hatte uns Frauen ein gutes Selbstbewusstsein gegeben, das “Gendern” (“…meine sehr geehrten diversen Frauen und Männer…”) überflüssig macht.
Aber neu in der Arbeitswelt (Firmen) war, dass es 1980 die ersten Frauen im Beruf gab, die gleichzeitig auch eine Familie gründeten und trotzdem (oder gerade deshalb) sehr gute Mitarbeiterinnen blieben/wurden.
Im medizinischen Bereich spielt es durchaus eine Rolle, ob jmd Mann oder Frau ist. Medizin wirkt manchmal unterschiedlich und Krankheitssymptome können variieren.
“Respekt” halte ich für wichtiger als ein vorgegebenes alleingültiges Vokabular.
Viele Grüße
Die Öffentlichkeit ist sensibilisiert, die freie Presse spitzt die Bleistifte und “liegt auf der Lauer” und der StÖRR hält es am Köchelen durch gewollte Provokation. Für mich läuft es auf die komplette soz. “Dekonstruktion” hinaus und führt damit letztlich in den Transhumanismus… von wem auch immer. Ein Aspekt der mir als kybernetischer Informatiker besonders auffällt, ist diese damit verbundene “Maschinenlesbarkeit”… und was mich dabei so aufregt: Umfragen und Studien “sprechen eine klare Sprache” und werden von der ochlokratischen(Pöbelherrschaft) Avantgarde(grün) als Mehrheitswillen bewusst ignoriert. O-Ton Bärbock “dann müssen wir uns noch mehr anstrengen”, Baerbock sagt (im „Tagesspiegel“): „Ich will Politik für alle Menschen machen und das bedeutet, auch alle mit anzusprechen – und nicht nur mit zu meinen.“. Die Wirklichkeit könnte nicht konträrer sein, naja, bei jemandem der meint “ich kann Bundeskanzler” …jetzt muss ich grinsen…
Ja, ja, die Achtziger. Die private Einleitung erinnert mich sehr an mich selbst, denn als Student musste ich nicht mal Frühauf gestanden sein, die Aufbruchstimmung im Milieu war einfach da! Vor allem hatte ich einen ganz identischen Reflex: Der Titel im Abschlusszeugnis der damals noch wenigen BWL-Studentinnen (so wurde uns VWL’ern glaubhaft kolportiert) erhielt als Zugeständnis an die Gleichberechtigung ein Suffix, also „Diplom-Kaufmännin“ statt des hergebrachten „Kaufmanns“ – und ich dachte: Das darf doch wohl nicht wahr sein! Wieso nicht „Diplom-Kauffrau“? Das liegt einfach nah, ist sprachlich elegant statt sperrig und wo das Problem?
Die Anekdote ganz analog zum „Amtmann“ und seiner Kollegin „Amtmännin“ war mein Start in die sprachliche Gleichberechtigung. Anschließend wurde ich durch die „Taz“ mit dem „Binnin-I“ quasi sozialisiert und lernte später im jungen ADFC eine offenen, undogmatischen Vereinskollegen kennen, der sich selbst als Feminist bezeichnete. Und doch blieb all das bloß latent, bekam ich außer dem Begriff von „Gender-Mainstreaming“ nichts mit.
Viel Jahre später blies mir ausgerechnet in der Wikipedia, meinem neuen Hobby, Gegenwind ins Gesicht der ganz unbemerkt übernommen Agenda. Und es war – Achtung! – der Gegenwind einer Frau! Als Radsport-begeisterte Journalistin störte es sie gewaltig, dass mir in ihrem Spezialgebiet der Begriff „Landsmännin“ mit Suffix nach fast drei Jahrzehnten völlig aus der Zeit gefallen schien und ich dessen Vorkommen in Erinnerung ans studentische Anfangserlebnis systematisch zur „Landsfrau“ machte. Im Jahr 2011 war das, mein Examen 1983. Mein ihr gegenüber beschämend belehrender Tonfall hier zum Nachlesen: →https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:WinfriedSchneider/Archiv1#Landsfrau_(UCI-Bahn-Weltmeisterschaften_1980). Nicht viel später lernten wir uns übrigens persönlich kennen und schätzen beim „Wikipedia-Stammtisch“. Neulich noch mailten wir uns.
Bei der zurecht vielgescholtenen Internet-Enzyklopädie spitzte sich die Spirale 2019 noch einmal richtig zu durch den Eingriff einer jungen Münchener Aktivistin. Sie startete eine Umfrage, eine intern übliche, öffentlich sicher unbekannte Methode. Und die, allerdings männlich sehr dominierte, „Schwarmintelligenz“ strafte die Dame gnadenlos und noch eindeutiger ab, als es heutige Umfragen zur Gendersprache weiterhin tun: Das generische Maskulinum mit ¾/-Mehrheit präferiert und sämtliche Genderformen so oder noch viel deutlicher durchgefallen →https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Umfragen/Formen_geschlechtergerechter_Sprache#Auswertung
An einer Stelle der Diskussion, die auch im sozialen Medium Wikipedia gern asozial ausartet, nahm ich sie gar in Schutz, so dass sie mir per Mail dafür dankte. Doch erst seit meinem persönlichen Corona-Erwachen heute bin ich komplett geläutert und bekehrt. –
Danke sehr, Herr Löcke, für die Fortbildung durch die ausgegrabenen Fundstellen!
Dieser Artikel treibt mir die Zornesfalten auf die Stirn. Ich habe 1972 das Abitur gemacht und vermutlich nicht bestanden, wenn ich solch gequirlte Sch…..von mir gegeben hätte. Die gehirnamputierten Möchtegernideologen_innen wissen offensichtlich nicht, was sie damit anrichten und sollten sie es wissen, gehören sie in eine geschlossene Anstalt. Wo bleibt bei aller Geschlechtergleichheit die Gleichbezahlung von Männern ( Personen, die dafür sorgen, dass eine Gebärende entsteht) und Frauen (gebärende Person). Das hat offensichtlich niemand auf der Agenda. Ach, ja, da wäre noch eine gewisse Ursula als 7-fach Gebärende. Hat als Familienministerin versagt, als Verteidigungsministerin Millionenschaden verursacht und produziert als Ratspräsidentin nur menschenfeindliches. Wohin geht die Reise mit solchen unfähigen Politikern.
Ja, ja es gibt ja viele sprachliche Umgangsformen, jetzt müsste es jeder wissen und wer es brauch kann es ja in seinem Privatclub anwenden. Wer es dennoch in der Öffentlichkeit fordert, der kann sich ja kennzeichnen lassen, wie zum Beispiel ein kleines G über der linken Augenbraue oder so etwas in der Art, wie manche gelbe Tücher in der Hosentasche tragen könnten diese ja auch eines tragen eventuell in Regenbogenfarbe. Dann weiß man, hier kommt eine gespaltene Persönlichkeit da musst Du Geldern denn es weißt nicht ist es heute eine produzierende oder gebärende gespalt*inne
03.04.2023
Schon immer wunderte ich mich, dass z.B.
sogar akademische Einrichtungen “Gender-
Beauftragte” schon frühzeitig benannten.
Wozu…?
Welche Verschwendung…
Noch verwunderlicher war es, wie überaus
wichtig diese sich darstellten.
Wichtig, wichtig…
Eitel, eitel…
Nun, gut möglicherweise hatte dieser Quatsch
bereits damals gezielt Methode.
Und..?!
Methodischer Quatsch ist auch nur Quatsch.
Quatsch bleibt Quatsch.
Quatsch eben…
Lucy