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Im Auftrag des Herrn

Im Auftrag des Herrn

Sind Sie als Mann experimentierfreudig? Dann starten Sie zu Hause ein Experiment. Als Entscheider, als Familienoberhaupt, das Sie sind oder sich zumindest einbilden zu sein. Ernennen Sie Beauftragte in Ihrer Familie und entlohnen Sie diese Tätigkeit. Welche Aufträge Sie als Auftraggeber genau erteilen, welche möglichen Missstände konkret aufgedeckt werden sollen, bestimmen alleine Sie.
von Peter Löcke //

Sind Sie als Mann experimentierfreudig? Dann starten Sie zu Hause ein Experiment. Als Entscheider, als Familienoberhaupt, das Sie sind oder sich zumindest einbilden zu sein. Ernennen Sie Beauftragte in Ihrer Familie und entlohnen Sie diese Tätigkeit. Welche Aufträge Sie als Auftraggeber genau erteilen, welche möglichen Missstände konkret aufgedeckt werden sollen, bestimmen alleine Sie. Sie also bestimmen die Themenauswahl. 

Exemplarisch und konkret: Ihre Frau berufen Sie zur Nikotin- und Alkoholbeauftragten, Ihre etwas eitle Tochter übernimmt das Ressort Hygiene und Ordnung, Ihren hyperaktiven Sohn ernennen Sie zum Beauftragten für Sport und Ernährung. Vergeben Sie wichtig klingende Titel wie Head of Health oder Chief Controller of Consumption. Das steigert den Wert der Aufgabe und den Selbstwert der Beauftragten. Neben der Bezahlung.

Befehl zurück. Tun Sie das lieber nicht, denn das Experiment wäre für viele Männer ein Eigentor bis Suizid-Kommando. Die Wochenberichte der TFF, der Task Force Family, werden Sie nicht lesen wollen. Der Familienrat, der am Wochenende am Esstisch in der Küche tagt, wird Sie in der Luft zerreißen. Zumindest bei mir wäre das so.

Niemand wird mich in der Luft zerreißen, denn das Beispiel ist aus der Luft gegriffen. Es ist akademisch, weil unrealistisch. Schließlich ist die Familie ein Auslaufmodell, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Die moderne Lebensgemeinschaft im Mikrobereich ist eine Wohngemeinschaft, bestehend aus gleichberechtigten Persons of Colour mit diversen sexuellen Identitäten und Neigungen. Keine Esstische mehr in der Küche, umso mehr Fetische in anderen Räumlichkeiten. Das Experiment ist auch deswegen unrealistisch, weil in den Restbeständen an traditioneller Familie die Frau die Hosen an hat. Das jedoch ist nicht der springende Punkt an meinem hinkenden Beispiel.

Der springende Punkt ist, dass man die Wahrnehmung lenken kann. Probleme können künstlich erzeugt werden. Alleine durch die Themenauswahl. Sie halten sich für einen toleranten Menschen? Wenn ich Ihnen heute einen Beauftragten zur Seite stelle, der in Ihrem Verhalten und in Ihrer Sprache nach Intoleranz sucht, werden Sie sich in einer Woche wundern, wie intolerant Sie doch eigentlich sind. Begleitet der Toleranzbeauftragte Sie einen Monat und fertigt regelmäßig Berichte an, glauben Sie es irgendwann selbst und denken: „Ich bin ein intoleranter Schuft.“

Deutschland im Würgegriff der Beauftragten. Angefangen auf höchster staatlicher Ebene über die Bundesländer bis hinunter auf die kommunale Ebene. Beauftragte auch in jeder mittelgroßen Firma. Ja, auch in der Wirtschaft. Dort sitzen die Auftragskiller versteckt im Bereich Qualitätsmanagement und Compliance. Ein Julian Reichelt etwa wurde nicht entlassen, weil er inkompetent war oder gar gegen Gesetze verstoßen hat. Offiziell entlassen und verstoßen wurde er von Springer, weil er gegen die Compliance, gegen eine dem Zeitgeist entsprechende Firmen-Moral verstoßen hatte. Reichelt hatte Sex mit Damen, die in der Hackordnung unter ihm angesiedelt waren. Schuldig im Sinne der moralischen Anklage der ansonsten höchstmoralischen BILD. Schuldig im Sinne der Compliance-Beauftragten. Anders gesagt: Hätte Reichelt nur Sex mit Friede Springer gehabt oder einvernehmlich mit einem schwulen Praktikanten, säße Reichelt noch heute in Amt und Unwürden. Warum? Weil laut Springers Compliance-Logik schwuler Sex ein Zeichen von Toleranz ist und Reichelt als Mann nur aufwärts kompatibel vögeln durfte. Und da blieb nur Friede Springer. Ich entschuldige mich fürs Abschweifen und die unangenehmen Bilder im Kopf. Für die Doppeldeutigkeit des Wortes Hackordnung entschuldige ich mich nicht. Weg von den privaten, zurück zu den staatlichen Beauftragten.

