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¿Cómo podemos cambiar de rumbo?

por Peter Löcke //

Wie kriegen wir in Deutschland die Kurve? Darüber könnte man trefflich streiten, sprich diskutieren. Das passiert nur leider nicht, denn von Diskussionen ist abzuraten. Diese Botschaft verkündete die Wissenschaft auf einem Symposium in Frankfurt im Juli dieses Jahres. 

Fairerweise verkündete das nicht „die“ Wissenschaft, sondern lediglich die beiden Koryphäen Sandra Ciesek und Christian Drosten. Anschließend stellten Faktenchecker fest, dass das, was die beiden Top-Virologen sagten, nicht wirklich so gesagt und gemeint war. Der gerne dozierende und ungern diskutierende Drosten kritisierte die „unseligen Debatten“ während der Pandemie. Ciesek meinte gar, dass in Talkshows zu oft „Position und Gegenposition“ aufeinandergeprallt sei. Dieser Umstand habe die Menschen verunsichert. So viel zu den Lehren des Events „Herausforderungen und Lehren aus der Pandemie“.

Wie kriegen wir die Kurve? Ich möchte die Frage dennoch diskutiert wissen ohne der Wissenschaft zu widersprechen. Die Lösung für dieses Dilemma ist so sprachlich naheliegend, dass ich mich erschrocken habe. Die Lösung liegt in einer Kurvendiskussion. Kurvendiskussionen gibt es in der Mathematik und diese Disziplin gehört – Stand heute – zu den Naturwissenschaften. Es sei denn, die Mathematik wird wie die Biologie staatlich abgeschafft, aber das ist ein anderes Thema.

Worum geht es bei einer mathematischen Kurvendiskussion? Dort steht eine Funktion, eine Aufgabe, ein Problem. Dort stehen mit Rechenzeichen verbundene Zahlen und Variablen zweiten dritten oder fünften Grades. Das alles sieht auf dem ersten Blick hochgradig kompliziert aus. Die zu suchende Lösung ist der Graph der Funktion, also eine Kurve. Diese Lösungskurve muss man in ein Koordinatenkreuz einzeichnen. Weil es Jahre dauern würde, für jedes x das passende y auszurechnen, bestimmt man die drei Ableitungen der Funktion. Dadurch erhält man die wirklich markanten Kurvenpunkte. Das sind die Hoch- und Tiefpunkte, die Wendestellen, der Schnittpunkt mit der y-Achse sowie die Nullstellen auf der x-Achse, so sie denn vorhanden sind. Der Rest ist Malen nach Zahlen. Indem man die relevanten Punkte verbindet, erhält man die zu Kurve. Ende der Diskussion. So langweilig das klingen mag, so spannend finde ich die Erkenntnis, dass es sich bei politischen Themen ebenfalls um Kurvendiskussionen handelt.

Auch in der Politik gibt es Aufgaben, die auf den ersten Blick hochgradig kompliziert aussehen. Anschließend werden diese diskutiert mit dem Ziel, die Kurve zu kriegen. Man leitet ab und diskutiert. Es werden relevante Punkte ermittelt, die zum Zeichnen der politischen Lösungskurve notwendig sind. Über allem stehen die Zeitenwendepunkte. Die kann man terminlich sehr exakt bestimmen. Die Anschläge auf die Twin Towers, der Kriegsbeginn in der Ukraine und der Kriegsbeginn in Nahost, sind mit einem konkreten Datum ins politische Koordinatenkreuz einzuzeichnen. Auch der 18. März 2020 gehört dazu, als Angela Merkel im TV die neue Normalität ausrief. Beim Thema Klima gibt es einen Kipppunkt, der bei exakt 1,5 Grad liegt. Für alle Punkte gilt: Anschließend ist nichts mehr so, wie es mal war. Dann werden wir in einer neuen Welt wach. Dann muss man leider mit freiheitseinschränkenden Maßnahmen entgegensteuern. Ende der offiziellen Kurvendiskussion. Nicht mit mir, indem ich Harald Schmidt zitiere.

„Wer in einer neuen Welt wach wird, sollte sich fragen, in welcher Welt er eingeschlafen ist.“

Und nun zum spannenden Teil. Es gibt in der Mathematik auch umgedrehte Kurvendiskussionen. Bei dieser Disziplin stehen die zum Zeichnen der Kurve relevanten Punkte im Vorfeld fest. Hier besteht die Aufgabe lediglich darin, das Problem zu formulieren, das zur bereits feststehenden Lösungskurve passt. Bei den meisten politischen Diskussionen, so meine These, handelt es sich um umgedrehte Kurvendiskussionen. 

