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Wenn die Lösung das Problem ist!

von Peter Löcke //

Die Pharmalobby steht unter Beschuss. Wenn auch nur in den alternativen Medien. Gemeint ist das gesamte Geflecht aus milliardenschweren Nichtregierungsorganisationen, Politik und Medien, Big Tech sowie den Pharmaunternehmen selbst. Weil dieser Umstand oft genug thematisiert wurde, versuche ich etwas anderes. Einen Perspektivwechsel. Zu einem Markt gehören immer zwei Seiten. Kein Verkäufer ohne Käufer. Auch das beste, aggressivste Marketing ist nutzlos bei nicht vorhandener Nachfrage. Wie steht es um die Mündigkeit und Eigenverantwortung jedes einzelnen Menschen? Ich beginne mit subjektiven Wahrnehmungen und eigenen Beobachtungen.

Es war noch vor Corona, als mir ein guter Freund seinen Wohnungsschlüssel gab, damit ich während seines Urlaubs die Wohnung hüte. Post reinholen, Blumen gießen, Lüften. Das Übliche. Zur Belohnung dürfte ich es mir gerne gemütlich machen, den TV benutzen und mich bedienen. So weit so normal, bis ich das freundliche Angebot wirklich annahm und den Kühlschrank meines Freundes öffnete. Die Hoffnung, dass mich etwas Essbares und ein Belohnungsbier im Seitenfach anlächeln, war vergebens. Der Kühlschrank glich einem Medizinschrank. Nahrungsergänzungsmittel statt Nahrung. Pülverchen statt Pils. Dazu allerlei Medikamentenschachteln. Mein Freund mag ein Extremfall gewesen sein, aber sicher kein Einzelfall.

Eine weitere allgemeinere Beobachtung? Das Bild der Innenstädte hat sich im Internetzeitalter dramatisch verändert. Nur zwei Branchen scheinen überlebt zu haben. Zum einen die Friseurläden. Für den Haarschnitt gibt es weder App noch Amazon. Ansonsten die Apotheken und Drogerien. Ob rezeptpflichtig oder nicht – es gibt für jedes medizinische und kosmetische Problem eine Lösung. Ein Produkt namens Tablette, Pille, Salbe oder Spray. Eine Medikamentenlösung zur Behandlung oder Vorbeugung. Ist doch super, wenn es Probleme löst! So würde vermutlich mein Freund argumentieren. Ich würde ihm mit Paul Watzlawick antworten. 

Wenn die Lösung das Problem ist!

Gehe ich ins Netz oder schaue in die Zeitung, erfahre ich täglich, was mich krank macht. Das löst Stress aus, der ebenfalls krankmachend ist. Krank machen Nikotin, Koffein, Alkohol und vieles mehr. Krankmachend ist mein ungesundes Ernährungs-, Schlaf- und Sozialverhalten. Krank machen all die sogenannten Zivilisationskrankheiten. Moment. Ist nicht die heilsbringende Gesundheitsindustrie ebenfalls ein Produkt der Zivilisation? Sie brauchen etwas zum Einschlafen? Bitte schön. Sie brauchen etwas, um im Alltag zu funktionieren? Sehr gerne. Sie leiden unter Depressionen? Ich verschreibe Ihnen Antidepressiva, auch wenn diese als Nebenwirkung Depressionen auslösen können. Nur über eine Volkskrankheit liest man selten etwas. Es gibt alleine in Deutschland zwei Millionen Medikamentenabhängige. Wenn die Lösung zum Problem wird! Zwei Millionen Einzelfälle oder nicht doch ein Kollateralschaden, der hausgemacht ist? 

Es geht auch anders. Vielleicht wollen Sie mich kurz in meine Kindheit begleiten. Meine Mutter war weder Anthroposophin noch gehörte sie zur militanten Anti-Vakzin-Szene. Vermutlich wüsste Sie nicht mal, was diese Begriffe bedeuten. Sie wusste allerdings, wie hilfreich Zitronensocken, eine Wärmflasche oder ein Kopfdampfbad aus Kamille sein können. Sie wusste, wie wichtig ein starkes Immunsystem ist. Eine Sechsfach-Impfung bekam ich als Baby nicht. Weil meine Mutter leichtsinnig war und dachte, dass ich im Alter von sechs Monaten keine Krankheit bekomme, die sexuell übertragen wird oder eine Krankheit, die in Deutschland als ausgestorben gilt? Mag sein. Praktischerweise kochte Sie täglich. In der Regel waren die Nahrungsergänzungsmittel in der Nahrung enthalten.