Beauftragte, wohin man schaut. Tausende Gleichstellungsbeauftragte, Beauftragte gegen Rechtsextremismus und für Antidiskriminierung. Transatlantische Trans- und Queerbeauftragte. Vermeintliche Sprach- und Gerechtigkeitspolizisten, alle unterwegs im Auftrag des Herrn. Im Auftrag des staatlichen Herrn. Jeder Stein wird umgedreht. Wer sucht, der findet. Und genau da liegt das Problem. Beauftragte werden fürs Finden bezahlt. Unabhängig davon wie groß, klein oder gar nicht vorhanden das Problem ist. Oder kennen Sie als Leser einen Menschen, der zu seinem Chef geht und diesem vorschlägt, seinen eigenen Arbeitsplatz könne man weg rationalisieren, weil seine Arbeit überflüssig sei? Das Problem gab es schon immer, nur nicht so ausgeprägt. Wenn Mitarbeiter des Gesundheitsamtes eine Klinik oder ein Restaurant auf den Kopf stellen, werden sie fündig. Garantiert. Und wenn es eine Kaffeemaschine ist, die zu nah an einer Spüle steht. Sie glauben, dass Ihr Auto in einem Top-Zustand ist und problemlos durch den TÜV kommt? Wenn der TÜV-Mechaniker Sie nicht leiden kann, wird er Mängel finden. Garantiert.

Es gibt ein weiteres Problem beim kleinen Bruder des Experten, beim Phänomen Beauftragte. Wo kein Beauftragter, da kein Problem. Sprache schafft Wirklichkeit, Sprachlosigkeit ignoriert Wirklichkeit. Wie viele staatliche Beauftragte gibt es, die die Übergriffigkeit des Staates untersuchen? Gibt es Beauftragte für Grundrechtsfragen? Und wem stelle ich diese Fragen? Vielleicht Nancy Faeser. Dann werde ich keine Antwort erhalten oder eine Antwort, die mich verfassungslos macht. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass mir in Zukunft der Humorbeauftragte der Regierung antwortet. Dabei liegt mir nichts ferner, als delegitime Fragen zu stellen oder gegen das Pointen-Reinheitsgesetz zu verstoßen.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder.

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7 Antworten

  1. Ich weiß nicht recht, wie ich es formulieren soll. Ich würde gerne, auch wenn aus dem Zusammenhang der Kolumne genommen, eine Frage an unsere “Echokammer” stellen. Vom “Corona-Ausschuss” erhalte ich keine Antwort (oder Einschätzung), wahrscheinlich glaubt man sich dort mittlerweile auch bei wohlgemeinten Fragen mit Feinden konfrontiert. Also, ich kann mir noch immer keinen wirklichen Reim darauf machen, dass praktisch alle Welt, trotz der (angeblich oder offensichtlich) mittlerweile vorhandenen Erkenntnisse der sog. alternativen Medien, Wissenschaftler und Experten und auch Daten, noch dem “Narrativ” des global bedrohlichen Virus und aller angekündigten Folgen Glauben schenkt und weiterhin Maßnahmen für den Herbst etc. beschlossen werden sollen usw. usw. usw. K.L. tritt immer noch bei Maischberger auf, die MET in New York lässt bei Konzerten niemanden über 12 Jahre ohne “vollständige Immunisierung” ins Konzerthaus, die “einrichtungsbezogene Impf-Pflicht” wird weiterhin vollzogen, um nur einen winzigen Bruchteil zu nennen. Ich sage mir, es kann doch nicht sein, dass eine solche Macht existiert, welche praktisch auf einmal über Jahre alle Lebensbereiche korrumpieren kann… Und das über Jahre.
    Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wem ich noch glauben kann. Ich kenne einen jüdischen Arzt, der seit Jahren alle seine Leute “impft”, und es geht offenbar allen noch gut. Alle Senioren aus meinem Kreis, die z.T. schon vier Mal “geimpft” sind, erfreuen sich ihres Lebens, reisen noch in Europa herum. Ich selbst mache nach wie vor nicht mit, aber es erheben sich doch leise Zweifel. Nach jedem menschlichen Ermessen müsste doch schon längst, wenn die warnenden Informationen alle stimmen, jeder halbwegs normale Mensch in verantwortlicher Position die Reißleine ziehen? So viel Mut, alles auszublenden, kann ich mir nicht vorstellen. Was ist los? Ich finde jedenfalls keine Antwort mehr, jedenfalls nicht im Außen.