Die zum Zeichnen der gewollten Politlösung notwendigen Punkte werden bewusst gesetzt. Anschließend braucht es nur Experten wie Ciesek und Drosten, die Zahlen und Variablen modellieren, welche zum gewünschten Kurvenergebnis passen. Was nicht passt, wird passend gemacht! Der Rest ist Öffentlichkeitsarbeit von politmedialen Nullstellen und Wendehälsen. Die politische Kurvendiskussion findet auf der linken Problemseite des Gleichheitszeichens statt und nicht auf der rechten Lösungsseite. 

Eine Verschwörungstheorie? Vielleicht. Ich wollte sie dennoch zur Diskussion stellen, denn ich diskutiere gerne. Nur im Gespräch, nur in der Diskussion findet eine gespaltene Gesellschaft wieder zueinander. Auch hier gibt es einen Fingerzeig aus der Mathematik. Damit hatte ich – Achtung Wortspiel – gar nicht gerechnet. 

Wie addiert man zwei gebrochene, gespaltene Zahlen? Wie addiert man Zweidrittel und Zweisechstel? Indem man den kleinsten gemeinsamen Nenner sucht und findet. Was für Zahlen gilt, gilt auch für zwei gespaltene Menschen, vielleicht sogar für eine gespaltene Gesellschaft. Der erste Schritt, um Zerbrochenes zusammenzufügen, besteht immer in der Suche nach einem gemeinsamen Nenner. Wenn man den findet, kann man diskutieren. Und findet im besten Fall die Lösung. Ein Ganzes.

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4 Respuestas

  1. Hallo Herr Löcke, ja wenn das so einfach wäre wie Mathematik. Sie und Herr Langemann mühen sich die Kontrahenten wieder an einen Tisch zu bekommen-aber seien wir doch mal ehrlich, der Kongress der klaren Worte hat es uns vorgemacht: Es gab nirgenwo Kontrahenten, denn eine Vorsitzende des Ethikrates, ein Vorsitzender des Verfassungsgerichtes, ein hoher Bevollmächtigter der Kirchen, ein Gesundheitsminister, sie alle waren nicht da!
    Warum?-weil sie nicht Diskutieren wollen, sondern die Moral auf ihrer Seite haben. Statt dessen hatten wir die bekannten Dissidenten, ich muss das mal so audrücken, auch wenn ich diese als sehr ermutigend empfinde.
    Deshalb vermeide ich im Freundeskreis jede Diskussion über die Knackpunkte: Corona, Ukraine, Klima und Israel. Es lebt sich besser und noch mehr Freunde muß ich nicht verlieren. Wir, meine Frau und ich sind sowieso komisch, meinen die Anderen. Also haben wir uns angepasst. Hat doch alles seinen Sinn aber wer versteht ihn?

    1. Lieber Herr Brüggemann,

      Sie haben leider Recht. Das politische und mediale Establishment will nicht diskutieren und wird auch nicht diskutieren. Sie wähnen sich im Besitz der Wahrheit und die muss man schließlich nicht diskutieren. Leider konnte ich am Kongress nicht teilnehmen, aber Ihre Einordnung als Treffen der Dissidenten bestätigen meine Erwartung. Gleichwohl tut es doch immer wieder gut, zu wissen, dass man nicht alleine steht und den Protagonisten gebührt unser Dank dafür. Langemann, Ganser, Guerot und viele Andere, sie kämpfen gegen die sprichwörtlichen Windmühlen. Das rot-grüne Narrenschiff fährt mit Vollgas durch das Eismeer und ein immer noch viel zu großer Anteil der Bevölkerung feiert an Deck den Kapitän und seine Mannschaft. Rette sich, wer kann.

  2. Lieber Herr Löcke, die politische “Kurvendiskussion” der letzten 25(?)Jahre setzt eher die Kenntnis der “Mechanik” der komplexen Zahlen voraus. Normalerweise als Koeffizienten ja bestehend aus Realteil und Imaginärteil und dadurch Wechsel von einer Zahlengeraden zu einer Zahlenebene(!). Im “energetischen” Kontext der elektr. Leistung dann als komplexe Leistung, im Betrag die Scheinleistung = Wirkleistung + Blindleistung.

    Hier im Ergebnis:

    Realteil = 0
    Wirkleistung = 0

    …imaginär… und blind…

    …oder nach Niki Lauda(…erst ging ihm das Talent aus, dann die Strecke…) in einfacher Sprache für GRÜNE:

    …erst ging der Ampel das Talent aus, dann das Geld!

    😉 und wie immer, Beste Grüße

  3. Was ergibt sich aus Ihrem Kommentar, Herr Löcke? Wer auf dem Gymnasium Mathematik abgewählt hat, sollte, oder besser, darf nicht in die Politik!

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