Back to the roots! Es fehlt bei vielen Menschen das Bewusstsein, was die Pharmalobby im Wesen ist. Ein Markt wie jeder andere. Ein Gesundheitsmarkt aus Angebot und Nachfrage. Woran ist jeder Verkäufer interessiert? Selbstverständlich am Erhalt und Ausbau seines Kundenstammes. Ist die Waffenindustrie daran interessiert, dass weltweit Frieden herrscht? Natürlich nicht. Warum also sollte die Pharmaindustrie an einer gesunden Welt interessiert sein? Niemand, der verkauft, entledigt sich seiner eigenen Kundschaft.

An dieser Stelle möchte ich einen seltsam anmutenden Bogen spannen. Corona und Krebs. Hier der war on virus. Der weltweit im März 2020 ausgerufene Krieg gegen das Corona-Virus. Es ist nicht der erste ausgesprochene Krieg gegen eine Krankheit. 1971, vor über fünfzig Jahren also, wurde von Richard Nixon der Krieg gegen den Krebs, der war on cancer, ausgerufen. Mittelfristiges Ziel war es, den Krebs ganz auszurotten. Zero Cancer, wenn Sie so wollen. Seitdem wurden alleine in den Staaten geschätzt 200 Milliarden Euro in die Krebsforschung gesteckt. Ein Vielfaches davon wurde am Krebs verdient. Ist der Krebs besiegt? Nein. Im Gegenteil. Dennoch erhalten Sie als kritischer Mensch oder Mediziner mit einem alternativen Blick, was Ursachen und Behandlung von Krebs angeht, umgehend das Etikett des Schwurblers und Esoterikers verpasst.

Doch es besteht Hoffnung. Unter anderem wegen Biontech. Es besteht Hoffnung dank Uğur Şahin und Özlem Türeci. Das sind die beiden „Pandemiehelden“ auf Gesundheitsmission, die [sic] „Avengers der Pharmawelt“. Die Pandemiehelden forschen nun an Impfstoffen und Medikamenten gegen Krebs. Auf mRNA-Basis. Gegen Krebs und für eine gesündere Welt. So zumindest der Tenor aller Artikel vom Handelsblatt über den Spiegel bis zum Manager-Magazin. Vielleicht ist das ja so.

Misstrauisch macht mich, dass ein gewisser Bill Gates in seinem berühmten Interview in den Tagesthemen frohlockte, dass man zukünftig auch nach RNA-Impfstoffen für andere Krankheiten suche. Eben jener Philantrop, der bereits im September 2019 fünfzig Millionen Euro in ein unbekanntes deutsches Unternehmen namens Biontech investierte. Der Kreis schließt sich.

Worin sehe ich die Lösung? Nicht auf der Angebotsseite. Nicht in der Politik, nicht in den Leitmedien, nicht im mächtigen Geflecht der Pharmalobby. Dort wird sich nichts ändern. Ändern kann sich nur der Mensch. Es braucht einen Perspektivwechsel. Es braucht die Mündigkeit und Eigenverantwortung eines jeden Menschen NEIN zu sagen. 

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder.

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8 Antworten

  1. Herr Löcke, da haben Sie ein gutes Thema aufgegriffen!
    Die PH-Firmenmitarbeiter arbeiten gerne für die Gesundheit der Menschheit. Die wichtige Frage ist, warum wird in der öffentlichen Meinung das nicht genauso gesehen? – Welche Interessen dahinter gibt es noch?
    Die Aktionäre wollen Gewinn.