    1. Herr Linsner, Sie möchten in Sachen Corona und Impfung EINE (die) Wahrheit, die es mE nicht gibt. Es gibt sie ebenso wenig wie zum Thema “Klimapolitik”, wobei ich damit nicht den Klimawandel als solchen meine, sondern die Angemessenheit unserer (deutscher, europäischer) Politik.

      Ihre Einzelbeispiele, nach denen den und den Bekannten die Impfungen nicht geschadet haben, sind mE nutzlos. Meine Frau und ich haben uns entschieden, uns nicht spritzen zu lassen, meine Frau als ehem. Ärztin und persönlich von Immunstörungen Betroffene, ich als statistisch auch in Sachen Epidemiologie erfahrener Naturwissenschaftler. Das Verhältnis von Covid-19-Risiko zu Impfrisiko stimmt mE nicht. Alles, was ich über die Zulassungsstudien gelesen habe, wirkt dubios. Die Länder mit den höchsten Impf- und Booster-Quoten haben nun die höchsten PCR-Zahlen (- ich nenne sie nicht “Infektionen”, weil auch der PCR-Test dubios ist). Und in den Kliniken überwiegen die “Geimpften” bei den Covid-19-Patienten.

      Eine vierte und fünfte Impfung wird propagiert, wo doch zB Steeck schon im Herbst 2021 davor gewarnt hat, dass diese wiederholte mRNA-Gaben die Abwehrfähigkeit des Immunsystems einengt.- (NB: Um nicht mit Impfpflicht konfrontiert zu werden, sind wir ins Ausland gezogen, in der Hoffnung, dass dort sich der Impf- und Masken- und Kontaktverbots-Totalitarismus nicht so zeigt wie in Deutschland.)

      Es gibt in meinem ehemaligen Bekanntenkreis überwiegend Staatsgläubige, sie haben Angst, sassen zwei Jahre fast nur in ihrer Wohnung, und auch heute gehen Etliche mit Maske einkaufen. Einige nahe Verwandte lehnen es ab, sich mit uns Ungeimpften zu treffen. Das ist bitter, aber solche Sperren gab es auch in der DDR (- da hat jemand Westkontakte, der wurde gemieden, weil eine Freundschaft schaden würde). So ist das Leben nun auch im freien Westen.

      Und es gibt zunehmend Geimpfte, die kritisch wurden, die sich empört dem Boostern entzogen haben, auch welche, die als Geimpfte zu den Spaziergängen gingen. “Was zuviel ist, ist zuviel.”

      Ein Argument zum Schluss: Warum werden Kritiker, gestandene Mediziner und Virologen, derart verfolgt? Warum werden deren Debatten auf Youtube und Twitter etc gesperrt? Warum gibt es keine kontroversen Debatten im ÖRR? Erst vorsichtig kommen einzelte Beiträge zu Impfschäden …nein: “Post-Vac Sytrome”. Das stinkt doch zum Himmel. Cui bono? Die Zahl der Milliardäre hat sich seit 2020 deutlich erhöht, weltweit sind Millionen verarmt durch die Corona-Politiken. Und die Regierungen haben ihre Macht ausgebaut, Meinungfsreiheit wurde eingeschränkt, der staats-mediale Komplex hat gewaltig Macht gewonnen. Das alles sind keine wissenschaftliche Argumente für oder gegen diese Corona-Politik, sondern Indizien. Ich traue “denen da oben” nicht.

      Freundlichen Gruss, ohne Klarnamen.

      1. Danke, Nordlicht,
        wir sind ja zusammen, aber ich verliere gerade den Überblick. Weil so Vieles so unfassbar ist…

        PS: Meine Frau war gerade in Dänemark. Die einzigen Menschen dort mit Maske waren deutsche Touristen…

      2. Ich danke Ihnen ebenso, Nordlicht.
        Gerade in Ihrem letzten Absatz haben Sie sie nochmal sehr gut zusammengefasst, die erdrückenden ‘Indizien’! Sie sind derart erdrückend, dass sämtliche Merkmale die kriminellen Hintergründe nun nicht mehr nur vermuten lassen, sondern so offensichtlich in den Vordergrund stellen, dass jeder, der in politischer Verantwortung steht sich nun als ‘Wahrheitsleugner’ titulieren lassen muss.
        Wenn hier je wieder ein Rechtssystem Einzug erhält, dann wird unvermeidbar ein akuter Mangel an Ärzten, exekutiven Staatsdienern und vor allem Politikern vorherrschen, denn … wer von den Erwähnten nicht auf der Flucht ist, steht entweder vor Gericht oder ist bereits rechtskräftig verurteilt und sitzt ein.

    2. Es ist doch ganz einfach: Lügt unsere Regierung und ihre Berater? Ja. Damit ist für mich das Thema durch, sie müssen erstmal beweisen, das sie nicht lügen. Woran erkennt man die Lügen? Daran, das vorsätzlich keine Erfolgskontrolle stattfindet. Die Maßnahmen wurden mit Toten begründet, gemessen wird aber in positiven Testergebnissen. Auf sowas würde sich nicht mal ein 5jähriger einlassen.

  2. Ein toller Artikel. Das von mir geliebte und gelebte Lebensmotto : leben und leben lassen ” ist durch den staatlich verordneten Wokewahnsinn vom Aussterben bedroht. Ebenso ergeht es dem “gesunden Menschenverstand”. Je mehr Toleranz verordnet wird, desto größer wird die Intoleranz. Das ist eine Endlosschleife, in der sich immer irgendjemand diskriminiert und benachteiligt fühlen wird. Ein bisschen mehr Selbstreflektion täte dem Großteil der Bevölkerung gut. Ob ich mich diskriminiert, ausgegrenzt, benachteiligt usw. fühle, liegt in erster Linie an mir selbst und meinem eigenen Selbstbild und Selbstwertgefühl. Mit mehr Realitätssinn könnte man auch durchausverkennen, daß man nicht jedermanns Darling sein kann und auch nicht sollte. Konflikte gehören nunmal zum Leben und formen Charakter und Persönlichkeit. Die Erwartungen an die Politik sind heute hoch. Der Staat soll möglichst alles regeln und ein Großteil der Bevölkerung erwartet ständig ” gepampert ” zu werden. Gleichzeitig besteht ein Anspruch auf Selbstbestimmung. Wie selbstbestimmt agiere ich denn, wenn ich als erwachsener Mensch ständig wie ein Kleinkind nach Vater Staat rufe, der es für mich regeln soll? Folgerichtig sind die vielen Beauftragten für ” alles mögliche ” nur das äußere Zeichen einer zunehmend bequemen, lebensuntüchtigen und realitätsfernen Gesellschaft, dessen Leben überwiegend in den sozialen Medien stattfindet. Im Hinblick auf Wählerstimmen springen viele Politiker auf diesen Zug auf und zelebrieren eine Empörungsmentalität. Mit Pragmatismus und einer Konzentration auf die Kernaufgaben lässt sich bei unserem herrschenden Zeitgeist kein Blumentopf mehr gewinnen.

  3. Ich motiviere jeden, jede, jedes … kurzum, jede Person, die sich angesprochen fühlt, sich diesem Unsinn von Minderheiten zu entsagen, und einfach nicht mehr MITZUMACHEN, geradeso … als wenn es von Gott – als autoritärer Mehrheitsfaktor quasi – so vorgegeben wäre!

    Wenn einer, eine, ‘etwas’… anfängt, aus dem verhängnisvollen Strom der Mitmacher auszubrechen, dann besteht immer wieder die Chance, dass ‘etliche’ diesem Beispiel folgen werden.
    Nur Mut !

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