    Was die Eigenverantwortung bei Erkrankung gegenüber sich selbst betrifft, hatte ich ein interessantes Erlebnis im Krankenhaus: Ein Patient schlurfte im Bademantel über den Flur und wollte von mir wissen, wie er zur Bestrahlungsabteilung komme. Ich bot ihm an ihn zu begleiten, da es auch mein Weg war. Er wunderte sich über meine Straßenkleidung und darüber, dass ich auch Patient wie er war.
    Ich zeigte ihm den Weg durch einen Untergeschossgang zum nächsten Gebäude und erzählte, dass ich sonst immer im Tageslicht draußen zum Therapiegebäude laufen und auch gerne einen kleinen Spaziergang damit verbinden würde, weil mir das guttat. Der Patient wunderte sich sehr über mich.
    – “Ja, dann arbeiten Sie an ihrer Therapie ja mit?” sagte er mit verwunderter und leicht vorwurfsvoller Stimme. –
    Diese Eigenverantwortung ist in unserer Gesellschaft eher nicht vorgesehen.

    Für mich gehören gesundheitliche Hausmittel und das Wissen (wie zB Sauerkirschsaft) über ihren Einsatz in jeden Haushalt. Bei den ersten Anzeichen von Krankheit liefern sie gute Dienste und so mancher Infekt kam schon damit nicht zum Ausbruch. Aber wenn man mit Hausmitteln nicht weiter kommt, dafür brauchen wir die Pharmawirkstoffe! Wir brauchen mehrere Therapiemöglichkeiten nebeneinander.

    Liebe Grüße
    Burghild

  2. Bravo! Liest sich wie meine bereits jahrelang gesungene Hymne an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen, nicht nur unter dem gesundheitlichen Aspekt.
    Man hört mir wohl zu, aber gleichzeitig belächelt man mein Ansinnen. Insbesondere Eltern von Kleinkindern werfen mir vor, dass meine Einstellung steinzeitlich und heutzutage alles anders und viel besser sei, weshalb die Impfungen für die Minis ein Segen seien. Ich glaube, der Segen besteht eher darin, dass die berufstätige Mutter weniger Gefahr läuft wegen der Erkrankung eines Kindes zu Hause bleiben zu müssen. Eine schreckliche Belastung! Denn unglücklicherweise müssen (!) ja die Muttis heute einem Fulltime-Job nachgehen und bestenfalls Karriere machen, während die Kleinsten (schon ab 1 Jahr) in Kinderkrippen betreut werden. Nur so wird die Frau von heute den Anforderungen, es in allen Lebensbereichen allen und jedem recht zu machen, gerecht. What a Schwachsinn!!!
    Über die Wichtigkeit von Kinderkrankheiten für die physisch-psychische Entwicklung von Kleinkindern empfehle ich das Buch “Vom Sinn der Kinderkrankheiten”, verfasst von Dr. Manfred von Ungern-Sternberg. Nichts ist steinzeitlich an der Meinung und Empfehlung des Arztes und daher auch nicht an seinem brillanten Werk.
    Ich muss an dieser Stelle aufhören, denn ich merke, dass Aufregung in mir kocht. Das ist das mit dem Stress … nein Danke! Aber ich wünschte, Ihren Text würden Menschen nicht nur lesen, sondern auch umdenken. Aber das ist das mit dem Denken – “man” überlässt es bequemerweise anderen, von denen “man” meint, dass sie es besser wüssten und richtig machen. Wird diese Erwartung nicht erfüllt, sind die vermeintlich besser Wissenden es dann auch schuld. Das ist das mit der Verantwortung. Die übernimmt “man” dann auch nicht fürs eigene Handeln. Ist das Leben nicht herrlich bequem?

  3. Ich kann mich den Kommentaren hier nur an schließen. Eigenverantwortung heisst durchaus auch Nein zu sagen. Dennoch gibt es Erkrankungen bei dem Medikamente durchaus hilfreich sein können. Aber ich sehe das in meinem Bekanntenkreis, die meisten denken viel hilft viel. Ich habe eine Bekannte die immer noch glaubt die vierte Spritze gegen Corona würde ihr helfen. Andere jammern über Medikamentenknappheit wie Fiebersäften etc. Meine Mutter hatte keinen Fiebersaft für uns. Wenn es etwas heftiger wurde dann gab’s Wadenwickel und Sauerkirschsaft. Ausserdem ist Fieber eine Abwehrreaktion des Körpers. Tja heute gibt es für alles eine Pille. Und ich werde nach meiner OP immer gefragt ja warum nimmst Du denn keine Schmerzmittel. Ganz einfach weil IBU und Co. nichts ausrichten gegen Nervenschmerz. Da helfen dann nur Antidepressiva oder Antiepilektika, Gott sei Dank rät mir der Neurologe davon ab, weil er um die Nebenwirkungen weiss. Ansonsten einfach mal runterfahren, gesund ernähren und TENS. Auch das ist nicht einfach, aber diese Eigenverantwortung habe ich für mich übernommen…..

  4. Nur durch die Abschaffung, eine durch Profit und Wachstum basierten Gesellschaft, bei gleichzeitiger Beseitigung der Elite bekämen wir überhaupt erst die Möglichkeit eine echte nachhaltige Veränderung herbei zu führen.

  5. 21.12.2022

    Sehr geehrter Herr Löcke,

    weitere Worte sind, hier und heute, aus meiner
    Sicht (fast) unnötig.

    Ich schließe mich Ihnen generell an.

    Mit einer Frage:

    Denn wie bekommen wir Perspektivwechsel,
    eine Mündigkeit und die Eigenverantwortung,
    eines jeden (oder nur der meisten) Menschen,
    eben auch “NEIN” zu sagen zu Netzwerken und
    organisierten Geflechten von z.B. recht vielerlei
    Fehlinformation und oft (teils sehr massiven)
    Manipulationen…?

    Diese wesentliche Antwort erschließt sich mir
    derzeit leider nicht.

    Okay, noch oft genug für mich persönlich:
    Gott sei Dank! Danke…

    Doch das genügt dem Großen und Ganzen ja
    nicht…

    Mit freundlichen Grüßen,

    Lucy

    1. Der wesentliche für den Perspektivwechsel in den Blick zu nehmende Bereich ist: die Bildung! Den nahmen die obersten Protagonisten der Krise(n) sehr klug bereits vor langer Zeit ins Blickfeld wie ein Bauer den zu beackernden Boden. Dort wurde schon lange vor Biontech viel Geld hinein gepumpt. Zugleich ernüchtert das die Hoffnung auf schnelle Änderung der derzeitigen Entwicklungen …

      1. Wenn man das weiterdenkt, kommt man an der Erkenntnis, dass es ohne freie Schulen wenig Hoffnung gibt, nicht vorbei. Nicht umsonst wird gerade die Bewegung der Waldorfpädagogik nicht nur von außen angegriffen, sondern auch von innen unterwandert. Die, die eine Erziehung zur Freiheit hintanstellen wollen, haben schon vor Jahrzehnten begonnen das Bildungssystem für ihre Agenda zu nutzen. Scheinbar gibt es in einzelnen Ministerien Zellen, die auf ein Sozialkredit System hinarbeiten. Die Minister ahnen nichts, ebenso die Mehrheit der Parlamentarier, wie auch, handelt es sich doch um eine verdeckte Unternehmung, früher Verschwörung genannt. Ich nenne das mal eine Hypothese, ein Arbeitsannahme, die es zu prüfen bzw. widerlegen gilt. Dort gibt es Arbeit, zu der ausdrücklich auch Schüler und Studenten aufgerufen sind. Denn Freiheit gibt es nicht als milde Gabe von denen, die das Sagen haben. Nur deswegen wurden die Menschen und Bürgerrechte 1789 erklärt – sie fallen nicht vom Himmel. Viel entscheidender als wählen zugehen und auf die Politik zu hoffen ist ist die Tat der Einzelnen, mag sie noch so gering sein, dennoch ist sie Teil eines allgemeinen Umdenkens. Nichts ist so unwiderstehlich wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

  6. Haben Sie die Ähnlichkeiten zwischen Landwirtschaft, Verteidigung und Medizin bemerkt?
    Das Hauptanliegen ist es, die Symptome zu unterdrücken, nicht die Ungleichgewichte im System zu heilen.
    Diese Philosophie basiert auf dem Alten Testament, im Grunde antichristlich.

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